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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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doch wissen müssen, dass Sam nicht nur in Houston wohnte, sondern auch in die Tragödie um Annies Tod verwickelt war. Wo war Peter gewesen, als die Presse sie hetzte, als die Polizei sie verhörte, als Annies Familie ihr alles Mögliche zum Vorwurf machte, angefangen damit, dass sie die Probleme ihrer Tochter öffentlich ins Lächerliche gezogen habe, bis zu Habgier und Kurpfuscherei?
    Vielleicht war er es gar nicht,
sagte sie sich. Charon sprang auf den Küchentisch und begann, sich zu putzen.
Doch es bestand die Chance, dass Peter in ihrer Nähe gewesen war, genauso wie jetzt, neun Jahre später, als Annie Segers Name wieder in aller Munde war.
    Diese Überlegungen führten zu nichts. Sie wollte das Telefon gerade zurück auf das Ladegerät stellen, da klingelte es in ihrer Hand. Sie zuckte zusammen.
    »Wahrscheinlich Dad, der sich entschuldigen will«, sagte sie zu ihrem Kater. »Jetzt aber runter vom Tisch!« Sie drückte die Sprechtaste des Telefons und hielt es ans Ohr. »Hallo.«
    »Samantha.«
    Johns kalte Stimme ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    Bleib ruhig. Finde mehr über ihn heraus. »Ja«, sagte sie und blickte aus dem Küchenfenster. Auf der anderen Straßenseite grub Edie Killingsworth in ihrem Garten, und Hannibal spielte auf dem Rasen, als gäbe es nichts Böses, nichts Bedrohliches auf dieser Welt. »Warum rufst du mich zu Hause an?«
    »Da ist etwas, das du wissen müsstest.«
    O Gott. »Was denn, John?«, fragte sie und sah im selben Moment einen Streifenwagen vorfahren. Wenn es ihr nur gelang, den Stalker in ein Gespräch zu verwickeln, sodass er in der Leitung blieb …
    »Du sollst wissen, dass ich mein Versprechen gehalten habe.«
    »Dein Versprechen?«, gab sie zurück, und vor Angst schnürte sich ihr Herz zusammen.
Die Drohung. Er hatte seine Drohung wahr gemacht.
»Du meinst die Torte. Ja, ich habe sie erhalten.«
    »Nein, da ist noch etwas anderes.«
    »Was?«, fragte sie, und Angst kroch in ihr hoch.
    »Ich habe ein Opfer gebracht. Für dich.«
    »Was für ein Opfer?«
    Klick.
    Die Leitung war tot.
    »Was für ein Opfer?«, schrie sie noch einmal, von Panik geschüttelt. »Was zum Teufel redest du da, du Dreckskerl?«
    Aber er hatte längst aufgelegt.
    »Verdammt!« Sie knallte den Hörer auf die Gabel. Durchs Fenster sah sie Detective Bentz und seinen Partner Montoya aus dem Streifenwagen steigen. Ihre Mienen waren ernst und hart. Sie hastete in die Eingangshalle, schob den Riegel zurück und schaute den beiden Männern entgegen, die nun die Stufen zur Veranda heraufstiegen.
    »Was ist passiert?«, fragte sie sogleich und blickte von einem nüchternen Gesicht ins andere.
    »Ich fürchte, wir bringen schlechte Nachrichten«, sagte Bentz. Sie hörte ihn kaum, so laut hämmerte ihr Herz. »Es geht um eine Ihrer Klientinnen, ein Mädchen namens Leanne Jaquillard.«
    »Nein«, flüsterte sie. Ihre Knie drohten nachzugeben, sie konnte kaum atmen. Sie lehnte sich gegen den Türrahmen, und alle Geräusche, Bentz’ Stimme, Hannibals Kläffen, das Zwitschern der Vögel, schienen von weit her zukommen. In ihrem Kopf dröhnte es.
    »Sie ist tot«, erklärte Bentz. »Wurde letzte Nacht ermordet.«
    »Nein!«, rief sie. »Nicht Leanne! Das hat er nicht getan. Das kann er nicht getan haben!« Tränen schossen ihr in die Augen; sie ballte in ohnmächtigem Zorn die Hände zu Fäusten.
    »Wir vermuten, dass der Mörder derselbe Mann ist, der zwei weitere Frauen umgebracht hat, der Mann, der Sie im Studio anruft und sich John nennt. Miss Leeds? Samantha … ist alles in Ordnung?«
    »Nein«, presste sie heraus. »Er hat gerade angerufen. Dieser Scheißmörder hat mich angerufen und gesagt, er habe für mich ein Opfer gebracht. O Gott, nein, nein, nein!« Sie wehrte sich gegen den Zusammenbruch, dennoch stieg ihr ein Schluchzen in die Kehle.
    »Es geht leider noch weiter«, verkündete Bentz milde, fasste sie am Arm und führte sie in die kühle Eingangshalle.
    »Nein … nein …« Leanne hatte versucht, sie zu erreichen. »Das kann nicht sein. Sie hat mich hier angerufen, sie wollte mich sprechen … Ich glaube das einfach nicht. Es muss ein Irrtum sein!«
    »Es ist kein Irrtum«, widersprach Bentz, und Montoya schloss die Tür hinter sich, sperrte die glühende Sonne und die schwüle Hitze aus.
    »Sie sagten, es geht noch weiter.« Sam schlang die Arme um ihre Körpermitte.
    »Ja. Sie war schwanger.«
    Wie Annie. »O Gott, nein … nicht noch einmal …«
    Bentz atmete tief durch. Sam ließ

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