Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
der Blutgruppe A, die unglücklicherweise etwa ein Drittel aller Menschen hat, und dann soll er sie per Computer vergleichen. Das dürfte das Feld einschränken.«
    »Hoffen wir’s«, sagte Montoya ohne große Begeisterung.
    »Lass uns gehen.« Bentz nahm Montoya die Zeichnung ab und griff nach Dienstwaffe und Jacke. Er freute sich keineswegs darauf, Samantha Leeds von dem Tod ihres Schützlings zu berichten, aber es war besser, sie erfuhr es von ihm als durch die Fünfuhrnachrichten.
     
    Priscilla McQueen Caldwell war nicht glücklich, ihn zu sehen, ganz und gar nicht.
    Ty war das gleichgültig. Wenn er schon mal in Houston war, konnte er auch sofort alle Personen, die mit Annie Seger zu tun gehabt hatten, überprüfen. Viele von ihren Freunden waren fortgezogen, aber Prissy lebte noch in der Stadt, wohnte knapp eine halbe Stunde vom Flughafen entfernt. Jetzt stand Ty, die glutheiße Nachmittagssonne im Rücken, auf ihrer Veranda.
    »Ich wüsste nicht, was wir zwei zu bereden hätten«, sagte sie und verstellte ihm den Eingang zu dem kleinen Bungalow, in dem – wie Ty mit einem kurzen Blick hinein feststellte – überall Spielzeug herumlag.
    »Ich versuche, Näheres über Annie zu erfahren. Du warst ihre beste Freundin. Du wusstest, dass sie schwanger war, und du wusstest wahrscheinlich auch, dass Ryan Zimmerman nicht der Kindsvater war.«
    »Wen interessiert das jetzt noch?«, fragte Prissy, mit einer Schulter an die Fliegenschutztür gelehnt.
    »Ich glaube, sie ist ermordet worden.«
    »Diese Gerüchte schwirren schon jahrelang herum, sind aber nie bestätigt worden«, wandte Prissy ein und sah blinzelnd zu ihm auf. Sie trug ein pinkfarbenes Outfit aus Shorts und T-Shirt, Sandalen und eine Halskette mit einem goldenen Kreuz und war eine hübsche, zierliche Frau mit honigblondem, zum Pferdeschwanz gebundenem Haar. »Weißt du, es ist schon komisch: Erst ruft Ryan aus heiterem Himmel an, und dann stehst du vor meiner Tür.«
    »Ryan hat dich angerufen?«
    »Ja. Er und ich sind mal miteinander gegangen, und auf einmal hat Annie ihn sich in den Kopf gesetzt, und das war’s dann.« Sie zog die Mundwinkel hinab. »So war es immer – was Annie haben wollte, das kriegte sie auch.« Prissy verschränkte die Arme vor der Brust. Im Haus begann ein Baby zu weinen.
    »Aber ihr seid trotzdem Freundinnen geblieben.«
    »Nun ja, zuerst nicht, aber irgendwann haben wir uns wieder zusammengerauft. Ryan nahm damals Drogen und wandte sich von Gott ab.«
    »Deshalb hast du ihn leichten Herzens an Annie abgetreten.«
    »Ich habe ihn nicht abgetreten. Aber dann erwies es sich als Segen. In der Kirche habe ich Billy Ray kennen gelernt, und wir verstanden uns von Anfang an prächtig. Nach meinem Schulabschluss haben wir geheiratet.« Sie sah auf ihre Uhr. »Hör zu, er soll nicht wissen, dass ich mit dir geredet habe. Es hat ihm schon nicht gepasst, dass Ryan anrief, und er neigt zum Jähzorn.«
    »Warum hat Ryan angerufen?«
    Priscilla verdrehte ihre ausdrucksvollen Augen. »Tja, das war wirklich der Gipfel. Er wollte sich mit mir treffen – ich sollte nach New Orleans kommen. Er hat sich von seiner Frau getrennt, seine Arbeit verloren und fühlte sich einsam, und da, o Wunder, fiel ich ihm wieder ein.« Ihr Lächeln war kalt. »Jetzt braucht er mich. Vergiss es, habe ich gesagt.«
    Im Hausinneren weinte noch immer das Baby.
    »Oh, Billy junior ist aufgewacht. Ich muss jetzt rein.«
    »Hat Ryan dir seine Telefonnummer gegeben?«
    »Nein. Ich glaube, er hat sich auf Monate in einem Motel eingemietet, bis er wieder auf die Füße kommt, aber ganz sicher weiß ich das nicht.« Das Baby schrie kläglich. »Ich muss mich jetzt um Billy kümmern.«
    Ty packte ihre Hand. »Du würdest Annie einen Gefallen tun, wenn du mir helfen würdest«, beschwor er sie. »Mit wem außer mit Ryan hatte sie ein Verhältnis?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Es war ein großes, dunkles Geheimnis«, antwortete Prissy. »Ich dachte, es wäre ein verheirateter Mann, ein Freund von Dr. Faraday vielleicht, denn es machte ihr schwer zu schaffen. Dann wurde sie schwanger, und ihre Eltern durften nichts davon erfahren. Sie hätten sie umgebracht.« Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, schien Priscilla bewusst zu werden, was sie von sich gegeben hatte. »Also, ich meine nicht, dass sie sie tatsächlich umgebracht hätten, aber du weißt schon, Estelle hätte einen Anfall gekriegt.«
    Das Baby brüllte immer lauter, und Ty ließ Prissys Hand los. »Wenn du mal

Weitere Kostenlose Bücher