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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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treffen uns«, er warf einen Blick auf seine Uhr, »um zweiundzwanzig Uhr. An der Ecke Bienville/Bourbon.«
    »Ich kann’s kaum erwarten«, sagte sie und legte auf.
    Ich auch nicht. Er sah sich in seiner Hütte um, betrachtete die Souvenirs, die er aus einer glücklichen Zeit, die unendlich weit zurücklag, gerettet hatte. Bilder von Annie, Bilder von Samantha, Abzeichen und Sporttrophäen – einen Tennisschläger, einen Satz Golfschläger, den Lacrosse-Stab, Angelrute und Skier. Erinnerungen daran, wie sein Leben einmal gewesen war – und der Ausblick darauf, wie es hätte werden können.
    Aber du bist ein Sünder.
    Das wusste er. Brauchte es sich nicht ins Gedächtnis zu rufen.
    Heute Nacht würde er sich in der Menschenmenge verlieren. Trinken. Ein bisschen Koks schnupfen, falls er Glück hatte und sich eine Gelegenheit bot. Und später würde er hierher zurückkommen, an diesen düsteren Ort, wo niemand einen Schrei hörte, und seinen Gefangenen so weit bringen, dass er um den gnädigen Tod flehte.
    Er hatte zu tun. Heute Nacht würde er anfangen, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Er warf einen Blick auf sein stöhnendes Opfer und entnahm seinem Kulturbeutel die Spritze. Der Gefangene sah ihn kommen, stieß kleine, erstickte keuchende Laute aus und wich zurück. Doch für ihn gab es kein Entrinnen. Die Hände seines Gefangenen waren auf dem Rücken gefesselt, die Fußknöchel waren mit Handschellen gesichert. In den hervortretenden Augen spiegelte sich Panik, der Kopf des Gefangenen schlug vor und zurück, Speichel nässte den Knebel.
    »Entweder das hier oder die Alligatoren«, sagte Father John, packte den Arm seines Gefangenen und stach zu. »Und die Alligatoren sind zu gut für dich.«
    Der Gefangene begann zu weinen.
    Erbärmlich. Es wäre so viel einfacher, sein Opfer jetzt zu töten … doch dadurch würde er alles verderben.
    »Schnauze«, sagte er, und der Gefangene wimmerte. Father John trat heftig zu, gegen das Schienbein, Stahlkappenschuh gegen nacktes Bein. »Schnauze, verdammte Scheiße.«
    Sein Gefangener verstummte, doch die Tränen flossen noch immer. John ergriff die Hand des Mannes, umklammerte einen Finger und streifte den Ring ab. Nicht fähig, sein zufriedenes Lächeln zu verbergen, öffnete er den Schrank, in dem er seine Schätze aufbewahrte, Trophäen von seinen Opfern, und legte den Ring mit dem einzelnen blinkenden Stein dazu. Durch den Knebel hindurch versuchte der Gefangene zu schreien, doch ein Blick von John genügte, und er verstummte.
    Gut so.
    Father Johns Gedanken wandten sich seinem ultimativen Opfer zu.
    Dr. Sam.
    Doch diesmal würde er sich nicht bloß übers Radio mit ihr in Verbindung setzen.
    Er wollte sie leibhaftig.
    Eine solch süße Rache … Er hatte große Pläne mit ihr. Er würde sie hierher schaffen, sie zur Einsicht bringen und sie am Leben lassen, bis sie ihn um Vergebung anflehte.
    Und dann, wenn er des Spielchens müde war, würde er sie mit seinem Rosenkranz töten.
    Er bekreuzigte sich heftig und griff nach seiner Ray-Ban-Sonnenbrille.

[home]
    30 . Kapitel
    A ls Ty durch die offene Tür eintrat, warf sich Sam in seine Arme. »Hier kannst du nicht bleiben.« Ty war unerbittlich. »Komm, Liebling, ich bringe dich irgendwohin, wo du in Sicherheit bist.« Er machte die Tür zu, und Sam hatte Mühe, nicht völlig zusammenzubrechen. Sie klammerte sich an ihn.
    »Es ist so furchtbar. Alles fängt von vorn an«, sagte sie mit brechender Stimme. »Leanne … O Gott, sie war schwanger. Wie Annie.«
    »Schschsch. Alles wird gut.«
    »Nichts kann je wieder gut werden, Ty. Nie mehr!«
    Seine Arme umfingen sie noch fester. Er drückte die Lippen auf ihre Stirn, dann auf ihre Augen. »Doch, sicher … Die Zeit heilt alle Wunden.«
    »Zeit haben wir nicht. Dieser … dieser Unhold treibt sich da draußen herum.«
    »Wir kriegen ihn. Ich versprech’s dir.« Er küsste ihre tränennasse Wange, dann endlich ihre Lippen. Diese Berührung gab ihr unendlich viel Kraft. »Ich bin bei dir. Alles wird gut.«
    Sie wollte ihm so gern glauben! Doch der Albtraum war noch nicht vorüber, und trotz seiner Worte bezweifelte sie, dass jemals alles wieder so sein würde wie früher.
    »Also, erzähl mir, was passiert ist«, forderte er sie auf und zog sie, einen Arm um ihre Schultern gelegt, mit sich ins Arbeitszimmer.
    Sam sog zitternd die Luft ein. »Es war schrecklich.« Er führte sie zu ihrem Schreibtischstuhl, und während sie sich vor den flackernden Computermonitor setzte,

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