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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Handtasche kramte sie einen Kuli hervor, dann griff sie nach einem Block, der neben dem Telefon für Notizen bereitlag, und setzte sich an den Tisch.
    Wer hat sich zu der Zeit, als Annie Seger starb, in Houston aufgehalten?
    Sie begann mit sich selbst und schrieb die Namen so auf, wie sie ihr einfielen: George Hannah, Eleanor Cavalier, Jason Faraday, Estelle Faraday, Kent Seger, Prissy McQueen, Ryan Zimmerman, David Ross und Ty Wheeler. Und Peter Matheson … Vergiss nicht, dass dein lieber verschollener Bruder womöglich ebenfalls in Houston war. Innerlich krümmte sie sich zusammen. Doch nicht Pete … bitte, nicht Pete! Sie schrieb ein Fragezeichen hinter Peters Namen, dann strich sie sämtliche Frauennamen durch – sie kämen vielleicht als Komplizinnen infrage, aber nicht als Mörder. Aus Tys Aufzeichnungen wusste sie, dass Jason Faraday und Kent Seger die Blutgruppe 0 positiv hatten. Pete ebenfalls. Welche Blutgruppe Ty, George Hannah und David hatten, wusste sie nicht, doch sie strich Tys Namen von der Liste. Er war mit Sicherheit nicht der Mörder. Ihr Bruder auch nicht. Pete hatte Annie Seger bestimmt nicht gekannt.
    Woher willst du das wissen, Sam? Du hast ihn seit Jahren nicht gesehen. Du wusstest nicht einmal, dass er in Houston lebte, oder?
    Vielleicht war er gar nicht dort gewesen … Nein, nicht Pete … Erinnerungen an den dunkelhaarigen Bruder stiegen in ihr auf, dem es so viel Spaß gemacht hatte, sie zu übertrumpfen, auf dem Fahrrad, beim Schwimmen im Lake Shasta, beim Skifahren, als ihre Eltern sie in die Berge mitgeschleppt hatten … Sie dachte an sein unbeschwertes Lächeln, seine frechen grünen Augen, die den ihren so ähnlich waren, und daran, mit welch diebischem Vergnügen er sie in jedem Spiel besiegt hatte – bis er in eine Welt abgeglitten war, in der Kokain und Crack und alle möglichen anderen Drogen, die einen schnellen Rausch, ein neues Highlight versprachen, den Ton angaben.
    Wie Ryan Zimmerman.
    Aber Pete würde doch nie …
    Dennoch ließ sie seinen Namen auf der Liste stehen. Sie hörte, dass Ty den Hörer auflegte.
    »Was hat er gesagt?«, fragte sie, noch immer in ihre Notizen vertieft.
    »Ich soll meine Nase nicht in seine Angelegenheiten stecken. Ich glaube, er traut mir nicht.«
    »Ich glaube, er traut niemandem.«
    »Das ist typisch für seinen Beruf.« Ty blickte ihr über die Schulter und las ihre Aufzeichnungen. »Du grenzt den Kreis der Verdächtigen ein?«
    »Ich versuche es.«
    »Die Bullen gehen genauso vor.« Er beugte sich über sie, sodass sein Oberkörper ihre Schultern streifte, streckte den Arm in Richtung Tisch aus und wies auf seinen Namen. »Warum hast du mich von der Liste gestrichen?«
    »Weil du das nicht getan haben kannst … so etwas niemals tun würdest.« Mit einem letzten Blubbern verkündete die Kaffeemaschine, dass der Kaffee fertig war. Sam achtete nicht darauf.
    »Das stimmt, aber du kannst es im Grunde nicht wissen. Du lässt dich in deiner Auswahl von Gefühlen leiten statt von Tatsachen«, erklärte Ty.
    »Soll ich dich wieder auf die Liste setzen?«
    »Ich will nur, dass du klar denkst.« Er richtete sich auf, durchforstete ihren Schrank und fand schließlich zwei Becher, die nicht zusammenpassten.
    »Wie ist es mit dem berühmten ›Gefühl im Bauch‹? Beruft ihr Bullen euch nicht oft genug darauf?« Sie warf den Kuli auf den Tisch. Sie hatte nicht genug Informationen über die Personen auf ihrer Liste, um aus dem Bauch heraus entscheiden zu können, wer verdächtig war, geschweige denn anhand von Fakten über ihre Schuld oder Unschuld zu urteilen.
    »Ich bin kein Bulle mehr, und in meinen Augen ist dieses ›Gefühl im Bauch‹ eher weibliche Intuition. Aber deren Nutzen ist nicht von der Hand zu weisen«, sagte er, schenkte Kaffee ein und stellte einen angeschlagenen Becher, den Sam vor Jahren von ihrer Mutter bekommen hatte, vor sie auf den Tisch.
    »Danke.« Ohne den Blick von der Liste möglicher Verdächtiger zu lösen, trank sie ihren Kaffee, doch er konnte die Kälte in ihrem Inneren auch nicht vertreiben. Nichts und niemand war dazu in der Lage. Nicht, solange das Scheusal noch frei herumlief.
    Sie starrte auf die linierten Seiten des Blocks. Einer der Männer auf dieser Liste war der Mörder, dessen war sie ganz sicher. Aber wer? George Hannah? Nein – Mord war zu schmutzig für ihn; er würde doch seinen Armani-Anzug nicht verderben.
    Vergiss nicht, der Mörder ruft auf Leitung zwei an; er muss irgendwie mit dem Sender zu

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