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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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Radarschirm verschwunden ist und niemand auf die Funksprüche reagiert.“
    â€žWas denken Sie, was passiert ist?“, wollte de Fries wissen.
    â€žIch denke, dass der Hubschrauber abgestürzt ist“, flüsterte Tjaden.
Berlin, 20. September, 21.45 Uhr
    Ganz kurz hatte Katja überlegt, ob sie die Moderation der heutigen Sendung an ihren Ersatzmann abgeben sollte. Aber eine Besprechung mit ihrem Chef hatte ergeben, dass sie die Meldung bezüglich der Reise des Kanzlers nach Afghanistan nur anmoderieren, aber nicht kommentieren musste. Es war gleich der erste Bericht und den hatte sie nun überstanden. Katja sorgte sich sehr um Jan, war aber Profi genug, um sich das nicht anmerken zu lassen.
Berlin, 20. September, 21.58 Uhr
    Die Tür der Redaktionsleitung des Heute Journals flog auf und ein Mitarbeiter kam mit einem Zettel in der Hand geradezu in das Büro gestürzt.
    â€žEilmeldung von Reuters!“, keuchte er und stürzte an den Schreibtisch von Sandra Matthiesen. Diese hob die Augenbrauen und musterte ihn streng.
    â€žUnd was meldet Reuters so eilig, dass du in mein Büro gestürmt kommst?“
    â€žDer Hubschrauber des Bundeskanzlers ist in Afghanistan abgestürzt!“
    Matthiesen erstarrte.
    â€žOh Scheiße...“, flüsterte sie. Dann griff sie zum Telefon.
Berlin, 20. September, 22.00 Uhr
    â€žDas können wir Katja nicht antun!“, rief Stefan Kiesling, der Stellvertreter von Matthiesen.
    â€žAber wir haben keinen anderen!“, konterte sie. „Was sollen wir denn machen? Aus Rücksichtnahme Katja gegenüber die Nachricht nicht bringen? Wie stellst du dir das denn vor?“ Matthiesen warf einen Blick auf den Bildschirm und sah, dass gerade ein Bericht über die Milchbauern lief.
    â€žIch morse sie jetzt an“, verkündete sie und erntete einen bösen Blick von Kiesling.
    Matthiesen drückte einen Knopf auf dem Pult und stellte eine Verbindung zu Katja im Studio her. Der Bericht über die Milchbauern würde in zwei Minuten enden.
    â€žHör zu, Süße“, begann Matthiesen mit eindringlicher Stimme. Sie konnte sehen, wie Katja erstaunt den Blick auf die Studiokamera richtete. „Wir haben gerade eine Eilmeldung von Reuters bekommen...“
    Katja lauschte Matthiesen. Zuerst verstand sie gar nicht, was sie da hörte. Dann wurde Katja klar, dass ihr schlimmster Alptraum nun wahr wurde. Sie schluckte und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Sie konnte sie einfach nicht unterdrücken.
    â€žSie packt das nicht! Das kann doch jeder sehen!“, rief Kiesling.
    â€žHalt die Schnauze!“, bellte Matthiesen und Kiesling verstummte. Katja warf einen Blick auf die Uhr. Der Bericht über die Milchbauern endete jetzt.
    â€žSoeben erreicht uns eine Eilmeldung von Reuters. Nach Angaben von US-Streitkräften ist der Hubschrauber des Bundeskanzlers im Nord-Westen Afghanistans abgestürzt.“ Katja warf einen hilflosen Blick in die Kamera. Jeder konnte sehen, dass sie Höllenqualen litt. „Zurzeit ist nicht bekannt, ob Bundeskanzler Gerling... ob... die Insassen des Hubschraubers den Absturz überlebt haben... Entschuldigung... ob es Verletzte oder gar Tote gibt. Laut den US-Streitkräften sind Rettungsteams unterwegs zur Absturzstelle. Die Ursachen für den Absturz sind ebenfalls noch unbekannt.“
    Es folgten der Wetterbericht und die Abmoderation. Danach brach Katja zusammen.
Afghanistan, 21. September, 00.50 Uhr
    Al Farag war wieder in einem seiner unzähligen Verstecke angekommen. Er saß alleine vor einem kleinen Feuer und trank Tee. Als er an die Ereignisse der letzten Wochen dachte, schlich sich ein kleines Lächeln in sein faltiges Gesicht. Sein Plan war riskant gewesen und abhängig von vielen Entscheidungen, auf die er keinen unmittelbaren Einfluss gehabt hatte. Und dennoch, gelobt sei Allah, war alles so eingetreten wie geplant. Der Tod des deutschen Bundeskanzlers war nicht gewünscht, aber einkalkuliert. Als er an Gerling dachte, verschwand das Lächeln. Es war bedauerlich, dass der Kanzler sterben musste. Al Farag hatte den Eindruck gewonnen, dass der deutsche Bundeskanzler ein aufrichtiger Mann gewesen war, der den Frieden wirklich wollte. Wäre er ein Moslem gewesen, wäre er nun ein wahrhafter Schahid, ein Märtyrer. Hätte es ihn nicht gegeben, hätte der Plan niemals umgesetzt werden können. Die Tatsache, dass der Bundeskanzler ein

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