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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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sonst noch ausgepackt?“, wollte Kirchner wissen.
    â€žNicht mehr viel. Aber einen Tipp gab er uns noch.“ Der Graf sah de Fries an. „Und da kommen Sie ins Spiel, Herr Außenminister. Müller vermutet, dass dieser Karabey weitaus mehr zu wissen scheint, als wir anfangs dachten. Wir müssen ihn unbedingt verhören.“ Nachdenklich blickte der Graf in die Runde. „Allerdings können wir ihn nicht so einfach aus der Türkei rausholen. Das würde uns nicht gelingen, ohne Aufsehen zu erregen. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass ein entsprechendes Anliegen beim türkischen Premierminister auf offene Ohren stoßen würde, da er mit Sicherheit nicht in diese ganze Sache verwickelt werden möchte. Immerhin hegt die Türkei die Hoffnung, Mitglied der EU zu werden. Eine Kooperation mit uns in dieser Angelegenheit wäre mit Sicherheit nützlich für die Türken.“
    â€žWas soll ich tun?“, fragte de Fries.
    â€žRufen Sie den türkischen Staatschef an. Sagen Sie ihm, dass Deutschland im Falle einer Kooperation seinen Widerstand gegen einen EU-Beitritt der Türkei aufweichen wird. Ich garantiere Ihnen, dass Karabey innerhalb von vierundzwanzig Stunden deutschen Boden betreten wird.“
Afghanistan, 21. September, 00.35 Uhr
    Gemeinsam mit Gerling schlich Simon zurück zu der Stelle, wo die beiden Toten lagen. Als Gerling die stark verstümmelte Leiche des Soldaten sah, drehte sich ihm der Magen um. Er wandte den Blick ab.
    â€žDa hinten liegt der andere“, sagte Simon und nickte in Richtung elf Uhr. Beide setzten sich vorsichtig in Bewegung. Die zweite Leiche war nicht so entsetzlich entstellt wie die erste. Simon hatte Recht: Die Uniform sah fast so aus wie die der US-Armee, Marke Wüsteneinsatz. Simon sah sich das Emblem auf der Schulter des toten Soldaten genauer an. Es war ein Adler, der mit beiden Krallen den Erdball umschloss. Irgendwie kam ihm dieses Zeichen bekannt vor. Er konnte sich aber nicht erinnern. Auf einmal hörten die beiden ein leises Stöhnen. Simon hob das Gewehr und erschrocken tat es ihm der Kanzler gleich. Regungslos verharrte Simon und lauschte. Da war das Stöhnen wieder. Mit der freien Hand deutete Simon in Richtung acht Uhr und befahl dem Kanzler zu bleiben, wo er war. Gerling nickte und Simon kroch vorsichtig in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Nach wenigen Metern hatte er die Stelle erreicht. Ein Soldat saß gegen einen Fels gelehnt auf dem Boden. Er blutete aus mehreren Wunden im Oberkörper und am rechten Oberschenkel.
    â€žIch bin unbewaffnet“, sagte der Mann leise auf Englisch. „Meine Waffen liegen dahinten.“ Er nickte in eine Richtung, aber Simons Blick blieb unentwegt auf ihn gerichtet. Der Mann lächelte schwach.
    â€žGute Ausbildung“, meinte er anerkennend. „Was zum Teufel tust du hier? Du siehst mir nicht aus wie ein scheiß Kameltreiber.“
    â€žWo sind die anderen?“, fragte Simon, die Frage ignorierend.
    â€žWir waren zu viert. Die anderen sind tot“, behauptete der Mann.
    â€žMein Name ist Simon. Feldwebel Simon. KSK.“
    Der Mann hob erstaunt die Augenbrauen. „Was zum Henker macht das KSK hier?“, wollte er wissen.
    â€žIch saß in dem Hubschrauber, den ihr abgeschossen habt“, sagte Simon.
    Die Augen des verwundeten Soldaten verengten sich. „Das kann nicht sein. Man sagte uns, dass hohe Offiziere der Taliban in dem Hubschrauber sitzen würden“, meinte er und wirkte ernsthaft erstaunt.
    â€žWie ist dein Name und zu welcher Einheit gehörst du?“, fragte Simon den Verwundeten.
    â€žMein Name ist Stephen Jacobs. Ehemaliger SEAL. Jetzt arbeite ich als freier Berater für Dark Water.“
    â€žFreier Berater?“, fragte Simon spöttisch nach. „Klingt gut. Und warum schießt ein freier Berater den deutschen Bundeskanzler ab?“
    Jacobs zuckte entsetzt zusammen. Wenn er ein Schauspieler war, dann ein sehr guter.
    â€žWir haben den deutschen Bundeskanzler abgeschossen?“, flüsterte er. „Scheiße. Ich hatte keine Ahnung.“ Simon glaubte ihm das fast. Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich. Er nahm die Waffe in Anschlag und fuhr herum. Dann senkte er sie wieder.
    â€žVerdammt! Ich hatte Ihnen gesagt, Sie sollen bleiben, wo Sie sind, Herr Bundeskanzler!“, fuhr er Gerling an.
    â€žIch hab mir Sorgen gemacht“, meinte der und musterte

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