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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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September, 00.33 Uhr
    Vorsichtig bewegten sich Gerling und Simon in Richtung Anhöhe. Seitdem die Granaten dort eingeschlagen waren, hatten die Angreifer keinen Schuss mehr abgegeben. Nun wollten sie die Lage sondieren. Sich gegenseitig Deckung gebend, huschten und robbten die beiden von Felsbrocken zu Felsbrocken. Sie kamen nur mühsam voran. Dann gab Simon, der an der Spitze war, plötzlich das Zeichen zum Stoppen. Etwa drei Meter vor ihm konnte er die Springerstiefel eines Soldaten erkennen. Der Rest des Körpers war von einem Felsen verdeckt. Simon bedeutete dem Kanzler zu bleiben, wo er war. Dann robbte er vorsichtig weiter.
    Als er schließlich die Stelle erreichte, an der er die Stiefel ausgemacht hatte, fand er die stark verstümmelte Leiche eines Soldaten. Hier war die Granate eingeschlagen und hatte ihre volle Wirkung erreicht. Vorsichtig sah Simon sich um und entdeckte nicht weit entfernt einen weiteren Toten. Ihm stockte der Atem. Allerdings nicht wegen des Zustandes der Leichen.
    Er schlich zurück zum Kanzler. „Etwa fünf Meter auf zwölf Uhr liegen zwei Tote. Beide von einer Granate erwischt.“
    â€žWas ist?“, fragte Gerling, der Simons irritierten Blick bemerkte.
    â€žDas sind keine Taliban oder so. Die tragen Uniformen, die stark nach US-Armee aussehen.“
    â€žDas gibt’s doch nicht!“, flüsterte der Kanzler. „Was hat das denn nun zu bedeuten?“
Berlin, 21. September, 00.50 Uhr
    Als der Innenminister mit seinem Begleiter am Kanzleramt ankam, stellte er entsetzt fest, dass vor dem Gebäude eine wahre Armee von Presseleuten aufgelaufen war. Er sah Übertragungswagen mit Satellitenschüsseln auf dem Dach und Moderatoren, die vor dem Kanzleramt live berichteten.
    â€žHier geht’s nicht. Lass uns hintenrum fahren“, sagte er seinem Chauffeur.
    Wenig später betrat Rosenthal das Besprechungszimmer, in dem immer noch Tjaden, de Fries und Kirchner hitzig diskutierten. Als die zwei das Zimmer betraten, verstummten die anderen und musterten seinen Begleiter.
    Der Graf lächelte humorlos. „Wissen Sie mittlerweile, wer den Hubschrauber des Bundeskanzlers abgeschossen hat?“, fragte er anstatt einer Begrüßung und setzte sich an den Tisch.
    â€žDiese Frage beschäftigt uns tatsächlich seit geraumer Zeit“, bestätigte Tjaden.
    â€žSagt Ihnen der Name Dark Water etwas?“, fragte der Graf und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein.
    â€žDark Water“, sagte Tjaden langsam. „Natürlich. Eine von mehreren Privatarmeen, die Cliffords Vorgänger im Irak eingesetzt hat.“
    Der Graf nahm vorsichtig einen Schluck des sehr heißen Kaffees und nickte. „Ganz recht. Dark Water wurde, unmittelbar nachdem die Amerikaner Bagdad besetzt hatten, zum Zwecke des Personen- und Objektschutzes im Irak eingesetzt. Allerdings wurden die Aufgaben der Söldner relativ rasch erweitert. Zum Schluss nahmen sie aktiv an Kampfhandlungen teil und haben sogar Einheiten der regulären US-Armee befehligt“, erklärte der Graf.
    â€žUnd was hat das mit dem Abschuss des Hubschraubers zu tun?“, fragte ein sichtlich verwirrter de Fries.
    â€žWie Sie alle wissen, haben wir seit knapp zwei Wochen Heinrich Müller in Gewahrsam. Er hat eine vom Bundeskanzler und vom Justizminister unterzeichnete Bestätigung, dass er wegen seiner begangenen Taten nicht zur Rechenschaft gezogen wird. Im Gegenzug liefert er uns alle Informationen, die er hat. Nun hat unser lieber Herr Müller natürlich nicht alles auswendig gelernt. Wir mussten ihn mehrere Male intensiv befragen. Wir mussten aber auch seinen Laptop und alle schriftlichen Notizen, die er gemacht hatte, sicherstellen und mit ihm gemeinsam durchgehen. Dabei sind wir auf Dark Water gestoßen. So wie es aussieht, ist eine Organisation, zu der Dark Water gehört, die treibende Kraft hinter der Verschwörung. Ich bin der festen Überzeugung, dass es Söldner von Dark Water waren, die den Bundeskanzler abgeschossen haben.“
    â€žAmerikaner wollten den Bundeskanzler töten? Ist es das, was Sie uns sagen wollen?“, fragte Außenminister de Fries fassungslos.
    â€žNa ja, ganz so würde ich das nicht formulieren“, versuchte der Graf zu beschwichtigen. „Es sind Söldner, Herr Außenminister. Selbst wir könnten sie gegen eine entsprechende Entlohnung für unsere Zwecke... buchen.“
    â€žWas hat Müller

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