Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
Vom Netzwerk:
Explosion. Gerling blickte zur Anhöhe, weil er dachte, dass die Angreifer nun in die Offensive gingen. Stattdessen sah er, dass die Explosion die Angreifer traf. Simon hatte den Granatwerfer an seiner G 36 benutzt und eine 40 mm Granate auf die Stellung der anderen abgefeuert. Unmittelbar nach der ersten Explosion erfolgte eine zweite, dann eine dritte. Dann war Stille.
Islamabad, 21. September, 02.19 Uhr
    Präsident Clifford hatte befohlen, eine Drohne über das Gebiet zu schicken, in dem der Bundeskanzler vermutet wurde. Sie startete von einem Stützpunkt der US-Armee in Kandahar und flog in einer Höhe von dreitausend Metern und einer Geschwindigkeit von zweihundertfünfzig km/h ihrem Zielgebiet entgegen. Ausgestattet war die Drohne des Typs Warrior mit einer Infrarotkamera für Nachtaufnahmen. Die Bewaffnung bestand aus zwei AGM-114 Hellfire-Raketen, die per Lasermarkierung ins Ziel gelenkt werden können. Die Drohne würde mehr als drei Stunden brauchen, um das Zielgebiet zu erreichen. Clifford hoffte, dass es dann nicht schon zu spät war.
Afghanistan, 21.September, 01.50 Uhr
    Eine schwerbewaffnete Einheit der KSK hatte sich von Mazar-e Sharif aus auf den Weg zur Absturzstelle gemacht. Da sie eine Entfernung von etwas weniger als zweihundert Kilometern vor sich hatten und mit Geländewagen unterwegs waren, da kein Hubschrauber verfügbar war, würden sie das Zielgebiet erst in etwa fünfzehn Stunden erreichen.
    Eine Einheit der Delta Force war südlich von Kabul im Einsatz gewesen und sofort in das Zielgebiet geschickt worden. Sie waren in Hubschraubern unterwegs. Aber auch diese Einheit würde noch mehr als eine Stunde benötigen.
    Rund einhundert schwerbewaffnete Taliban befanden sich in einem Radius von fünfzig Kilometern rund um die Absturzstelle und näherten sich langsam, aber unaufhaltsam. Die ersten würden in weniger als einer Stunde dort eintreffen.

24
Berlin, 20. September, 23.50 Uhr
    Die Krisensitzung im Kanzleramt fand ohne den Innenminister statt, der immer noch im Krankenhaus bei Katja war. Außer dem stellvertretenden Bundeskanzler, Außenminister de Fries, waren Kanzleramtschef Huber, Verteidigungsminister Tjaden und Sicherheitsberater Kirchner anwesend.
    Tjaden brachte alle auf den letzten Stand.
    â€žUm kurz vor 23.30 Uhr afghanischer Zeit, also 21.00 Uhr deutscher Zeit wurde der Hubschrauber des Bundeskanzlers abgeschossen. Um 00.04 Uhr afghanischer Zeit meldete sich Blue Bird, das ist der Einsatzname der KSK-Einheit, die den Kanzler begleitete, im Stützpunkt Mazar-e Sharif. Die Meldung lautete, dass der Hubschrauber abgeschossen worden sei, fünf Personen umkamen, der Kanzler und Feldwebel Simon aber unverletzt seien. Darüber hinaus meldete Feldwebel Simon, dass sie mit Feindkontakt zu rechnen hätten und sich auf den Weg nach Kabul machen wollten.“ Tjaden sah auf, um zu sehen, ob es bis hierher Fragen gab. Dem war nicht so. „Folgende Einsatzkräfte sind zur Unterstützung des Kanzlers und des Feldwebels auf dem Weg zur Absturzstelle: Dreißig Soldaten der KSK, unterwegs vom Stützpunkt Mazar-e Sharif. Entfernung zur Absturzstelle etwas weniger als zweihundert Kilometer.“
    â€žDann müssten sie ja bald da sein“, meinte Sicherheitsberater Kirchner optimistisch.
    Tjaden räusperte sich. „Leider nein. Sie sind mit Geländewagen unterwegs und werden nicht viel weniger als fünfzehn Stunden benötigen.“ Er sah Kirchner an. „Bevor Sie jetzt wieder wertvolle Tipps haben, möchte ich Ihnen allen etwas erklären: wir haben nicht genügend Hubschrauber in Afghanistan. Die Hubschrauber, die wir haben, sind ehemalige Transporthubschrauber, die über keinerlei Panzerung verfügen. Unsere Ausrüstung ist, gelinde gesagt, suboptimal. Aber wir dürfen den ganzen Schlamassel ja nicht einmal Krieg nennen!“
    Kirchner schwieg betroffen. Tjaden fuhr fort: „Eine Einheit der Delta Force ist mit Kampfhubschraubern aus Kabul unterwegs zur Absturzstelle.“ Er sah auf seine Uhr. „Ankunft beim Kanzler in etwa fünfundvierzig Minuten. Allerdings ist nicht sicher, ob sich der Kanzler dann noch an der Absturzstelle befindet, da ja bekanntlich Feldwebel Simon meldete, dass sie sich in Richtung Kabul bewegen wollen.“ Wieder sah Tjaden auf. Er spürte, dass die Hoffnung im Raum sank.
    â€žPräsident Clifford hat angeordnet, dass eine Drohne zur Luftüberwachung aus

Weitere Kostenlose Bücher