Pakt des Bosen
da es kein Auslieferungsabkommen zwischen der Schweiz und den USA gibt.â
âDa hat er sich aber gewaltig verrechnetâ, brummte Bauer.
âWie würdest du vorgehen?â, fragte Fischer dann.
âIch würde warten, bis Logan sich im oberen Bereich aufhält. Dann würde ich ein Team per Hubschrauber auf das Dach bringen.â Bauer zeigte auf zwei Stellen, die sich auf dem Dach des Gebäudes befanden. âHier und hier sind zwei Oberlichter. Jedes etwa zwei mal zwei Meter groÃ. Da würde ich reingehen. Das zweite Team kommt von der Wasserseite und geht durch den Garten ins Haus.â Bauer warf Fischer einen Seitenblick zu. âWissen wir schon, wie viel Sicherheitspersonal sich dort aufhält?â
Fischer schüttelte den Kopf.
âNein. Noch nicht genau. Bislang konnten wir neben Logan zwei Personen ausmachen. Und zwei Hunde. Dobermänner. Morgen früh fahre ich mit einem Boot auf den See in Richtung Villa. Kannst ja mitkommen. Mal sehen, was wir noch so rausfindenâ, schlug er vor. Bauer nickte ohne Begeisterung. Er hasste Boote.
Washington, DC, 21. September, 19.12 Uhr
âWas hat Russman gesagt?â, wollte Stabschef Laymann wissen. Clifford war nach seiner kurzen Unterredung mit Russman ins Oval Office zurückgekehrt und hatte noch zwei offizielle Termine wahrnehmen müssen. Jetzt waren er, Laymann und Ryan wieder alleine.
âEr sagt nichts mehr. Auch auf die Gefahr hin, dass der Deal damit platzt. Ich habe das Gefühl, er hat Angstâ, antwortete ein sichtlich niedergeschlagener Präsident.
âRussman und Angst? Niemals!â, rief Ryan bestimmt. âIch denke vielmehr, dass er sich alle Optionen offen lassen will.â
âWie meinst du das, John?â, fragte Präsident Clifford irritiert.
âIch meine, dass er die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben hat, dass der Plan funktionieren wird.â
âAber wie denn das?â, rief Clifford. âWir haben doch die meisten der Schweine mittlerweile identifiziert und verhaftet.â
âBei allem Respekt, Mister President. Jetzt widersprechen Sie sich selbstâ, meinte Laymann vorsichtig. âNoch vor zwei Stunden waren wir der Meinung, dass wir den eigentlichen Drahtzieher noch nicht identifiziert haben. Vielleicht haben wir dem Monster einige Arme abgeschlagen. Aber der Kopf ist noch dran.â
âStimmtâ, stimmte Clifford leise zu. âAber wer aus meiner Administration könnte noch die Macht und den Einfluss haben, so eine Verschwörung zu planen und durchzuführen?â Er warf seinen zwei Beratern einen hilflosen Blick zu. âWir haben die Direktoren der CIA und des NSA verhaftet. Wir haben den Vizepräsidenten und den Verteidigungsminister verhaftet. AuÃer mir selbst ist da doch niemand mehr, der über die Möglichkeiten verfügt, so etwas durchzuziehen!â
Ryan nickte bestätigend. Laymann wirkte auf einmal sehr nachdenklich. Ohne es zu bemerken, stand er auf und ging im Oval Office auf und ab.
âVielleicht machen wir einen Fehler, wenn wir den Kopf des Monsters in unserem Kabinett suchenâ, murmelte er. âVielleicht müssen wir in die Vergangenheit schauen, um zu begreifen, was in der Gegenwart und in der Zukunft geschieht.â
Jetzt stand auch Ryan auf.
âVerdammt!â, rief er. âJosh hat Recht. Und Sie, Mister President, auch! Nur ein Präsident hat die Macht und den Einfluss, eine solche Verschwörung zu planen. Da Sie es nicht sind, muss Ihr Vorgänger dahinter stecken. Er will seinen selbsternannten Kreuzzug fortsetzen!â
Langsam stand Präsident Clifford auf.
âGroÃer Gottâ, flüsterte er. âDas ist es...â Clifford lief zu seinem Schreibtisch und griff zum Telefon. âNancy, ich brauche den Justizminister und den Direktor des FBI in meinem Büro. Sofort!â
Einer der Vorteile als Präsident der Vereinigten Staaten war, dass wenn man jemanden zu sich ins Oval Office rief, derjenige sofort alles stehen und liegen lieà und ins WeiÃe Haus eilte.
Das traf auch im Falle des Justizministers und des FBI-Direktors zu. Weniger als eine Stunde war vergangen, seit der Anruf des Präsidenten sie erreicht hatte, und sie standen im Oval Office.
âIch habe den begründeten Verdacht, dass Ex-Präsident Walker in eine Verschwörung verwickelt ist, die zu einem Krieg im Nahen Osten führen könnte. Daher möchte ich eine
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