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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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meine nur. Sie sehen fit aus.“
    McGarry sah an sich herab. Er war einsfünfundsechzig groß und wog vielleicht sechzig Kilo.
    â€žWollen Sie mich veralbern?“, fragte er entgeistert. Ohne zu antworteten, setzte sich Clifford McGarry gegenüber auf die Couch.
    â€žIch brauche Sie, Leo“, sagte der Präsident. Er wirkte auf einmal sehr ernst.
    â€žWas ist passiert?“
    Als der Präsident zwanzig Minuten später seine Erklärung beendet hatte, schwiegen beide erst einmal. Es war McGarry, der das Schweigen brach.
    â€žVerdammte Scheiße“, flüsterte er. Dann hob er den Kopf. „Was kann ich für Sie tun, Mister President? Wie kann ich helfen?“
    â€žWerden Sie mein Vizepräsident. Helfen Sie mir, diese Sache zu beenden.“
    McGarry atmete tief durch. „Einverstanden.“
    Mehr gab es nicht zu sagen.
Texas, 24. September, 09.05 Uhr
    Wenn zwei Ex-Präsidenten aufeinandertreffen, kann man sicher einer Sache sein: Das Gesprächsthema ist irgendwann der amtierende Präsident und sie lassen sich voller Inbrunst über ihn aus. Vor allem dann, wenn er Demokrat ist und die beiden ehemaligen Präsidenten Republikaner.
    â€žHarry“ W. Walker sen. hasste die Demokraten. Für ihn verkörperten sie alles, was er verabscheute. Sie waren verweichlicht, schwach und unentschlossen. Harold Walker jun. dagegen hatte sich nie wirklich für Politik interessiert. Er hatte diesen Weg eingeschlagen, da es keine echte Alternative mehr für ihn gegeben hatte. Und ein Vater, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika war, konnte da schon sehr nützlich sein. Als der Sohn ihm gesagt hatte, er wolle in die Politik einsteigen, tätigte der Vater einige Telefonate und die Geschichte nahm ihren Lauf. Nun saßen Vater und Sohn auf der Veranda der Familienranch und hingen ihren Gedanken nach. Der eine, Harry sen., lediglich eine Randnotiz in den Geschichtsbüchern, der andere, Harry jun., laut Experten einer, wenn nicht der schlechteste Präsident, den das Land jemals hatte.
    â€žClifford ist ein Versager“, brummte Harry sen. schlechtgelaunt und schlürfte seinen Kaffee aus einem Becher. Die Antwort seines Sohnes bestand aus einem stummen Nicken.
    â€žIch meine, schau dir mal an, was der Schwachkopf aus unserem Land macht“, fuhr Harry sen. fort. „Wir befinden uns im Krieg und er schmeißt Russman, Carpenter und Fowler raus. Die einzigen, die wirklich wissen, was los ist.“ Wütend schüttelte er den Kopf. „Total durchgeknallt, der Typ. Vollkommen irre.“
    â€žEr wird schon seine Gründe gehabt haben“, antwortete Harry jun. und erntete damit einen bösen Blick seines Vaters.
    â€žDas bezweifle ich stark, Junior. Das bezweifle ich stark.“
    Harry jun. brummte nur. Er mochte es nicht, wenn sein Vater ihn Junior nannte.
    â€žClifford hat keine Ahnung von Politik“, setzte der Alte seine Schimpftirade fort. „Schon gar nicht von Außenpolitik. Er will mit allen reden, will ihnen die Hand reichen. Wenn ich das schon höre“, schnauzte er. „Seine Berater sind auch nur Waschlappen, fast noch Kinder. Das kann doch nicht gut gehen.“ Er warf seinem Sohn einen verstohlenen Seitenblick zu. „Viele unserer Freunde sind sehr unzufrieden. Sie machen sich ernsthafte Sorgen um unser Land“, meinte er und beobachtete die Reaktion seines Sohnes. Der blieb scheinbar unbeeindruckt. Der Alte startete einen neuen Versuch.
    â€žDa ist niemand mehr im Umkreis des Präsidenten, der ihm den rechten Weg weisen könnte.“
    â€žHab gehört, dass Clifford sich gestern mit McGarry getroffen hat“, erzählte Harry jun.
    â€žAch ja?“, fragte der Alte interessiert. Das hatte er nicht gewusst.
    â€žWüsste gern, was die beiden zu bequatschen hatten“, murmelte Harry jun. leise.
    â€žWird wohl neuer Vizepräsident“, entfuhr es dem Alten, der es sich nicht verkneifen konnte, mit seinem Insiderwissen zu prahlen.
    Jetzt war der Junior hellwach.
    â€žWieso? Was ist denn mit Patterson?“, fragte er nach. Aber der Alte war schon aufgestanden und hatte sich mit den Worten „Ich hole mir noch einen Kaffee“ auf den Weg in die Küche gemacht.
Washington, DC, 24. September, 11.30 Uhr
    â€žMister President. Wer weiß über Patterson Bescheid? Ich meine, wer weiß, dass der Posten des Vizepräsidenten neu besetzt werden muss?“,

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