Pakt des Bosen
fragte der FBI-Direktor Bannister sichtlich erregt.
âJosh Laymann, John Ryan, der Justizminister und seit gestern Leo McGarryâ, zählte Clifford auf. âWarum fragen Sie?â
âKönnen Sie es sich erklären, dass Ex-Präsident Walker ebenfalls davon weiÃ? Und ich meine damit nicht Harry junior. Ich meine den Senior.â
Clifford musste sich setzten. Mit groÃen Augen sah er Bannister an. âWalker senior weià von Patterson?â, fragte er nach.
Bannister nickte.
âWir haben heute ein Gespräch zwischen den beiden aufgenommen. Walker junior wusste, dass Sie sich gestern mit Leo McGarry getroffen haben, und erzählte seinem Vater davon. Dann meinte der Junior noch, dass er zu gerne wüsste, worüber Sie mit ihm gesprochen haben. Daraufhin sagte der Alte, ich zitiere: Wird wohl neuer Vizepräsident. Zitat Ende.â Bannister sah den Präsidenten eindringlich an. âWoher kann er wissen, dass Sie einen neuen Vizepräsidenten brauchen?â
âEr kann es gar nicht wissenâ, flüsterte Clifford.
âEs sein denn...â, begann Bannister.
âEs sei denn, er weiÃ, was es zu bedeuten hat, dass Patterson aus dem Verkehr gezogen wurde. Dann weià er auch, dass Patterson nicht mehr zurückkommen wird. Und das bedeutet...â
âDas bedeutet, dass wir nun wissen, wer der eigentliche Drahtzieher istâ, beendete nun Bannister den Satz.
30
Washington, DC, 24. September, 11.55 Uhr
Josh Laymann saà mit John Ryan in seinem Büro und diskutierte die aktuelle Lage. Die beiden kannten sich schon seit langem, bevor sie im West Wing ihre Büros bezogen hatten.
âWas können wir gegen die Entwicklung am Persischen Golf unternehmen?â, fragte der Stabschef.
âNichtsâ, war die knappe Antwort von Ryan.
âWarum nicht?â, fragte Laymann überrascht.
âWeil wir nichts unternehmen dürfen.â
âWir dürfen nichts unternehmen?â
âRichtig. Die Zeiten, da wir entschieden haben, wer in für uns strategisch wichtigen Ländern an die Macht kommt, sind vorbeiâ, stellte der Nationale Sicherheitsberater klar.
âAber das Ãl!â, rief Laymann. âUnd das Atomwaffenprogramm in Pakistan! Da können wir doch nicht tatenlos zuschauen!â
âGenau das wäre aber das einzig Richtige. Wir würden die gesamte Welt gegen uns aufbringen, wenn wir uns, ohne dass uns jemand um Hilfe bittet, einfach so einmischen würden.â
âAber so verhelfen wir den Taliban zu enormer Macht!â
âDumm gelaufen.â
âDumm gelaufen?â, schrie Laymann. âDumm gelaufen? Mehr nicht? Das gibtâs doch nicht!â
âJosh, wir können und wir dürfen nichts machen. Wir können nur hoffen, dass deren Plan nicht aufgeht. Dass eben nicht jedes Land in der Region ohne aufzubegehren der Islamischen Republik beitritt. Wenn wir Glück haben, ruft ein Land uns um Hilfe. Dann können wir uns einschalten. Und nur dann!â
Laymann schwieg betroffen. Dann sah er Ryan nachdenklich an.
âWir könnten doch Hashemian töten...â
âSchlag dem Präsidenten das vor und er feuert dich!â, warnte Ryan seinen Freund.
Laymann lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
âDer Präsident liebt mich. Er würde mich niemals feuernâ, meinte er grinsend. Schnell wurde er wieder ernst. âIch kann nicht glauben, dass wir nichts unternehmen können.â
âWas genau stört dich denn an einer Vereinigten Islamischen Republik?â
âSie hätten das Ãl unter Kontrolle und würden Atomwaffen besitzenâ, antwortete Laymann, ohne lange zu überlegen.
âOkay, lass uns mit den Atomwaffen beginnen: Pakistan ist ein islamisches Land und schon seit vielen Jahren in der Lage, Atomwaffen zu produzieren. Bislang ist nichts passiert. Nun zum Ãl: Das Ãl ist schon seit Jahrzehnten in den Händen der Muslime. Bis auf ein einziges Mal ist es niemals als politische Waffen eingesetzt worden.â Ryan sah den Stabschef an. âAlso, wovor hast du Angst?â
âIch habe Angst davor, dass das Ãl und die Atomwaffen in Besitz der Taliban geratenâ, rief Laymann.
âAh, die Taliban. Ich verstehe. Das ist natürlich ein ganz anderes Problemâ, meinte Ryan.
âDu betrachtest das getrennt?â, fragte Laymann überrascht.
âJa. Und das solltest du auch
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