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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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Ziegler sah in die Runde. „Glauben Sie ernsthaft, dass wenn jemand Kanzler Albrecht damals umgebracht hätte, dass ein solches Attentat den Prozess der Wiedervereinigung aufgehalten hätte? Ich wiederhole meine Worte: Dieser Prozess kann nur von innen gestoppt werden. Bislang ist kein Land offensichtlich gezwungen worden, sich der Vereinigten Islamischen Republik anzuschließen. Wir müssen uns da raushalten und können nur hoffen, dass die Situation nicht eskaliert.“
Washington, DC, 23. September, 10.27 Uhr
    Im Weißen Haus stellten sich die Berater des Präsidenten die gleiche Frage. Konnte Hashemian aufgehalten werden? Gerade hatte Clifford ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten geführt. Dieser war genau so besorgt wie alle anderen und hatte Clifford seine Unterstützung zugesagt. Nun aber musste sich der US-Präsident erst einmal einem anderen Problem widmen. Es war durchaus möglich, dass es zu einem Krieg kam, und er hatte keinen Verteidigungsminister und der Posten des Vizepräsidenten musste auch neu besetzt werden. Das war natürlich noch nicht offiziell. Bislang hatte die Pressestelle des Weißen Hauses nur verlauten lassen, dass der Vizepräsident gesundheitlich angeschlagen sei. Das wollte Clifford nun ändern.
    â€žIrgendwelche Ideen, wen ich als Vizepräsidenten vorschlagen könnte?“, fragte er schon fast gelangweilt. Er hatte weiß Gott andere Sorgen. Aber seine Berater ließen keine Ruhe. Diese Personalentscheidung musste schnell getroffen werden. Das Gleiche galt für den Posten des Verteidigungsministers.
    â€žIch bin der Meinung, es gibt nur einen einzigen Kandidaten, der zum einen problemlos bestätigt wird und zum anderen die erforderliche Qualifikation und Loyalität besitzt: Leo McGarry“, meinte Josh Laymann.
    John Ryan nickte bestätigend. „Erstklassige Wahl“, meinte er.
    Toby Siegler, der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, war ebenfalls einverstanden.
    â€žMister President, einen Besseren gibt es nicht“, bestätigte er.
    Clifford kannte McGarry seit vielen Jahren. Er schätzte ihn sehr. McGarry war vor langer Zeit der Stabschef eines anderen demokratischen Präsidenten gewesen und hatte hervorragende Arbeit geleistet. Clifford stand auf, ging zu seinem Schreibtisch und hob den Telefonhörer auf.
    â€žVerbinden Sie mich bitte mit Leo McGarry“, sagte er schlicht und legte den Hörer wieder auf. Wenige Augenblicke später klingelte es.
    â€žLeo, ich bin’s, Bill. Kannst du bitte ins Weiße Haus kommen? Wir haben etwas zu besprechen.“ Clifford hörte die Antwort, sah auf die Uhr und meinte: „Das passt. Bis später.“ Er drehte sich herum und sah seine Berater an.
    â€žIn einer halben Stunde ist er hier“, verkündete er und setzte sich wieder in den Sessel. „Wer könnte Russman ersetzen?“, fragte er dann und sah in die Runde.
    â€žSein Stellvertreter, Donald Simpson“, schlug Laymann vor.
    Präsident Clifford runzelte die Stirn.
    â€žSimpson? Und woher soll ich wissen, dass der nicht auch an der Verschwörung beteiligt war?“
    Laymann öffnete seine lederne Aktentasche und entnahm ihr einige Schriftstücke. „Russman war kurz davor, Simpson abzulösen“, sagte er und hielt ein Dokument in die Höhe. „Ein internes Memo, wonach Russman die Direktoren Carpenter und Fowler darauf hinwies, dass Simpson unbequeme Fragen stellte und wohl misstrauisch wurde. Russman warnte die beiden davor, in Gegenwart von Simpson unüberlegte Äußerungen zu machen. Ich denke, das ist der Beweis, dass Simpson von nichts wusste.“
    â€žOkay, ich rede mit ihm“, meinte Clifford und sah auf die Uhr. McGarry sollte gleich im Weißen Haus ankommen.
Washington, DC, 23. September, 11.37 Uhr
    Präsident Clifford hatte seinen Beratern gesagt, er wolle mit McGarry zunächst unter vier Augen reden. Deshalb waren die beiden alleine im Oval Office.
    â€žWie geht es Ihnen, Leo?“, fragte Clifford, während er zwei Tassen mit Kaffee füllte.
    â€žDanke, es geht mir gut“, antwortete McGarry, „ich genieße das Leben als Politrentner, wenn es so etwas überhaupt gibt.“
    â€žTreiben Sie Sport?“, wollte Clifford wissen.
    â€žMister President. Ich bin 65 Jahre alt. Warum sollte ich in meinem Alter noch mit Sport anfangen?“, entgegnete McGarry verwirrt.
    â€žIch

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