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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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kam aus Pakistan. Regierungschef Perves Sharif berichtete Clifford über ein Telefonat, das er vor wenigen Minuten geführt hatte. Ali Akbar Mehdi Hashemian, neues Staatsoberhaupt und geistlicher Führer der Vereinigten Islamischen Republik, hatte ihn zu einem Vieraugengespräch eingeladen. Inhalt des Gespräches, soviel war Sharif klar, würde ein Angebot Hashemians sein, Pakistan solle sich der Vereinigten Islamischen Republik anschließen. Clifford wusste, dass sich Sharif in einer bedrohlichen Zwickmühle befand. Die CIA hatte ihm berichtet, dass es erste Anhaltspunkte gab, die den Verdacht nahe legten, dass Ali Akbar Mehdi Hashemian die Taliban als Verbündete gewonnen hatte.
    Pakistan war durch die Taliban extrem destabilisiert und drohte jederzeit zu kollabieren. Eine Absage Sharifs an Hashemian würde einen Bürgerkrieg zur Folge haben, dessen Ausgang durchaus als unklar zu bezeichnen war. Niemand wusste, wem die Loyalität des mächtigen pakistanischen Militärs in einem solchen Falle gehören würde.
    Präsident Clifford garantierte dem verunsicherten Sharif, dass die Vereinigten Staaten von Amerika Verbündeter Pakistans seien und im Falle einer militärischen Intervention der Islamischen Republik nicht tatenlos zuschauen würden. Sharif war die Erleichterung anzumerken, als sie das Gespräch beendeten.
    Wenig später rief ihn der Emir von Kuwait an. Auch er hatte eine Einladung von Hashemian erhalten. Allmählich wurde Präsident Clifford das Ausmaß der Vorgänge im Nahen Osten klar. Ali Akbar Mehdi Hashemian versuchte, die Kontrolle über das Öl zu erhalten. Und seine Verbündeten waren die Taliban. Clifford fluchte laut. Dann griff er zum Telefon.
Berlin, 23. September, 15.35 Uhr
    Auch das Telefon des Bundeskanzlers stand nicht mehr still. Der französische Präsident, der britische Premierminister sowie die Staatsoberhäupter Spaniens und Italiens baten ihn um Rückruf. Der Wunsch von Rizzitelli veranlasste Gerling zu einem Stirnrunzeln. Dann griff er zum Telefon und rief in Paris an.
    Eine halbe Stunde später hatte Gerling alle Anrufe erledigt – bis auf den mit Italien. Er verspürte kein Verlangen, das italienische Staatsoberhaupt zu sprechen. Zumal die Gespräche mit seinen Amtskollegen aus England, Frankreich und Spanien mehr als nur Anlass zur Besorgnis gaben. Den britischen Premierminister hatte ein Anruf aus Saudi-Arabien erreicht. Die saudische Königsfamilie war in großer Sorge. Sie spürte, dass der Einfluss der Wahhabiten in ihrem Land immer stärker wurde. Diese stellen die größte religiöse Gruppe in Saudi-Arabien dar und ihre Lehre ist Staatsreligion. Unter den Wahhabiten befinden sich islamische Fundamentalisten, die sich zunehmend gegen das Königshaus wenden. In jüngerer Vergangenheit kam es öfters zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Terroranschlägen auf westliche Einrichtungen in Saudi-Arabien. Die Drahtzieher dieser Anschläge vermutete man in den Reihen der Wahhabiten. Der britische Geheimdienst glaubte, dass sie nun anfangen würden, Druck auf die Königsfamilie auszuüben, umso zu erreichen, dass diese sich der Vereinigten Islamischen Republik anschließt. Sie hatten schon heute einen sehr großen Einfluss im Land. Das zeigte sich vor allem darin, dass sie es durchsetzten, in Saudi-Arabien den Frauen zu verbieten, Auto zu fahren und sich in der Öffentlichkeit mit fremden Männern zu zeigen. Darüber hinaus gab es öffentliche Scharia-Strafen wie Hinrichtungen und Auspeitschungen und es gab ein Verbot der freien Religionsausübung. Die Wahhabiten hatten also schon vor Jahrzehnten den religiösen Grundstein für Ali Akbar Mehdi Hashemian gelegt.
    Bundeskanzler Gerling lief in seinem Büro unruhig auf und ab. Dann griff er zum Telefon und wählte eine Nummer.
    Eine halbe Stunde später war Manfred Ziegler, der Nahost-Spezialist des Außenministeriums, erneut im Kanzleramt. Auch Huber, Kirchner und de Fries waren anwesend.
    Bundeskanzler Gerling gab kurz den Inhalt des Gespräches mit dem britischen Premierminister wieder und sah dann Ziegler an.
    â€žWas könnte das alles bedeuten?“, wollte er wissen.
    Ziegler nahm wieder sein Ritual auf, indem er seine Brille abnahm und begann, sie zu putzen.
    â€žWir betreten hier völliges Neuland“, begann er und sah alle Anwesenden der Reihe nach an. „Eine vergleichbare

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