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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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brüllte de Fries.
    Martin von Sengen hob beschwichtigend die Hände. „Vergesst bitte nicht das, was Voges gesagt hat. Die Antennen auf den Lieferwagen. Irgendetwas stimmt da nicht. Ich gebe Jan Recht. Das Treffen birgt ein gewisses Risiko, das gebe ich zu. Aber sollte die Al-Qaida vorhaben, den Kanzler zu töten, würden sie ihn doch wohl kaum einladen, zu ihnen zu kommen, oder?“
    De Fries musste zugeben, dass von Sengens Argumentation sinnvoll war. Dennoch gefiel ihm der Gedanke nicht, dass sein Freund nach Afghanistan reiste, um einen Massenmörder zu besuchen. Nichts daran gefiel ihm.
    Gerling sah alle Berater der Reihe nach an. „Eines muss klar sein, und das ist mein Ernst: Kein Wort an Katja. Sie darf das niemals erfahren.“ Rosenthal konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und erntete dafür einen bösen Blick seines Freundes.
Berlin, 20. Juni, 18.10 Uhr
    â€žDas ist interessant“, sagte der Graf, als Gerling ihm von den jüngsten Entwicklungen berichtete. Bauer schwieg. Der Graf nahm einen Schluck Eistee. „Sie haben natürlich nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, tatsächlich nach Kabul zu fliegen?“, fragte er dann.
    Der Kanzler schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe es nicht in Erwägung gezogen, nach Kabul zu fliegen. In zwei Tagen fliege ich nach Washington, wo ich offiziell den Präsidenten treffe. Dort steige ich in ein Flugzeug, das mich nach Islamabad bringt. Es ist ein Flug von Militärberatern, die die pakistanische Regierung im Kampf gegen den Terror unterstützen. Von Islamabad aus geht es mit dem Auto weiter, keine Ahnung wohin. Offiziell bin ich drei Tage in Washington. Es wird mich also niemand vermissen.“
    Jörg Bauer musste grinsen. Der Graf hingegen war schockiert.
    â€žJetzt gehen Sie zu weit, Herr Bundeskanzler. Normalerweise bin ich der letzte, der unkonventionelle Maßnahmen ablehnt, aber dies… Das können Sie nicht machen!“, stieß er hervor. Er war wirklich entsetzt.
    â€žIch gehe mittlerweile davon aus, dass die Anschläge von der Al-Qaida weder geplant noch durchgeführt wurden – im Gegenteil. Ich glaube, dass die Al-Qaida davon überhaupt nichts wusste. Wer weiß, möglicherweise erfahren wir so, wer für die Anschläge verantwortlich ist“, erklärte Gerling mit Nachdruck.
    Der Graf schien nicht überzeugt. „Und warum ruft man Sie nicht einfach an oder geht an die Öffentlichkeit? Sonst scheut die Al-Qaida doch auch keine Kosten und Mühen, um über arabische Sender ihre kranken Vorstellungen publik zu machen. Warum so umständlich?“
    Gerling zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Es ist aber die einzige Chance, die wir haben. Und ich gedenke, sie zu nutzen.“
    â€žIch werde mitkommen“, sagte Bauer.
    â€žDas geht nicht. Die haben gesagt, ich soll alleine kommen. Wenn nicht, ist das Treffen hinfällig.“
    â€žDie werden nicht merken, dass ich da bin“, meinte Bauer und Gerling glaubte ihm.
    Der Graf nickte. „Lassen Sie Jörg mitkommen. Zumindest diese Sicherheit sollten Sie haben.“
    â€žWas kann ein Mann schon ausrichten?“, fragte der Kanzler zweifelnd. Bauer grinste. Es sah furchteinflößend aus.
    â€žIch werde nicht alleine sein“, sagte er geheimnisvoll.
    Gerling dachte nach, dann sagte er: „Tun Sie, was Sie tun müssen – ich weiß von nichts.“
Berlin, 20. Juni, 20.30 Uhr
    Gerling hatte seinen Innenminister zu einer vertraulichen Besprechung gebeten. Sie trafen sich im siebten Stock des Kanzleramtes, wo dem Kanzler eine kleine Wohnung zur Verfügung stand. Werner Rosenthal registrierte, dass Jan eine Flasche Wein geöffnet hatte. In Anbetracht der Tatsache, dass Gerling so gut wie nie Alkohol trank, recht bemerkenswert. Jan hielt seinem Freund ein leeres Glas hin.
    â€žAuch einen Schluck trockenen Roten?“
    â€žWo kommt der Wein her?“, fragte Rosenthal.
    â€žNatürlich aus Spanien.“
    â€žHast du ihn schon atmen lassen?“
    â€žJawohl, Herr Innenminister!“
    â€žDann ist es gut. Ich nehme ein Glas.“
    Beide setzten sich in das kleine Wohnzimmer, nahmen einen Schluck Wein und schwiegen für eine Weile. Dann stand Jan auf und ging in das Zimmer nebenan. Nach kurzer Zeit kam er mit einen Umschlag in der Hand zurück. Er reichte ihn Rosenthal. Der sah den Kanzler jedoch nur an.
    â€žWas ist das?“, wollte

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