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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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reden hier nicht von irgendeiner Bananenrepublik. Wir reden von Deutschland, Italien, der Schweiz und England!“
    â€žJan, beruhige dich.“
    â€žScheiße, verdammt!“, schrie der Kanzler. „Was ist hier bloß los?“
    â€žKennst du einen Mann, der sich ‚der Graf’ nennt?“, fragte Clifford.
    Der Kanzler erstarrte.
    â€žWas hast du gerade gesagt?“, flüsterte er ungläubig.
Berlin, 05. September, 23.20 Uhr
    Die Personenschützer des Kanzlers hatten Mühe, dem Tempo ihres Schutzbefohlenen zu folgen, als dieser aus seinem Büro stürmte und nach einem Wagen schrie. Sie schafften es gerade noch rechtzeitig, ein Auto vorzufahren, bevor Gerling ein Taxi rief oder selbst fuhr. Er nannte dem Chauffeur das Ziel und sie fuhren los. Wenig später hielt der Wagen vor dem Anwesen und der Kanzler stieg aus. Ein Mitarbeiter des Grafen erwartete sie bereits.
    â€žGuten Abend, Herr Bundeskanzler. Der Graf war sehr erstaunt ob Ihres späten Besuches“, erklärte er.
    â€žDas ist mir scheißegal“, raunzte Gerling und betrat das Gebäude. Günter brachte ihn in die Bibliothek, wo der Graf schon auf ihn wartete. Gerling trat ein und Günter verschwand.
    Der Kanzler ging auf den Grafen zu, der am Kamin saß und ihn wortlos musterte. Instinktiv spürte der Graf, dass Gerling unter Hochdruck stand.
    â€žGladio“, sagte Gerling. „Erzählen Sie mir alles.”
    Und der Graf begann zu berichten.
    1960, mit vierundzwanzig Jahren, der Graf war Leutnant, wurde er Mitglied einer Organisation mit Namen Gladio. Diese Organisation wurde von 1950 von der Nato und der CIA gegründet. Gladio wurde nur zu einem einzigen Zweck ins Leben gerufen: Der drohenden Gefahr durch den Warschauer Pakt entgegen zu wirken. Durch Sabotage, Insubordination und Infiltration. Wie so oft bei solchen Organisationen bildeten sich rasch zwei Gruppen. Auf der einen Seite die Hardliner. Diese Gruppe vertrat die Auffassung, dass es durchaus legitim sei, präventiv zu agieren. Also zum Beispiel einen Terroristen zu töten, bevor dieser andere Menschen töten könne. Die andere Gruppe vertrat die Ansicht, dass man nicht unbedingt zum Mörder werden müsse, um Mörder zu jagen und zu stellen. Mit dem Fall der Mauer und der Auflösung der damaligen Sowjetunion verlor Gladio für die meisten Politiker ihre Existenzberechtigung. Zumal es jetzt galt, die Aktionen von Gladio nicht an die Öffentlichkeit geraten zu lassen. Zu brisant waren einige von ihnen. Aber wie so oft versuchten einige ehrgeizige Politiker, Kapital aus ihrem Wissen zu schlagen. So geschah es dann, dass Informationen an die Öffentlichkeit gelangten, die besagten, dass Gladio hinter dem Anschlag auf das Oktoberfest 1980 steckte. Die Öffentlichkeit war beunruhigt und schrie nach Aufklärung. Merkwürdigerweise starben alle Zeugen, die beweisen wollten, dass tatsächlich Gladio hinter dem Anschlag steckte. Der Fall wurde niemals vollständig aufgeklärt und irgendwann fragte keiner mehr nach dieser Organisation.
    Der Graf schüttelte den Kopf. „Schwarz und Weiß, Herr Bundeskanzler. Ying und Yang, Gut und Böse. Die Natur sorgt immer für ein Gleichgewicht. Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre wurde Gladio offiziell, also inoffiziell aufgelöst. In Wahrheit ist dies nie geschehen. Es gibt die Organisation nach wie vor. Übrigens sitzen Sie gerade im Hauptquartier von Gladio. Keine Sorge, wir sind die Guten. Leider gibt es die Bösen auch noch.“
    Der Kanzler schwieg. Es war ihm klar gewesen, dass der Graf zu Gladio gehörte, noch bevor Clifford ihn gefragt hatte, ob ihm der Graf bekannt sei. Jan wusste es bereits, als Präsident Clifford ihm erklärt hatte, was Gladio war. Also war er nicht überrascht, als der Graf ihm seine wahre Identität offenbarte.
    â€žWas gedenken Sie nun zu tun?“, wollte der Graf wissen.
    â€žDie Bösen finden und vernichten“, antwortete Gerling leise.
    â€žMit meiner Hilfe oder ohne?“
    â€žNatürlich mit Ihrer Hilfe.“

12
Berlin, 06. September, 13.20 Uhr
    Die Deutschlandzentrale der Gladio-Organisation bestand aus vier Innenteams mit jeweils zwei Mitarbeitern. Jedem Innenteam war ein Außenteam zugeordnet, in dem je vier Mitarbeiter die Außeneinsätze durchführten. Die Innenteams unterstützten sie mit Informationen, aktuellen Satellitenaufnahmen, Überwachung von

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