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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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dass der Kanzler dich sprechen will“, rechtfertigte sich Russman. „Du selbst hast doch von diesem Treffen erst unmittelbar davor etwas erfahren.“
    Das stimmte natürlich, aber dennoch fühlte Patterson sich im Recht. „Hätte ich von den Bildern gewusst, hätte ich dem Treffen niemals zugestimmt“, behauptete er.
    â€žDas hätte aber am Ergebnis nichts geändert“, stellte Carpenter knapp fest. „Der Kanzler hat sich mit Al Farag getroffen. Dieser wird ihm gesagt haben, dass er mit den Anschlägen nichts zu tun hat. Des Weiteren wird er dem Kanzler erzählt haben, dass eine gewisse Zahl von seinen Kämpfern verschwunden sind. Einige davon werden für die Anschläge in Europa verantwortlich gemacht, da ihre DNS gefunden wurde. Da die Leiche in Rom unversehrt war, weil die Bombe nicht hochging, war es möglich, eine Autopsie vorzunehmen. Da wurde dann festgestellt, dass die Leiche tiefgefroren war. Trotz aller Vorsicht konnte der Sprengstoff bis nach Kroatien zurückverfolgt werden und von Kroatien bis in die Türkei zu unserem Freund.“ Carpenter schüttelte den Kopf. „Niemand konnte vorhersagen, dass der deutsche Kanzler so verrückt sein würde, sich mit Al Farag zu treffen. Das war der Auslöser, der dann zum nächsten führte.“ Er schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und setzte sich wieder. „Trotzdem hat er keine handfesten Beweise. Indizien ja, aber keine Beweise. Wenn er damit an die Öffentlichkeit gehen würde, dann zerreißen sie ihn in der Luft.“ Er nahm einen Schluck Kaffee und zündete sich die nächste Zigarette an. „Kommen wir zur zweiten Frage: Wie viel weiß Clifford?“
    Da sich niemand genötigt sah, die Frage zu beantworten, erledigte Carpenter dies selbst. „Da wir das nicht mit Bestimmtheit sagen können, sollten wir davon ausgehen, dass Clifford genau so viel weiß wie der Kanzler. Schließlich sind die beiden ja auch befreundet. Aber was für Gerling gilt, gilt natürlich auch für unseren Präsidenten. Indizien ja, Beweise nein. Hätte Clifford eindeutige Beweise, säßen wir, wie gesagt, jetzt nicht mehr hier. Kommen wir nun zur letzten Frage: Was unternehmen wir im Bezug auf den deutschen Bundeskanzler?“
    â€žWir müssen ihn unglaubwürdig machen, für den Fall, dass er mit seinen Verdächtigungen an die Öffentlichkeit geht“, meinte Patterson. Dann erschien ein böses Grinsen in seinem Gesicht. „Wir könnten zum Beispiel der Presse die Fotos von ihm und Al Farag zuspielen. Das wäre etwas, was sehr schwer zu erklären wäre.“
    â€žDie Presse wird wissen wollen, woher diese Bilder stammen“, warf Fowler ein und unterstrich seine Worte mit ruckartigen Handbewegungen.
    â€žNa und? Dann sagen wir der Presse eben, woher die Fotos stammen“, erwiderte Patterson. Carpenter und Fowler wechselten einen Blick und sahen dann Russman an.
    â€žUnd wie wollen wir der Presse erklären, dass wir den Mann, den wir seit Jahren versuchen zu töten, zwar gefunden haben, ihn dann aber nicht liquidiert, sondern nur fotografiert haben?“, fragte Russman. Patterson wusste darauf keine Antwort und schwieg.
    â€žWir könnten ihn unter Druck setzten“, schlug Fowler vor.
    â€žUnd wie?“, wollte Carpenter wissen.
    â€žEr hat doch eine Freundin. Ich glaube, die sind sogar verlobt. Gutes Druckmittel.“
    â€žGute Idee!“, rief Patterson. „Wir drohen ihm damit, seine Freundin umzubringen, wenn er an die Öffentlichkeit geht!“
    â€žDas werden wir ganz sicher nicht tun“, entschied Russman. „Wir werden gar nichts tun. Wir werden einfach unseren Plan weiterverfolgen und Phase drei einleiten.“
    Dass er vorhatte, Phase drei und vier ein klein wenig zu modifizieren, erwähnte er in dieser Runde allerdings nicht. Dies würde er mit dem Inneren Kreis besprechen.
Berlin, 06. September, 16.08 Uhr
    Der Nahostspezialist aus dem Außenministerium lehnte sich zurück und begann damit, seine Brille zu putzen. Bundeskanzler Gerling hatte ihn zu einer Besprechung in das Kanzleramt gebeten und Manfred Ziegler hatte alles stehen und liegen lassen, um ins Kanzleramt zu eilen.
    â€žLassen Sie mich eines vorwegschicken: Der Islam ist eine friedfertige Religion. Es sind im Namen der katholischen Kirche weitaus mehr Gräueltaten verübt, weitaus mehr Menschen getötet worden

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