Pakt des Bosen
schüttelte fassungslos den Kopf. Als Stolle geendet hatte, dankte der Kanzler ihm und legte den Hörer auf.
âDie Fahrer der Krankenwagen sind auÃer Gefecht gesetztâ, flüsterte er. âIn jedem Krankenwagen liegen ungefähr einhundert Kilo Sprengstoff. Die könnten den ganzen Platz dem Erdboden gleich machen. Da würde keiner überleben.â
âVerrücktâ, murmelte Clifford.
âWahnsinnâ, bestätigte Rosenthal.
âSie trauen sich aber nicht, die Wagen vom Gelände zu fahren. Offenbar sind die Fahrzeuge wieder manipuliert worden. Und den Platz zu evakuieren, dauert zu lange. Sie müssen die Bomben also vor Ort entschärfen. Hoffen wir, dass es ihnen gelingtâ, meinte Gerling und zündete sich mit zitternden Händen eine Zigarette an.
Köln, 10. September, 07.45 Uhr
Jeder der Bombenentschärfer war per Kopfhörer mit einem Kollegen verbunden, der ein Modell der Bombe vor sich hatte, die in Rom sichergestellt wurde. Alle hofften, dass das Modell identisch war mit denen, die nun entschärft werden mussten.
Köln, 10. September, 07.50 Uhr
Die Stimme des Spezialisten Hamann, der das Modell der Bombe aus Rom vor sich hatte, war ruhig und eindringlich.
âWenn ihr die Abdeckung des Gehäuses entfernt, seht ihr in der Mitte einen kleinen schwarzen Kasten, etwa so groà wie eine Zigarettenschachtel, dessen Deckel mit vier Schrauben gesichert ist. Diese vier Schrauben müssen als erstes gelöst werden. Wir gehen folgendermaÃen vor: Rainer führt den ersten Schritt durch und meldet mir Vollzug. Dann führen alle anderen denselben Schritt durch.â Was sie machen würden, wenn Rainer den Vollzug nicht würde melden können, hatten sie nicht besprochen.
Nach wenigen Minuten meldete Rainer Brandt, dass der Deckel entfernt sei, und die vier anderen machten sich daran, die Schrauben zu lösen. Alle meldeten Vollzug.
âOkay. Ihr seht nun den Zünder vor euch. In dem kleinen Glaskasten seht ihr zwei Metallstifte, die sich gegenüber liegen. Der Abstand der Stifte beträgt ungefähr fünf Millimeter. Würden sich die beiden Stifte berühren, käme es zur Zündung.â Hamann holte tief Luft. âIhr müsst die kleine Metallscheibe, die ich euch gegeben habe, vorsichtig zwischen die Stifte schieben. Wenn das erledigt ist, kann die Bombe nicht mehr gezündet werden. Rainer fängt anâ, sagte der Sprengmeister und schluckte. Er war beunruhigt, wusste aber nicht aus welchem Grund.
âIch fange jetzt anâ, hörte Hamann Rainer Brandt sagen. Er spürte, wie ihm der Schweià die Stirn herunter lief.
âWarte!â, rief er und starrte das Modell der Bombe an. Dann hatte er eine Idee.
âRainer, rauchst du?â
âÃh, ja?â
âDann zünde dir eine Zigarette anâ, befahl Hamann. Die umstehenden Personen blickten ihn verwundert an. Hamann ignorierte sie.
âZigarette ist anâ, meldete Brandt.
âBlas den Rauch in den Zündkastenâ, sagte Hamann und wartete gespannt auf das Ergebnis.
âScheiÃeâ, flüsterte Brandt, als er die feinen roten Strahlen sah, die kreuz und quer durch den Zündkasten liefen. âLaser! Um ein Haar hätte ich meinen Arsch quer über Köln verteiltâ, teilte er ihnen mit leiser Stimme mit.
âKommst du da durch, Rainer?â, fragte Hamann mit belegter Stimme. Er konnte hören, wie Brandt erneut den Rauch seiner Zigarette in den Zündkasten blies.
âWird engâ, meldete er dann und wiederholte den Vorgang. âAber es müsste funktionieren. Nur mit den Kippen geht das so nicht. Ich brauche eine Sprühdose und jemanden, der sie bedient.â
Wenig später saà ein Beamter des BKA, der sich freiwillig gemeldet hatte, neben Brandt im Krankenwagen. Allerdings hatten sie in der Kürze der Zeit keine geeigneten Sprühflaschen besorgen können, sodass sie bei der alten Methode blieben. Der Beamte des BKA zog an der Zigarette und blies den Qualm in den Zündkasten. Millimeter um Millimeter schob Brandt die kleine Metallscheibe mit einer winzigen Pinzette hinein. Dabei blickte er unentwegt auf die roten Strahlen des Lasers. Es war wirklich verdammt knapp. Der BKA-Mann zog hektisch an der Zigarette und blies den Qualm fast unablässig in den Zündkasten.
Endlich hörte Hamann die erlösende Nachricht.
âOkay. Die Stifte sind blockiert. Die
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