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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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der Weltjugendtag in Köln. Sie wollen alle töten.“

17
Berlin, 10. September, 01.25 Uhr
    Der Kanzler saß zusammen mit dem Präsidenten, dem Grafen, Jörg Bauer und dem leitenden Secret Service-Agenten im Wohnzimmer. Sie wussten nun, dass der Anschlag am morgigen Tag gegen Mittag erfolgen sollte. Was sie jedoch noch nicht wussten, war, wie der Sprengstoff zum Ort des Geschehens gebracht werden sollte. Dies würde Russman versuchen heraus zu finden. Gerling äußerste seine Zweifel bezüglich der Glaubwürdigkeit des ehemaligen Verteidigungsministers. Clifford jedoch ging fest davon aus, dass dieser seine Immunitätsvereinbarung nicht aufs Spiel setzen würde.
    Präsident Clifford war immer noch geschockt darüber, dass seine eigenen Landsleute vorhatten, so viele Menschen in Deutschland zu töten. Vor allem Kinder und Jugendliche. Der Gedanke, was geschehen wäre, wenn sie die Verschwörung nicht aufgedeckt hätten und der Plan in die Tat umgesetzt worden wäre, machte ihm Angst. Wie hätten sie reagiert, wenn so viele Menschen ums Leben gekommen wären und alle Indizien auf islamische Terroristen hingewiesen hätten? Clifford wurde bewusst, dass der Plan hätte aufgehen können. Und auch das machte ihm Angst. Er sah den Bundeskanzler an und spürte, dass der die gleichen Gedanken hatte, wie er. Sie blickten sich an, und ohne ein Wort zu wechseln, trafen sie eine Vereinbarung. Sie würden diesen Wahnsinn stoppen.
Köln, 10. September, 06.45 Uhr
    Endlich, nach einer schier endlosen Zeit, kam der erhoffte Anruf aus Washington; Russmann hatte herausgefunden, wie der Sprengstoff zum Austragungsort des Weltjugendtages gebracht werden sollte. Der Kanzler verzog wegen der Verschlagenheit des Planes das Gesicht. Die Terroristen hatten vor, den Sprengstoff in Krankenwagen zu deponieren und diese rund um das große Feld zu verteilen, um so ein Maximum an Zerstörung zu erreichen. Das größte Problem, mit dem sich Gerling und Clifford nun konfrontiert sahen, war, dass es aufgrund der verstrichenen Zeit nicht mehr möglich war, herauszufinden, wie die Terroristen an die Krankenwagen gelangen wollten, um so zu verhindern, dass sie das Feld überhaupt erreichten. Aber es kam noch schlimmer: Gleich, nachdem sie erfahren hatten, wo der Anschlag stattfinden sollte, hatten sie Beamte des BKA und des Secret Service zu dem Feld geschickt. Sie sollten herausfinden, wie das Gelände zu überwachen und zu sichern war.
    Als die Beamten Bericht erstatteten, gab es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute war, dass es sich um ein riesiges Feld am äußeren Stadtrand Kölns handelte. Nur eine größere Hauptverkehrsstraße führte dorthin. Diese war leicht zu überwachen. An der südlichen und an der westlichen Seite des Feldes gab es kleine, unbefestigte Wege, die man ebenfalls gut überblicken konnte. Die schlechte Nachricht war, dass mehr als achtzigtausend Menschen vorhatten, die Nacht auf dem Feld zu verbringen.
    Allen war klar, dass diese Tatsache die Situation extrem verschärfte, da sie eine Evakuierung des Geländes zu diesem Zeitpunkt nicht mehr riskieren konnten. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Terroristen – im Laufe der Nacht hatten sie sich darauf geeinigt, die Verschwörer Terroristen zu nennen – das Feld überwachten, war einfach zu groß. Darüber hinaus war inzwischen zuviel Zeit vergangen. Die Krankenwagen konnten jeden Moment auftauchen.
    Der Plan, der nun im Eiltempo an die neuen Informationen angepasst wurde, sah folgendermaßen aus: Spezialkräfte des BKA, unterstützt durch eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei, sollten das Gelände weiträumig abriegeln und möglichst unauffällig durchsuchen, um eventuelle Überwachungsteams der Terroristen ausfindig zu machen. Mehrere Teams des Bombenentschärfungskommandos sollten Ausschau nach den Krankenwagen halten und versuchen, die Bomben unschädlich zu machen. Da sie die Konstruktion aus Rom kannten, wussten sie, wie sie vorzugehen hatten – falls es sich um denselben Typ Bombe handelte.
    Es gab bei dieser Aktion viele Unbekannte. Zum einen konnten sie sich nicht sicher sein, wie der Sprengstoff gezündet werden sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich, wie bei den anderen Anschlägen, um eine Zündung per Funksignal handelte, wurde von den meisten Experten als sehr hoch eingestuft. Aber dennoch war auch eine

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