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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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Bombe ist sicher!“ Verhaltener Jubel brach aus. Verhalten deshalb, weil sie noch vier weitere Bomben zu entschärfen hatten.
Köln, 10. September, 08.55 Uhr
    Jan und Präsident Clifford hatten sich, nachdem die Meldung sie erreicht hatte, dass alle Bomben entschärft waren, zurückgezogen, um über die nächsten Schritte zu reden. Jan hatte Bill in seinen Plan eingeweiht, den er schon vor einigen Wochen entworfen hatte. Vor allem die Tatsache, dass einige Mitglieder der Knesset, dem Israelischen Parlament, in die Verschwörung verstrickt waren, hatte möglicherweise noch etwas Gutes. Clifford hörte dem Kanzler aufmerksam zu. Als Jan geendet hatte, schwieg der Präsident nachdenklich.
    â€žDu weißt schon, dass dein Plan riskant ist, oder?“, fragte er. „Dir ist klar, dass du ein großes persönliches Risiko eingehst, oder?“
    â€žJa“, bestätigte Gerling.
    Erneut klingelte das Telefon. Jan nahm das Gespräch an und lauschte.
    â€žScheiße“, murmelte er, nachdem er das Gespräch beendet hatte.
    â€žWas ist los?“
    â€žDas war mein Büro. Der Papst will wissen, ob ich heute noch zu ihm kommen möchte.“
    â€žKann ich mitkommen?“, fragte Clifford und grinste.

18
Berlin, 11. September, 08.00 Uhr
    Die Berichterstattung in den Medien war voller Lob über die hervorragende Arbeit der deutschen Behörden. Es sei ihnen gelungen, die schlimmsten Terroranschläge seit dem elften September zu verhindern.
    Vor allem der Bericht im Frontal, in dem zu lesen war, dass der deutsche Bundeskanzler ohne Rücksicht auf das eigene Leben nach Afghanistan gereist war und so den Stein ins Rollen gebracht hatte, erregte internationale Aufmerksamkeit. Natürlich gab es auch kritische Stimmen, die meinten, es wäre eines Kanzlers nicht würdig, mit Terroristen zu reden oder gar zu verhandeln. Gerling konnte sich allerdings nicht daran erinnern, zu irgendeinem Zeitpunkt mit Al Farag verhandelt zu haben. Andere Stimmen meinten, es wäre unverantwortlich gewesen, sich in die Hände des gefährlichsten Terroristen der Welt zu begeben. Katja hatte eine der Zeitschriften, die dieser Meinung war, demonstrativ auf den Küchentisch gelegt.
    Als Gerling an Katja dachte, überkam ihn eine seltsame Traurigkeit. Ihr Verhältnis hatte sich verändert, Katja hatte sich verändert. Sie war stiller und zurückhaltender geworden. Er machte sich Sorgen um sie – und um ihre Beziehung. Katja hatte Schwierigkeiten, mit Jans Art und Weise, sein Amt auszuüben, klarzukommen. Sicher, sie wusste, dass die Dinge, die er tat, richtig und wichtig waren. Aber ihr wollte nicht einleuchten, warum er ein so hohes persönliches Risiko eingehen musste. Sie dachte und fühlte einfach wie eine Frau, die liebt.
    Er schüttelte die Gedanken ab und konzentrierte sich wieder auf die vor ihm liegenden Probleme. Der amerikanische Präsident und er hatten sich die anstehenden Aufgaben geteilt. Clifford würde versuchen, den russischen Präsidenten, den ukrainischen Präsidenten, die Israelis, die saudische Königsfamilie und Pakistan für ihr Vorhaben zu gewinnen. Gerling würde sich um die wichtigsten europäischen Staatsführer kümmern. Darüber hinaus würde er mit Libyen, Syrien und dem Iran reden. Und er musste sich erneut mit Al Farag treffen.
Berlin, 11. September, 10.45 Uhr
    Katja hatte Angst davor, Jan zu verlieren. Bislang hatte sie es immer für ein Klischee gehalten: die Ehefrau des Polizisten, die jedes Mal, wenn ihr Mann zur Arbeit geht, befürchtet, er könnte nicht zurückkommen. Jetzt verstand sie, dass es sich hierbei keinesfalls um ein Klischee handelt. Nur dass ihr Freund nicht Polizist, sondern Bundeskanzler war.
    Als Jan damals angeschossen worden war und sie mit Innenminister Rosenthal von Berlin nach Hamburg flog, um zu Jan ins Krankenhaus zu eilen, da hatte sie im Flugzeug die Meldungen zum Attentat verfolgt. Als ein Reporter behauptet hatte, Jan sei seinen Verletzungen erlegen, da war ihr klar gewesen, dass auch ihr Leben vorbei war. Sie schüttelte den Kopf. Das klingt jetzt aber melodramatisch, dachte sie. Aber sie war sich bewusst, dass das genau die Gefühle waren, die sie damals in dem Flugzeug überkamen. Dann, als die Anschläge verübt worden waren und Jan mitten in die Demonstration hineingelaufen war, die jederzeit hätte eskalieren können, wurde sie richtig wütend

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