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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Beine erhascht, und sie sahen fantastisch aus.
    “Wissen Sie eigentlich überhaupt, was für ein Glückspilz Sie sind?”
    Die gedehnte Frage brachte Max dazu, sich umzudrehen. Ihm gegenüber stand in der Salontür Mimi Whittington. Eine Hand in die Hüfte gestützt und ein Glas Champagner in der anderen Hand, spazierte sie gemächlich auf ihn zu. Am Fuß der Treppe blieb sie stehen, nahm einen Schluck und zog eine Augenbraue hoch. “Nun? Wissen Sie es?”
    Max schaute hinauf, aber Elizabeth war bereits am Ende des Korridors verschwunden. “Stimmt, ich habe wirklich Glück. Sie sieht toll aus.”
    “Das habe ich nicht gemeint, obwohl sie um Längen besser aussieht als nur toll. Stimmt was mit Ihren Augen nicht? Sie ist absolut hinreißend schön, und zwar äußerlich wie innerlich. Außerdem ist sie klug und wirklich süß und hat ein Herz, so groß wie Texas.”
    “Wirklich?” Max fragte sich, wo diese Unterhaltung hinsteuerte. Er musste nicht lange darauf warten, um das herauszufinden.
    Mimi musterte ihn von oben bis unten. “Ich kenne Sie nicht sehr gut, aber vom ersten Eindruck her würde ich sagen, Sie sind kein übler Kerl.”
    “Danke”, antwortete Max mit einem schiefen Lächeln. “So würde ich mich jedenfalls gern sehen.”
    “Dann sorgen Sie dafür, dass ich recht behalte.” Sie tippte ihm mit einem ihrer langen roten Fingernägel auf die Brust. “Denn ich warne Sie, mein Junge, wenn Sie sie unglücklich machen … dann werde ich Ihnen wehtun. Und das ist ein Versprechen.”
    Ehe Max antworten konnte, wandte sich die Frau um und schlenderte zurück in den Salon zu den anderen Gästen.
    Hätte irgendjemand anders diese Drohung ausgesprochen, dann hätte Max das Ganze für einen Witz gehalten. Oder zumindest für eine Übertreibung. Aber ein Blick in Mimi Whittingtons Augen hatte ihm deutlich gemacht, dass sie es todernst meinte.
    Max schüttelte den Kopf. Wie kam es, dass ausgerechnet diese beiden Frauen so eng befreundet waren? Er konnte sich beim besten Willen keine zwei gegensätzlicheren Menschen vorstellen. Wo Elizabeth kultiviert und elegant wirkte, war Mimi auffallend und extravagant. Manchmal sogar derb. Nie hätte er gedacht, dass die beiden miteinander auskommen könnten, aber sie schienen mit großer Zuneigung aneinander zu hängen.
    “Ich bin so weit”, klang Elizabeths unsichere Stimme von oben.
    “Gut.” Er wandte sich zu ihr um und beobachtete, wie sie die Stufen herunterkam. Sie hatte sich umgezogen und trug jetzt einen engen braunen Kostümrock, kniehohe braune Stiefel mit hohen Absätzen, einen braunen Rollkragenpullover mit einer Schmetterlingsbrosche am Kragen und eine Tweedjacke in erdigen Herbsttönen. Wie immer sah sie fabelhaft aus.
    Max nahm ihre Hand, als sie die letzten zwei Stufen hinabstieg.
    “Du siehst gut aus.”
    Ein Ausdruck der Überraschung huschte über Elizabeths Gesicht. “Vielen Dank”, murmelte sie höflich. Die Wachsamkeit in ihren Augen entging Max nicht.
    Was soll das?, fragte er sich und runzelte die Stirn. Glaubte sie ihm etwa nicht?
    Er fasste Elizabeth leicht am Arm und warf ihr einen hoffnungsvollen Blick zu.
    “Weißt du, wir könnten uns jetzt einfach davonmachen und uns den ganzen Zirkus sparen. Es schaut grad keiner.”
    Sie schaute ihn so entsetzt an, als hätte er sich gerade der Gotteslästerung schuldig gemacht. “Wie bitte? Auf gar keinen Fall! Das wäre doch unhöflich. Das würde ich meinen Gästen nie antun. Außerdem wären Tante Talitha und Mimi untröstlich.”
    “Irgendwie habe ich geahnt, dass du das sagen würdest”, antwortete er schicksalsergeben und schob sie sanft in Richtung Salon. “Komm schon, bringen wir es hinter uns und machen uns auf den Weg.”
    Sie drehten eine Runde durch den Raum und verabschiedeten sich. Als Elizabeth Tante Talitha und Mimi umarmte und zum Abschied küsste, musste sie den beinahe unwiderstehlichen Drang unterdrücken, sich an die beiden zu klammern. Am liebsten wäre sie nach oben gelaufen und hätte sich in ihrem Zimmer eingeschlossen.
    Aber sie konnte den Abschied nicht endlos hinauszögern. Schließlich legte Max ihr den Arm um die Taille und murmelte: “Es wird Zeit, Elizabeth.”
    Die Gäste versammelten sich auf der Veranda und auf dem Rasen. Als das Brautpaar das Haus verließ, regnete es Reis auf dem ganzen Weg bis zu Max’ schwarzem BMW.
    In ihrer Aufregung nahm Elizabeth nichts um sich her wahr. Erst als Max schon halb die lange Auffahrt hinuntergefahren war und Troy

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