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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Luft.
    “Du weißt, Süße, dass du immer noch deine Meinung ändern kannst.”
    Elizabeth riss die Augen auf und sah auf Mimis Abbild im Spiegel. Ihre Freundin stand plötzlich hinter ihr in der Schlafzimmertür.
    “Du musst ihm nicht mal gegenübertreten”, fuhr Mimi fort. “Sag nur ein Wort, und ich geh runter und jag die Meute vom Grundstück.”
    Elizabeth schüttelte den Kopf. “Nein. Nein, tu das nicht.”
    Sinnend legte Mimi den Kopf schräg und musterte Elizabeths blasses Spiegelbild. “Du bist wirklich entschlossen, die Sache durchzuziehen?”
    “Ja.”
    “Nichts, was ich sage, kann deine Meinung ändern?”
    “Nein.”
    “Was sitzt du dann hier im Morgenmantel herum? Alle stehen bereit, und Tante Talitha fängt an, nervös zu werden. Die Zeremonie soll in zehn Minuten losgehen.”
    “Ach du meine Güte! Ist es schon so spät?”
    “Ich fürchte schon. Wenn du es ernst meinst mit diesem schwachsinnigen Arrangement, dann ist es jetzt an der Zeit, dass du dich anziehst, damit die Show losgehen kann”, erklärte Mimi. “Los geht’s, Süße. Ich helfe dir.”
    Benommen gehorchte Elizabeth und ließ sich von Mimi in das champagnerfarbene Seidenkleid helfen, das Martha, die Haushälterin von Mimosa Landing, für sie bereitgelegt hatte.
    Seit sie vor zwei Tagen auf den Familiensitz zurückgekehrt war, ähnelte das Haus einem Bienenstock. Den ganzen Vormittag über hatte der Florist unten herumgefuhrwerkt, um den vorderen Salon und den Speisesaal zu schmücken, und der Caterer hatte zum Entsetzen der Haushälterin das Kommando über die Küche übernommen. Zum Glück waren Gladys und Dooley früh eingetroffen, sodass die beiden Martha bedauern und ihr helfen konnten, die Ruhe zu bewahren.
    “Sind Quinton und Camille da? Oder haben sie angerufen?”, fragte Elizabeth, als sie in ihre Pumps schlüpfte.
    “Meines Wissens nicht.” Mimi strich den Kragen von Elizabeths Jacke glatt und entfernte ein einzelnes Haar von der Schulter. “Hast du sie erwartet?”
    “Nicht wirklich. Ich habe mehrmals versucht, sie zu erreichen, aber bei ihnen war immer nur der Anrufbeantworter dran. Ich vermute, dass sie im Ausland sind.”
    Elizabeth hatte Max versichert, dass sie die Hochzeitsfeier klein halten würden. Und genau so war es auch geplant. Ihre Gästeliste sah einzig die Angestellten der beiden Anwesen, ihre Großtante Talitha Stanton, Mimi, John Fossbinder und seine Frau Marie, ihren Bankier Walter Monroe und seine Frau Anna sowie die Geschwister Camille und Quinton Moseby, Cousine und Cousin zweiten Grades, vor. Letztere waren, abgesehen von ihrer Großtante, Elizabeths einzige lebende Verwandte. Sie war überrascht, dass sie nicht auf die Anrufe reagiert hatten. Besonders Camille ergriff normalerweise freudig jede Gelegenheit, nach Mimosa Landing zu kommen.
    Elizabeth hatte sich verpflichtet gefühlt, die beiden zu ihrer Hochzeit einzuladen. Aber es ist ganz gut, wenn Camille nicht dabei ist, überlegte Elizabeth, als sie ihre Perlenohrringe anlegte.
    Mit Quinton war sie immer gut ausgekommen – mit seiner Schwester war das eine ganz andere Sache. Elizabeth hielt sich für einen gutmütigen Menschen, aber wann immer sie mit Camille zusammen war, fühlte sie sich wie eine Katze, deren Fell man gegen den Strich bürstete.
    Und das lag nicht daran, dass sie sich nicht bemüht hatte. Tante Talitha zuliebe hatte sie alles getan, um den Kontakt aufrechtzuerhalten, auch wenn die Verwandtschaft nur eine entfernte war.
    Elizabeth hätte sich gefreut, Quinton bei ihrer Hochzeit dabeizuhaben, aber sie war froh, dass sie sich nicht mit Camilles ständigen Beschwerden und Anspielungen auseinandersetzen musste. Auch so fühlte sie sich angespannt genug.
    Auf Max’ Gästeliste standen neben seiner Mutter Iona Riordan nur noch sein Assistent Troy Ellerbee, Harry Ackermann und seine Frau, seine Sekretärin Carly Womack und ein paar Mitarbeiter seines Büros. Als Tante Talitha erfahren hatte, dass Iona ihre künftige Schwiegertochter Elizabeth erst kennenlernen musste, hatte sie darauf bestanden, die Mutter von Max mit nach oben zu nehmen, damit sie die beiden einander vorstellen konnte.
    Iona war eine fröhliche kleine Frau, der man die Freude darüber ansah, dass ihr einziges Kind und alleinstehender Sohn Max endlich heiraten würde.
    Sie war ungefähr so groß wie Elizabeth, allerdings deutlich molliger. Mit ihrem blauen Seidenkostüm und dem passenden runden Hut erinnerte sie Elizabeth an ein rundliches kleines

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