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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Zeitpunkt geschah. Auf welche Weise auch immer Jabba starb, Fortuna würde das Kommando übernehmen. Und den Großteil des Vermögens kontrollieren.
    Einige der geplanten Anschläge waren recht unterhaltsam; da war zum Beispiel der Anzati-Attentäter, der sich von Lady Va- larian und von Eugene Talmont, dem imperialen Präfekten, bezahlen ließ - dieser Attentäter hatte auf amüsante Weise recht gegensätzliche Auftraggeber. Da war Tessek, ein pedantischer kleiner Quarren, den Jabba ermorden lassen wollte, und der im Gegenzug selbst daran arbeitete, Jabba zu töten. Ein einfacher Attentatsversuch, der Fortuna sehr gefiel, ging von einem Küchenjungen aus, der Jabba vergiften wollte, weil der Hutt einige Jahre zuvor seinen Bruder wegen einer verpfuschten Soße an den Rancor verfüttert hatte. Jabba wurde hier von so vielen gehaßt, und er genoß ihren Haß - einer seiner vielen Fehler, wie Fortuna fand. Jabba glaubte, daß seine grausamen Taten dazu führten, daß man ihn überall fürchtete, und er war fest davon überzeugt, daß ihn diese Furcht beschützte. Aber Furcht, die man Tage und Wochen und Jahre ertragen muß, verwandelt sich in Haß. Haß gebiert Rachepläne. Fortuna hatte vor, auf andere Weise zu herrschen.
    Er legte sich zurück und lächelte. Vierzehn geplante Attentate - und darüber hinaus achtundsechzig Pläne, den Palast auszurauben. Es war kein Ende derartiger Unternehmungen abzusehen.
    Was den alltäglichen Ärger angeht, fuhr er fort. Daß er es für nötig befunden hatte, zuzusehen, wie Nats Körper vernichtet wurde. Daß er die Mönche hatte bedrohen müssen, damit sie Nats Gehirn entfernten. Daß die Lieferung zweiköpfiger Effrikimwürmer, die Jabba an heißen Morgen schätzte - und deren Endorphine für Stunden der Schläfrigkeit sorgten -, wieder einmal nicht eingetroffen war und die ständige Bereitstellung anderer Ablenkungen erforderlich machte: Tänzerinnen, Alkohol, Gewürze. All das war ärgerlich - eben der alltägliche Ärger.
    Aber am schlimmsten von allem war - und das stand ganz oben auf der Liste -, daß Jabba immer noch lebte.
    Der Rancor brüllte in seiner Grube auf und schlug gegen die Wände seines Käfigs. Niemand fuhr aus dem Schlaf hoch.
    Das waren vertraute Geräusche.
    Die Chirurgen versicherten Fortuna, daß ein »Gehirnwechsel« zwar möglich war, aber selten durchgeführt wurde - und dann auch nur, wenn die Galaxis einen körperlichen geistigen Führer brauchte und die Zeit nicht gereicht hatte, einen zur Welt zu bringen und zu erziehen. In solchen Zeiten wählten die Mönche einen gesunden Akoluthen sowie einen der Erleuchteten aus, und die Chirurgen tauschten ihre Gehirne. Fortuna war zuversichtlich, daß er die Mönche zwingen konnte, die Prozedur für Nat durchzuführen.
    Er unterhielt sich jeden Tag mit Nats Gehirn, manchmal sogar zweimal, und nach zwei Wochen leuchteten einige der Signallampen grün und blau. Aber zumindest eine blieb hellrot; Nat konnte seine panische Angst nicht abschütteln, vielleicht trug er sie einfach schon zu lange mit sich herum. Das Gehirn war labil. Die Mönche vertraten die Meinung, daß Nat zeitweise wahnsinnig war; manchmal würde er sich tagelang einbilden, daß man ihm die Augen verbunden und ihn gefesselt hatte und daß Fortuna und die Mönche ihn nicht aufstehen ließen - mit anderen Worten, daß er sich noch immer in seinem Körper befand. Fortuna stellte ihm einmal die Frage, warum er, wenn er doch gefesselt dort lag, seinen Körper nicht spüren konnte -und alle Lichter flammten plötzlich rot auf.
    »Steckt ihn in einen Gehirnläufer«, befahl er den Mönchen. »Vielleicht kommt er ja wieder zu Sinnen, wenn er herumlaufen kann.«
    Nat brauchte Tage, bis er gelernt hatte, wie man den Läufer zum Laufen brachte, und sein Läufer stieß ständig gegen die Wand oder gegen Fortuna oder die Mönche. Fortuna hatte Angst, er könnte seinen Gehirnbehälter zerbrechen, aber die Mönche versicherten ihm, daß der Behälter nicht so leicht kaputtzumachen war. Nat versuchte Fortuna überallhin zu folgen, und die Mönche mußten ihn dann davon abhalten, ihm nach oben, zu Jabba, hinterherzulaufen.
    »Ihr dürft nicht zulassen, daß er nach mir sucht!« befahl Fortuna den Mönchen. Er wollte verhindern, daß Nat herumstolperte und Dinge sagte, die er unter Leuten, die im Glauben waren, daß der Rancor ihn ganz verspeist hatte, nicht sagen durfte.
    Aber eines Tages waren die Mönche zu sehr mit der Zeremonie für die

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