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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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unteren Rand des Glasbehälters leuchteten hellrot, kein gutes Zeichen. Die Lichter hätten grün oder blau leuchten müssen.
    »Das Gehirn schreit«, erklärte der andere Chirurg. »Wenn es sich nicht bald unter Kontrolle bringt, wird es wahnsinnig werden und sterben. So ist das nun mal.«
    Nat war nicht erleuchtet. Er war nicht bereit, den Körper aufzugeben. Die Mönche hatten Fortuna das alles erklärt, und er hatte sie gezwungen, trotzdem zu operieren. Es hatte keine andere Möglichkeit gegeben, ihn zu retten. Jetzt war es passiert.
    »Wir werden tun, was in unserer Macht steht, um Eurem Freund zu helfen«, sagte ein anderer Chirurg. Sie gingen und schoben den Wagen vor sich her; sein Quietschen hallte laut durch das Verlies.
    Fortuna betrat die Zelle. Nats Körper lag auf dem Boden. Er kniete neben ihm nieder, um ihn zu untersuchen. Die Chirurgen hatten ausgezeichnete Arbeit geleistet, die Nähte, mit denen sie den Schädel wieder geschlossen hatten, waren nur bei einer ganz genauen Untersuchung zu entdecken. Der Gehirnstamm ließ die Lungen weiteratmen. Das Herz schlug. Fortunas Herz raste förmlich in seiner Brust. Diese Tat würde ihn das Leben kosten, wenn Jabba die Wahrheit herausbekam, bevor er ihn töten konnte. Fortuna rückte Nats Gewand zurecht. Er band einen hellroten Schal um die verstümmelten Lekku. Er drehte den Körper auf den Rücken und strich sanft den Sand vom Gesicht. Das Gesicht war so vernarbt, so gequält.
    Plötzlich erkannte Fortuna mit überraschender Klarheit, warum das Universum die Ereignisse sich in dieser Form hatte zutragen lassen. Nat hatte seinen Körper verlieren müssen. Auf Ryloth hätte ihn niemand erkannt. Bald würde Fortuna das gewaltige Vermögen des Hutt kontrollieren. Dann konnte er den Aufenthaltsort der Experten in Erfahrung bringen, die die illegale Kunst des Klonens beherrschten, und Nat einen neuen und perfekten Körper klonen lassen, der das Gehirn aufnahm. Wenn sie nach Ryloth zurückkehrten, würde Nat in der Lage sein, effektiver zu kommunizieren - vorausgesetzt, er überlebte die nächsten paar Tage. Fortuna nahm sich vor, ihn später zu besuchen und ihm von dem Klonen zu erzählen, damit er etwas hatte, woran er sich klammern konnte.
    Als Jabba später an demselben Morgen befahl, Nat in die Rancorgrube zu werfen, schickte Fortuna zwei Wächter los, um Nats Körper auf die Falltür vor Jabbas Thron zu schleifen. »Nat ist vor Angst ohnmächtig geworden«, instruierte er sie leise. »Aber die Rutschpartie in die Grube wird ihn sicher aufwecken.« Sie glaubten ihm. Von den Geschehnissen der nächsten Minuten - und davon, ob Jabba sie akzeptieren würde - hing viel ab.
    Die Wächter warfen Nats Körper auf die Falltür, und Jabba hieb sofort auf den Auslöser - genau wie Fortuna gehofft hatte. Die Falltür öffnete sich, und der Körper rutschte nach unten in die Rancorgrube. Jabbas Speichellecker drängten sich um das Bodengitter, um zuzusehen, wie der Rancor Nat hinunterschlang. Jabba drückte den Schalter, der den Thron an den Gitterrand rollen ließ, damit auch er zusehen konnte.
    Nats Körper lag mit dem Gesicht nach unten im Sand. Der Rancor fauchte ihn an, aber er rührte sich nicht.
    »Nat will nicht rennen!« rief Jabba. »Warum will er nicht rennen?«
    Der Rancor schnappte sich den Körper und schlang ihn mit drei Bissen runter. Blut spritzte durch das Gitter auf Fortunas Hände, Gesicht und Gewand, und auf die Hände und Garderobe und Gesichter all jener, die sich um die Grube versammelt hatten. Der Rancor blickte zu ihnen hoch, rülpste und brüllte.
    Aber die Anwesenden in Jabbas Thronsaal waren still. Alle erwarteten, daß Jabba einen Wutausbruch bekommen würde. »Nat muß Euch hassen gelernt haben«, sagte Fortuna in die Stille hinein. »Er wußte, daß Ihr ihn gern rennen gesehen hättet, also rannte er nicht.«
    Jemand lachte. Sy Snootles fing an, eine Melodie zu summen. Max Rebo hämmerte auf sein Keyboard ein. Und dann fing Jabba an zu lachen. »Er hat ihn gefressen - der Rancor hat ihn gefressen. Er hat keinen Sinn für Ästhetik.« Jabba rollte den Thron in die ursprüngliche Position zurück, von dem Gitter weg, während die Musik an Schwung gewann und das Palastleben zur Normalität zurückkehrte.
    Als Fortuna später am Abend Zeit hatte, eilte er zu den Mönchen und Nats Gehirn. Zuerst begab er sich in die Große Halle der Erleuchteten, wo die Gehirnbehälter auf Regalbrettern standen und die Gehirnläufer unter ihnen warteten. Ein

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