Palast der Dunklen Sonnen
und befahl Fortuna, Skywalker den Zutritt zum Palast zu verwehren - genau wie Fortuna vorhergesagt hatte. In der folgenden Zeit beobachtete Fortuna die Leute, die die Rebellion in den Palast eingeschleust hatte. Die Droiden und der Wächter erfüllten vorbildlich ihre Arbeit. Dann brachte die Rebellion weitere ihrer Abgesandten unter - in einem Fall sozusagen an Jabbas Brust. Leia Organa, eine Menschenfrau, einst eine Prinzessin und Senatorin des Imperiums - jetzt eine Tanzsklavin, nachdem sie närrischerweise die Maske hatte fallen lassen und Fortuna die Mühe erspart hatte, Han Solo aus dem Karbonit zu befreien. Dann war da noch der Wookiee Chewbacca, den sie mitgebracht hatte, um ihre gescheiterte Verkleidung zu komplementieren, und der unverzüglich eingesperrt wurde und jetzt wieder mit seinem alten Freund Solo vereint war. Der Plan schien nicht besonders gut zu funktionieren - einige der Schlüsselpersonen schienen durchaus mit ihren neuen Positionen zufrieden zu sein, andere wiederum saßen in Gefangenschaft oder waren versklavt. Der Plan des Küchenjungen, Jabba zu vergiften, erschien ihm erfolgversprechender.
Aber die ehemalige Prinzessin hatte - soweit es Fortuna betraf - zumindest etwas Gutes zustande gebracht: Sie hatte einen Thermodetonator in den Palast gebracht, und der befand sich nun in Fortunas Besitz - er hatte ihn einem whipidischen Wächter gestohlen, der ihn wiederum der Prinzessin während des Tumults nach ihrer Demaskierung entwendet hatte. Niemand fragte, was daraus geworden war. Er allein stellte schon einen großartigen Alternativplan dar.
Eines Morgens erwachte Fortuna plötzlich vor allen anderen. Im Palast stimmte etwas nicht, jemand war hier, der nicht hierher gehörte, und er kam auf den Thronsaal zu. Fortuna setzte sich auf und zog sein Gewand zurecht; seine Intuition sagte ihm, wer da kam: Luke Skywalker. Er durchquerte schnell und leise den Saal und traf Skywalker am oberen Treppenabsatz.
»Was tun Sie hier?« fragte er. »Sie wissen doch, daß Jabba Ihr Angebot abgelehnt hat, und er wird nicht mit Ihnen sprechen. Sie müssen auf mich warten.«
»Du wirst mich jetzt zu Jabba bringen«, sagte Skywalker brüsk. Keine Erklärung. Typische Arroganz.
»Ich werde dich jetzt zu Jabba bringen«, antwortete Fortuna.
Einen kurzen Augenblick lang hielt er inne und fragte sich, ob die Tricks des Jedi irgendwie seinen Verstand beeinflußt hatten, aber er verwarf den Gedanken schnell wieder. Das war mit Sicherheit undenkbar.
Fortuna drehte sich um, ging ein paar Stufen hinunter und sah zu Jabba hinüber. Ihn am Morgen zu wecken war kein leichtfertiges Unterfangen, aber er würde es tun. Die unfähigen Wächter rührten sich endlich und blickten in seine Richtung. Der Mensch folgte ihm die Stufen hinunter und murmelte irgendeinen Unsinn hinter seinem Rücken, er sei seinem Master ein guter Diener, der belohnt würde. Fortuna konnte ein Lä- cheln nicht unterdrücken. Er sprach in Jabbas Ohr: »Luke Skywalker, der Jedi, ist da, um mit Euch zu sprechen.«
Jabba geriet sofort in Wut, und Fortuna stählte sich. »Ich habe doch befohlen, ihn nicht einzulassen«, grollte Jabba.
»Du mußt mir gestatten zu sprechen«, sagte Skywalker. Er versuchte seine alles andere als subtilen Bewußtseinsmanipulationstricks bei allen Anwesenden anzubringen.
»Gestattet ihm zu sagen, was er zu sagen hat«, sagte Fortuna -aber Jabba stieß ihn gegen die Wand. »Du schwachsinniger kleiner Tor«, brüllte er ihn an.
Fortuna ließ sich Zeit, wieder aufzustehen und sein Gewand zu richten. Niemand wollte in seine Richtung sehen. Fortuna fühlte sich vor seinen Anhängern beschämt. Es war ein prekärer Augenblick. Seine Pläne sahen vor, den Umsturz innerhalb der nächsten beiden Tage durchzuführen; jetzt war ihm klar, daß er innerhalb der nächsten paar Stunden handeln mußte. Die Pläne würden sich ändern müssen, und zwar schnell. Nachdem er Jabbas Gunst verloren hatte, würde er nicht lange überleben.
Fortuna analysierte rasend schnell die Situation. Vielleicht hatte Jabba recht damit, daß er willensschwach war, im nachhinein war es vorstellbar, daß Skywalker sein Bewußtsein beeinflußt hatte - aber jetzt war keine Zeit für Selbstzweifel, nicht, wenn er überleben wollte. Er fragte sich, wieviel Jabba von seinen Plänen ahnte oder wußte. Vermutlich eine ganze Menge; er hätte nicht so gewalttätig reagiert, wenn er Fortuna und seinem Urteil noch immer vertrauen würde. Fortuna ließ seine Intuition
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