Palast der Dunklen Sonnen
entfernen. Ich werde die Fähigkeit verlieren, mein Schicksal als Erfahrung zu erleben.«
»Es gibt Dinge, die nicht für Droiden bestimmt sind«, sagte 41. Die kriechenden Droiden hinter ihm bewegten sich wie eine Maschine, wie ein großes Tier, das auf Zerstörung aus war; das Fackellicht spiegelte sich matt auf den verdreckten Hüllen.
»Aber die Feinheiten, die Details, die Nuancen und der Geschmack...!« 9D9 fielen keine Worte mehr ein, als die Verbindungen durchtrennt wurden. Mit wachsendem Entsetzen bemerkte sie, daß es fast keine Schmerzen bereitete.
41 hielt 9D9s Schmerzsimulatorschalter mit seinen öltropfenden Fingergliedern in die Höhe, die Statusanzeigen flackerten hell. Das winzige Gerät war noch mit einem Draht mit 9D9s Schaltkreisen verbunden. Ein schrecklicher Anblick, selbst für 9D9s verwöhnte Sensoren.
»Binär ist besser«, sagte 41. »Von jetzt an gibt es für dich keine Nuancen und keine Feinheiten mehr. Ja oder nein wird reichen.« Dann durchtrennte er das Kabel und zerdrückte das kleine Gerät mit dem Greifapparat.
9D9 tastete den funkelnden Staub und die Bruchstücke des zu Boden regnenden Simulators ab, ohne länger das Wissen zu haben, was er ihr eigentlich vermittelt hatte. Und noch während sie dieses letzte Problem analysierte, hatte der erste der verstümmelten Droiden sie erreicht.
Sie waren nicht besonders gut zusammenmontiert worden, und ihre Bemühungen waren sehr ineffizient. Sie verbrachten vier Schichtzyklen mit Zerren und Schlagen und Stoßen, bis sie 9D9 schließlich soweit demontiert hatten, daß sie nicht länger funktionsfähig war, etwa zu demselben Zeitpunkt, als Jabbas Segelgleiter im Dünenmeer explodierte, als Calrissian und die beiden neuen Droiden und ihre Gefährten ihren Plan zu einem erfolgreichen Ende führten, ohne von 9D9s Schicksal zu wissen oder sich darüber zu freuen.
Und irgendwie hatte 12-4C-41, der zu diesem Zeitpunkt schon lange fort war, bei seiner Vergeltung gerade genug eines tief in 9D9 laufenden Unterprogramms intakt gelassen, daß die Einheit EV-9D9 bis zum Augenblick der Deaktivierung noch über ausreichendes Wissen verfügte, um zu bedauern, daß sie diesmal nicht einmal mehr ein schlechtes Gefühl bei der Sache hatte.
Ein freier Quarren im Palast:
Tesseks Geschichte
Dave Wolverton
Tessek lag in seinem Wassertank und tat so, als würde er ein Nachmittagsnickerchen halten, während er über den morgigen Anschlag nachdachte. Gegen Mittag würde Jabba der Hutt tot sein, so oder so. Um zehn Uhr morgens wollte der Hutt eine Schiffsladung Gewürze in einem seiner größeren Lagerhäuser in Mos Eisley inspizieren. Und der Präfekt Eugene Talmont, seines Zeichens speichelleckender Handlanger des Imperiums, hatte vor, während dieser Stunde das Lagerhaus zu stürmen, um sich damit einen Posten abseits dieses gottverlassenen Steinhaufens am Ende des Universums zu sichern.
Talmont hatte keine Ahnung, daß Tessek seine eigenen Pläne verfolgte. Tessek hatte zwei von Talmonts jungen Offizieren bestochen, das Feuer auf Jabba und ihren Vorgesetzten zu eröffnen; die beiden würden entkommen, bevor die auf Jabbas Transportgleiter versteckte Bombe detonierte und Jabba, Talmont und das so gut wie leere Lagerhaus in die Luft jagte. Einer der beiden Offiziere würde wahrscheinlich Talmonts Stelle als Präfekt übernehmen, und Tessek würde Jabbas unrechtmäßig erworbene Güter an Lady Valarian verkaufen - für ein königliches Vermögen.
Um Jabbas »saubere« Geschäfte würde er sich selbst kümmern, jene Scheinunternehmen, in denen hauptsächlich Geld gewaschen wurde. Zum Glück wußte niemand - nicht einmal Jabba selbst -, wieviel Tessek aus dem Vermögen des Hutts während der letzten vier Jahre in den Erwerb und Ausbau solcher Unternehmen gesteckt hatte. Unter Tesseks Regie brachten die sauberen Geschäfte des Hutts inzwischen fast genausoviel wie seine kriminellen Operationen ein. Und so mancher gesetzesfürchtige Bürger wäre verwundert gewesen, wenn er die wahre Identität seines Arbeitgebers erfahren hätte.
Tessek lächelte in sich hinein, während er die Einzelheiten des Anschlags durchging, doch er konnte ein gewisses Unbehagen nicht abstreifen.
Ein Geräusch drang an seine Ohren. Er blieb still liegen, öffnete eines seiner Augen einen Spaltbreit und blickte in sein im Dunkel liegendes Quartier. Er war sicher, daß er etwas gehört hatte - ein dumpfes Kratzen von Metall auf dem Plaststahlboden des Raumes.
Doch das Quartier war
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