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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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die Euch selbst nur zu ähnlich sind. Auch jetzt steckt Ihr in einem solchen Netz. Jabba hat den Verdacht, daß Ihr seine Ermordung plant. Sein Spion Salacious Crumb überwacht Euch schon seit geraumer Zeit, genauso wie sein Wächter Ortugg, und Bib Fortuna ahnt schon lange von Eurer Abtrünnigkeit. Jabba verfolgt Eure Pläne mit großem Vergnügen, nicht zuletzt deshalb, weil er Euer vorzeitiges Ableben bereits seit längerem im Auge hat.«
    »Und was soll ich jetzt tun?« fragte Tessek unsicher, während die peitschenartigen Fühler an seinem Mund zitterten. Seine Herzen pochten in seiner Brust, und ein Rinnsal Tinte sickerte aus seinem Mundwinkel - die uralte Reaktion seiner Spezies, wenn sie in das Antlitz der Angst blickte.
    »Kommt mit mir«, wisperte der Mönch, »in das Reich der B'omarr in den Tiefen des Palastes. Wir können Euch den Weg zu Frieden und Erlösung lehren.«
    »Doch erst schneidet Ihr mir mein Gehirn aus dem Körper?« sagte Tessek. »Meine Antwort auf Euer Angebot heißt nein!« Er zog den Blaster und schoß so schnell, daß dem Mönch nicht einmal die Zeit zu einer letzten Bewegung blieb. Der spinnen- gleiche Körper zerplatzte in einer Kaskade blauer Funken und spritzte gegen die Wand am anderen Ende des Raumes; seine Beine zuckten qualvoll, während er verbrannte.
    Ein grünhäutiger gamorreanischer Wächter platzte in den Raum, eine riesige Vibroaxt in der Hand. Tessek erkannte Ortugg an seinen massiven, gelb verfärbten Hauern und seinem unverwechselbaren Geruch. Er mußte vor der Tür gestanden haben.
    »Was ist los?« grunzte Ortugg.
    Tessek registrierte, daß das stimmaktivierte Türschloß kein Hindernis für Ortugg gewesen war. »Ich war gerade aufgewacht und dabei, meine Waffen anzulegen, als ich bemerkte, daß sich diese Kreatur in meinen Raum geschlichen hatte«, antwortete Tessek, während er kurz mit dem Gedanken spielte, auch Ortugg zu erschießen, sich dann aber dagegen entschied. »In letzter Zeit sind so viele Leute hier im Palast ums Leben gekommen, daß ich kein Risiko eingehen wollte. Geh und sag Lord Jabba, daß ich den Mörder in unserer Mitte beseitigt habe.«
    Der letzte Satz war Tessek spontan eingefallen. Tatsächlich war es zu einer ganzen Reihe von mysteriösen Morden im Palast gekommen; Leichen waren aufgefunden worden, aber ohne jedes sichtbare Zeichen von Gewaltanwendung. Tessek hegte jedoch den Verdacht, daß der dreiäugige Schwachkopf Ree-Yees dahintersteckte. Es war bekannt, daß das ziegenköpfige Wesen meist besoffen war, und je tiefer das einsame Monster im Delirium versank, desto gewalttätiger wurde es. Wäre Ree-Yees nicht einer seiner geschätztesten Handlanger gewesen - so unzuverlässig er auch sein mochte -, hätte Tessek ihm die Mor- de längst auf die eine oder andere Weise in die Schuhe geschoben. Doch jetzt gefiel Tessek der Gedanke, den Verdacht auf die Mönche zu lenken. Damit würde er Jabba eine harte Nuß zum Knacken geben.
    Ortugg kratzte sich zwischen zwei Fettrollen unterhalb seines haarigen Bauches und dachte über Tesseks Erklärung nach. Wäre es ein anderer Gamorreaner gewesen, so wie dieser Idiot Gartogg, der verwesende Leichen durch den halben Palast schleppte, weil sie seiner Meinung nach wertvolle »Spuren« darstellten, hätte er Tesseks Anschuldigungen für bare Münze genommen. Nun aber kratzte sich Ortugg bloß und sagte: »Hmmm...«
    »Was soll's, du Schwachkopf!« fuhr Tessek ihn an. »Wenn du zu blöd bist, um die Wahrheit zu erkennen, gehe ich eben selbst zu Jabba. Er wird schon zu schätzen wissen, was ich ihm zu sagen habe!«
    Tessek eilte auf den Gang hinaus und eine Treppenflucht aus breiten Steinstufen hinunter. Er hörte die gequälten Laute der Droiden, die am Ende eines Seitengangs gefoltert wurden, das Brüllen der Bestien in den Gruben, die Gefangenen in den Kerkern. Jabbas Palast war ein Haus der Schmerzen, der Sklaven und des Wehgeschreis. Wenn Tessek erst Herr dieser Festung war, würde sich alles ändern. Die Hallen würden dann erfüllt sein von Musik und dem lebhaften Geschnatter seiner Berater. Tessek war Geschäftsmann, und er sah sich keineswegs als jemanden, der sich dem Bösen verschrieben hatte. Mit seiner Gnadenlosigkeit und Willkür verschwendete Jabba wertvolle Ressourcen - die Arbeitskraft von Droiden und Wesen aus Fleisch und Blut.
    Nur einen Augenblick später stürmte Ortugg mit klirrenden Waffen aus dem Raum und rief Tessek hinterher: »Warte! Warte! Ich erzähle Jabba von der

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