Palast der Dunklen Sonnen
Sache!«
Natürlich hatte Tessek gewußt, wie die Kreatur reagieren würde. Der Hinweis auf eine mögliche Belohnung reichte aus, den Verstand selbst des cleversten Gamorreaners zu vernebeln.
Und so konnte Tessek seinen Tagesgeschäften nachgehen. Er hatte einen anstrengenden Tag vor sich, viele Pläne zu verwirklichen. Als erstes sah er bei Barada vorbei, dem Chef des Repulsormaschinenparks.
Nur wenige von Jabbas Bediensteten hatten ihre eigenen Quartiere. Solche Vergünstigungen genossen nur jene, die wie Tessek aufgrund ihrer Anatomie auf spezielle Bedingungen angewiesen waren. Der Rest von Jabbas Halsabschneidern mußte sich in seinem Thronsaal aufhalten, so daß der Hutt nicht nur bestens bewacht war, sondern es seinen Henkersknechten gleichzeitig so gut wie unmöglich machte, sich gegen ihn zu verschwören.
Dennoch gab es immer noch ein paar wenige, die wie Barada ihr eigenes Quartier hatten. Barada schlief im Repulsormaschinenpark, wo er die Fahrzeuge überwachte.
Tessek begab sich zur Erdebene des Palasts und kratzte sacht an der Tür zum Maschinenpark. Die Tür glitt mit einem leisen Zischen auf. Tessek trat ein, und die Tür schnellte hinter ihm ins Schloß.
Der Repulsormaschinenpark war eine riesige Halle, die Jabbas Lieblingsspielzeuge beherbergte, Dutzende von Transportern, schnellen Landgleitern und Repulsorschlitten, die durch ein schweres Panzertor vor Diebstahl und der Witterung geschützt waren. Die Halle roch nach Rost und Öl, Farbe und Staub.
Das Außentor des Maschinenparks war geschlossen, um die draußen herrschende Hitze abzuhalten. In einer Ecke der Halle war ein Haufen übereinandergestapelter Steine zu sehen, auf dem sich ein Bett aus Sand befand. Dort lag Barada, nackt bis zur Hüfte. Die Deckenbeleuchtung spiegelte sich matt in seinen gelben Augen.
»Was gibt's?« zischte Barada. Er war ein furchteinflößendes Wesen, dessen rissige braune Haut den unwirtlichen Wüstenlandschaften Tatooines in Beschaffenheit und Farbe ähnelte, auch wenn der obere Teil seines Schädels zuweilen ein leuchtendes Rot annahm. Er war von schneller Auffassungsgabe, höchst verschwiegen und zählte zu den wenigen Sklaven des Palasts, die Jabbas Vertrauen genossen.
Längst schon hätte sich Barada von seinen Fesseln loskaufen können, doch Jabba hatte immer wieder Mittel und Wege gefunden, ihn um seine Freiheit zu betrügen. Es wäre klüger von ihm gewesen, der Kreatur die Freiheit zu schenken und ihr einen angemessenen Posten zu geben. Doch statt dessen würde der Hutt nur zu bald erfahren, daß er sein Vertrauen in den falschen Mann gesetzt hatte.
»Heute ist der Tag der Tage, mein Freund«, sagte Tessek leise. »Du wirst endlich die Freiheit erlangen. Ist alles in die Wege geleitet? Sind alle Risikofaktoren ausgeschaltet?« Er wagte es nicht, seine Frage nach der Bombe auf Jabbas Transportgleiter offener zu stellen.
Barada schloß zustimmend die Augen. »Ich habe den ganzen Tag an Jabbas Transporter gearbeitet, aber anschließend ist mir noch etwas zu Ohren gekommen, das auch dich interessieren dürfte.«
»Und das wäre?«
»Es ist noch mehr Rebellen gelungen, Jabbas Palast zu infiltrieren!«
Tessek gab ein Zischen von sich, das deutlich sein Mißfallen zeigte. »Erzähl mir davon.«
»Du erinnerst dich an die Frau, die sich als Kopfgeldjäger verkleidet hatte? Die Han Solos Wookiee-Freund auslieferte und anschließend versuchte, Solo zu retten? Wir haben ihre wahre Identität aufgedeckt. Sie ist keine Geringere als Leia Organa, Prinzessin von Alderaan. Jetzt sitzt sie in Ketten zu Jabbas Füßen.«
»Dieser Kretin«, sagte Tessek. »Weiß Jabba nicht, wie gefährlich sie ist? Es war ein Fehler, Solo nicht sofort zu töten, und für den Wookiee gilt das gleiche. Und jetzt hat er auch noch die Prinzessin gefangengenommen? Die Rebellenallianz wird alles daransetzen, sie zu befreien.«
»Jabba glaubt nicht daran. Du hättest sein Gelächter hören sollen, als er von ihrer wahren Identität erfahren hat.«
»Jabba mag die Lacher noch auf seiner Seite haben, aber wir werden ja sehen, wer zuletzt lacht. Unsere Pläne werden bald Früchte tragen, und zumindest ich für meinen Teil werde ruhiger schlafen, sobald ich mir diese Rebellenhelden vom Hals geschafft habe.«
Abrupt wandte sich Tessek ab und verließ mit wehenden Mantelschößen den Raum. So vieles, was man im Auge behalten mußte. Rebellenattacken, Jabbas Spione, die dunklen Andeutungen des Mönchs, die Dummheit seiner eigenen Leute, der
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