Palast der Dunklen Sonnen
Mörder, der durch den Palast schlich. Und letztlich konnte er auch nicht ganz sicher sein, was den geplanten Anschlag auf Jabba anging.
Plötzlich hörte er das amüsierte Lachen des Hutts, das aus einem der unteren Gänge zu ihm heraufdröhnte - und das zu einer Zeit, zu der Jabba normalerweise noch schlief. Offenbar gab es Probleme. Tessek eilte zum Thronsaal hinunter.
Alle waren bereits wach. Bib Fortuna stand zwischen Jabba und einem jungen Mann in schwarzer Kleidung. Der junge Bursche warnte Jabba: »Wie dem auch sei, ich nehme jetzt Captain Solo und seine Freunde mit. Widersetzt du dich, wird es dein Untergang sein.«
Der junge Mann sprach mit Nachdruck, und in seiner Stimme lag ein so drohender Ton, daß Tessek seine Herzen in der Brust pochen spürte und verzweifelt hoffte, daß Jabba seine Gefangenen freilassen würde.
»Ho, ho, ho, ho, ho«, lachte Jabba und fuhr dann auf Huttisch fort. »Da täuschst du dich, junger Jedi!«
Wegen der ringsherum stehenden Menge konnte Tessek nichts sehen, und er stellte sich auf die Zehenspitzen. Einer von Jabbas Droiden rief dem Jedi eine Warnung zu, doch Jabba betätigte einen Schalter und öffnete die Falltür genau in dem Moment, als der junge Jedi plötzlich einen Blaster hielt, der scheinbar aus dem Nichts kam.
Der Schuß ging in die Luft, und der junge Jedi rutschte zusammen mit einem der gamorreanischen Wächter in die Grube. Die meisten Palastbewohner drängten sich nach vorn, um sich an dem aussichtslosen Kampf zu ergötzen, doch Tessek blieb stehen und starrte erschrocken zu Jabba hinüber. Der verrückte Hutt hatte keine Ahnung, was er da tat. Es war undenkbar, einen Botschafter der Rebellenallianz zu töten. Ein paar Augenblicke lang tobte ein Pandämonium in der Grube, während der riesige grünbraune Rancor brüllte und mit den Fängen nach seinen Opfern schnappte. Doch der Kampf in der Grube währte nur kurz. Als der Rancor tot zu Füßen des jungen Jedi-Ritters lag, gab Jabba ein enttäuschtes Brüllen von sich.
Es dauerte keine Minute, bis Jabba den vor sich aufgereihten Rebellenhelden ihr Todesurteil verkündete: »Zu diesem Zweck werdet ihr jetzt zum Dünenmeer gebracht und dort in die Grube von Carkoon geworfen, in den Schlund des mächtigen Sarlacc. In seinem Leib werdet ihr unvorstellbare Qualen erleiden, während ihr tausend Jahre lang allmählich verdaut werdet.«
Momente später war der halbe Palast auf den Beinen, als sich Jabbas Schergen auf die anstehende Reise vorbereiteten. Der Hutt bellte seine Befehle in alle Richtungen. »Macht meinen Segelgleiter klar! Nehmt was zu essen mit! In ein paar Stunden muß alles zur Abreise bereit sein!«
Anscheinend war Jabba klar, daß es zu gefährlich war, den Jedi lange gefangenzuhalten, doch war sein Verlangen nach qualvoller Rache so groß, daß er es nicht über sein schleimiges Herz brachte, den jungen Mann einfach an Ort und Stelle zu töten.
Ein kaltes Schaudern durchfuhr Tessek. Der Abstecher zur Großen Grube von Carkoon würde den gesamten Nachmittag in Anspruch nehmen. Das Lagerhaus würde leer sein, wenn Talmont mit seinen Männern eintraf. Tessek mußte seinen Plan ändern.
Während die anderen an ihm vorbeieilten, trat Tessek vor den Hutt. Der Gestank von Verfall und illegalen Substanzen drang aus der Kehle des Ungeheuers. Jabba richtete seine dunklen Augen auf ihn. »Eure Majestät«, sagte Tessek, »vielleicht solltet ihr Euren Plan noch einmal überdenken. Wenn Ihr die Rebellenhelden jetzt tötet, zieht Ihr nur den Zorn der Allianz auf Euch. Es ist durchaus möglich, daß sie sich bereits im Orbit befinden und nur auf den Angriffsbefehl warten.«
Jabba lachte. »Ein Angriff auf meine Festung? Das würde ich zu gerne sehen!«
Der Hutt langte in die Kiste mit seinen Leckereien, zog eine sich windende Kreatur heraus, legte sie auf seine Zunge und ließ sie in seinem Rachen verschwinden.
»Vielleicht warten die Streitkräfte der Allianz nur darauf, daß Ihr den Palast verlaßt«, gab Tessek zu bedenken. »Ihr macht Euch dadurch angreifbar.«
Jabba antwortete nicht sofort, doch seine Augen weiteten sich angstvoll. Es war ein höchst logisches Argument.
»Ja, ja«, sagte Jabba. »Wir müssen auf der Hut sein. Wir werden Carkoon ansteuern, aber mit einem Kontingent von Kriegern. Geh und triff deine Reisevorbereitungen, Tessek.«
Tessek versuchte, seine Furcht zu verbergen. Damit hätte er dem Hutt nur einen Gefallen getan. »Aber Master, ich kann Euch nicht in die Wüste folgen.
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