Palast der Dunklen Sonnen
Ich. meine Haut würde vollkommen austrocknen.«
Jabba lachte, und Tessek wußte, daß ihm keine andere Wahl blieb, als den Hutt auf seiner Reise zu begleiten. Der Gedanke an Tesseks Qualen amüsierte das Monster.
»Aber Master«, sagte Tessek, »wir müssen heute noch wichtige Geschäfte zum Abschluß bringen. Erinnert Ihr Euch an das Gewürzschiff von Kessel? Wir müssen die Fracht besichtigen! Vielleicht... vielleicht sollte ich nach Mos Eisley gehen und sie für Euch begutachten?«
Jabbas Augen verengten sich zu Schlitzen, und er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Jabba liebte Gewürze, und einen Teil der Schiffsladung benötigte er für seine eigenen Zwecke. Trotzdem mißtraute er Tessek.
»Ja, ja«, sagte Jabba nachdenklich, und seine tiefe Stimme echote von den Wänden, »die Gewürze. sie werden warten müssen. Geh jetzt und bereite dich auf Carkoon vor. Ich will dich an meiner Seite sehen.«
Es war aussichtslos. Er war in Jabbas Netz gefangen. Die Worte des Mönchs hallten durch Tesseks Erinnerung: »Jabba verfolgt Eure Pläne mit großem Vergnügen, nicht zuletzt deshalb, weil er Euer vorzeitiges Ableben bereits seit längerem im Auge hat.« Jabba verdächtigte Tessek der Untreue, und diejenigen, auf die Jabbas Verdacht fiel, lebten selten lange. Jabba genoß Tesseks Angst, in der Wüste auszutrocknen, und genau so, wie Han Solo in Karbonit eingefroren wochenlang als Skulptur an Jabbas Wand gehangen hatte, stellte sich Tessek das Schicksal seiner sterblichen Hülle vor. Ledern und mumifiziert würde er als Zierde an Jabbas Wand hängen.
»Ich führe die Bücher für Euch«, sagte Tessek. »Andere wären für eine solche Aufgabe sicher besser geeignet.«
»Du wirst trotzdem mitkommen«, sagte Jabba. »Deine Gesellschaft ist nicht nur erwünscht, sondern unabdingbar. Ich habe Großes mit dir vor.«
Tessek lief zu seinem Raum und zerbrach sich den Kopf, wie er weiter vorgehen sollte. Drei oder vier Stunden, mehr Zeit blieb ihm nicht mehr.
Es war zu spät, Talmonts Sturm auf Jabbas Lagerhaus abzublasen. Tessek hatte keine Zeit, um Talmonts Leuten in Mos Eisley eine schriftliche Nachricht zukommen zu lassen. Er würde nach vollendeten Tatsachen mit Talmont reden müssen; vielleicht konnte er ihn überreden, das Lagerhaus später noch einmal zu überfallen.
Tessek dachte über die Bombe auf Jabbas Transporter nach. Wenn Jabba seine militärische Überlegenheit zeigen wollte, würde er ihn bewaffnen, mit voller Mannschaft besetzen und für den Fall eines Gefechts vorausfliegen lassen. Unter solchen Voraussetzungen fehlte nicht viel, daß die Bombe losging - ein Funke aus einem überhitzten Kondensator, ein verirrter Schuß. Es war eine große Bombe - groß genug, um Jabbas Segelgleiter ebenfalls zu zerstören, wenn er sich zum Zeitpunkt der Detonation in der Nähe befand.
Tessek blieb keine Zeit, die Bombe zu entschärfen. Wahrscheinlich waren Jabbas Männer und Droiden sogar schon dabei, den Transporter für die bevorstehende Reise zu beladen.
Tessek blieb nur ein Ausweg. Er mußte das Durcheinander der Vorbereitungen für seine Flucht nutzen. Er packte Kredits, Kleider und ein paar zusätzliche Waffen in eine kleine Tasche. Dann hastete er nach unten, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, wen er auf seinem Weg zur Seite stieß.
Als er an Jabbas Thronsaal vorbeikam, bemerkte er Yarna, Jabbas fette Tänzerin mit den sechs Brüsten, die gerade in einem Geheimfach des Throns stöberte und ein paar kleine Juwe- len in ihren Büstenhalter stopfte. Als sie ihn sah, hielt sie inne und starrte ihn mit schreckensweiten Augen an.
»Ich bitte Sie«, flüsterte sie auf Huttisch. »Ich tu's nicht für mich. Ich muß an meine Kinder denken. Ich bitte Sie, lassen Sie mich gehen.«
Tessek blieb für einen halben Moment stehen und erwog, die Frau den Männern des Hutts auszuliefern - es war eine Möglichkeit, Jabba die Treue zu beweisen.
Statt dessen zuckte er nur mit den Schultern und setzte seinen Weg zum Maschinenpark fort.
In der riesigen Halle wimmelte es nur so von Kreaturen und Bediensteten, die mehrere Gleiter mit Waffen und Verpflegung beluden. Gewöhnlich wurde die Halle von Jabbas Droiden schärfstens bewacht, doch augenblicklich herrschte nichts als blankes Chaos, das von den Positionslampen des Segelgleiters beleuchtet wurde.
Tessek lief zu den im Schatten von Jabbas Segelgleiter stehenden Repulsorschlitten und kniete nieder, um einen nach dem anderen zu inspizieren. Die Schlitten bestanden aus
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