Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Häschern nichts zu sagen. Seine Angst nahm mit jedem Moment zu, und nur zu bald würden sie seine Furcht riechen können. Ein nervöses Zucken durchlief seinen Körper, und ein feines Rinnsal Tinte tröpfelte aus seinem Mundwinkel.
    Während sich das Innere des Gleiters erwärmte, begann Tesseks Körper zu jucken. Feine Risse zeigten sich auf seiner Haut, und er spürte, wie die ersten Stellen austrockneten - zwischen den Fühlern an seinem Mund, auf den Graten in seinem Gesicht. Seine gesunde graue Haut blich aus, wurde weiß. Schwarzblaue Schwären bildeten sich auf seinen Handrücken.
    Wenn man es genaunahm, waren Tesseks nächste biologische Verwandte Muscheln und Schnecken. Doch vor langer Zeit hatte die Spezies der Quarren die Fähigkeit entwickelt, auch an Land leben zu können, zumindest unter bestimmten Bedingun- gen. Doch ohne Wasser war er verloren. Seine Haut würde aufplatzen und zu bluten anfangen - so daß er noch mehr Flüssigkeit verlor -, und am Ende würde er sterben.
    Doch Tessek machte sich keine Sorgen darüber, daß ihn der langsame Flüssigkeitsverlust nach und nach aller Kraft berauben würde. Statt dessen machte er sich Sorgen über das, was er in Leias Augen sah: Dort spiegelte sich ein leidenschaftliches Brennen, eine Entschlossenheit, die am Tag zuvor nicht dagewesen war. Selbst so etwas wie unterdrückten Zorn meinte er zu bemerken. Oder bildete er sich das nur ein?
    Nein, Leia hatte sich nicht in ihr Sklavendasein an Jabbas Seite ergeben. Sie hatte ihren Glauben nicht verloren. Selbst in diesen aussichtslosen Momenten bewahrte sie Ruhe und wartete auf Rettung.
    Während Tessek sie beobachtete, kam er zu dem Schluß, daß es nicht mehr lange dauern konnte, bis die Rebellenallianz den Segelgleiter attackierte.
    Jabba verspeiste ein paar Kreaturen bei lebendigem Leib, und seine Augen wirkten glasig, während er genußvoll an seiner Wasserpfeife sog. Seine Günstlinge scharten sich eng um ihn.
    Plötzlich wollte Tessek mit Leia reden; er wollte sie wissen lassen, daß er ihr Verbündeter war, doch er mußte jetzt besonnen vorgehen. »Großer Jabba«, begann er. Der Hutt sah ihn aus schmalen Augen an. »Ich werde Euch kaum weiter von Nutzen sein können, wenn ich hier weiter in der Hitze verdorre. Erlaubt Ihr, daß ich mich zu einer schnellen Erfrischung in die Küche zurückziehe?«
    Jabba beäugte ihn mit obszönem Interesse, weidete sich an Tesseks Qualen. »Bleib hier bei mir«, sagte der Hutt. »Hier kannst du deine Treue beweisen.«
    »Master, seid meiner Treue versichert. Sollte Euch jemand schaden wollen, wird es mir eine Ehre sein, Euch den Rücken freizuhalten.«
    Jabba lachte glucksend in sich hinein, nahm einen langen Zug aus der Pfeife und schloß die Augen, um den Moment der Ekstase zu genießen. In diesem Augenblick sah Tessek tief in Leias Augen, um ihr zu verstehen zu geben, daß er auf ihrer Seite war.
    Ihre Augen weiteten sich erstaunt, als hätte sie ihn genau verstanden. Sie nickte kaum wahrnehmbar und wandte sich wieder ab.
    Eine Stunde später, als sie die Große Grube von Carkoon erreichten, fühlte Tessek sich schwach und zerbrechlich. Die Sonnen von Tatooine brannten erbarmungslos vom Himmel. Tesseks Atem kam flach, und während Jabba es kaum erwarten konnte, endlich der Hinrichtung von Luke Skywalker beizuwohnen, langte Tessek verstohlen nach einem Getränk und rieb sich mit dem Eis über das Gesicht.
    Jabbas Protokolldroide verlas das Todesurteil vor Luke Skywalker und den Rebellenhelden und bat sie um ihre letzten Worte. Han Solo erging sich in einer ganzen Reihe von Flüchen, die insbesondere an jene von huttischer Abstammung gerichtet waren, während Skywalker Jabba lediglich zum letzten Mal aufforderte, sich zu ergeben.
    Tessek sah nach backbord und ließ seine Augen über den Horizont schweifen, überzeugt davon, daß jede Sekunde eine Pha- lanx von Rebellenkriegern am Himmel auftauchen mußte. Verwirrt richtete er seinen Blick nach steuerbord, sah dann zu den blendenden Zwillingssonnen hinauf. Immer noch kein Zeichen eines feindlichen Angriffs.
    »Werft sie hinein!« brüllte Jabba, und seine Männer machten sich bereit, Luke Skywalker in die Grube zu stoßen. Doch der junge Jedi benutzte die Planke wie ein Trampolin - er drehte sich in der Luft, landete an Bord des Gefangenengleiters, und irgend jemand auf dem Segelgleiter warf ihm eine Waffe zu. Innerhalb von Sekundenbruchteilen lagen die ersten von Jabbas Männern tot zu seinen Füßen.
    »Faßt ihn!

Weitere Kostenlose Bücher