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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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könnte.
    Aber ein Wesen wird die Wahrheit erkennen, diesmal wird er es wissen - denn ich unternehme große Anstrengungen, daß er es tut.
    Mein Auftraggeber, mein Verräter.
    »Anzati«, werden sie flüstern. »Anzat, von den Anzati.«
    Schmerz/Freude.
    Freude/Schmerz.
    Ich nehme sie und andere - sie alle standen in seinem Dienst -und hinterlasse sie wie herrenloses Gut, damit man sie findet. An Stellen, an denen man melden wird, daß man sie gefunden hat. Sie alle werden es erfahren: Talmont, der Präfekt; Lady Valarian, die Königin, die König sein möchte; Jabba.
    Talmont und Valarian jubeln: diejenigen, die ich getötet habe, sind Jabbas Leute.
    Der Hutt wird ärgerlich sein, ist ärgerlich - und ist zweifellos schon dabei, die Schuld einem Feind in seiner Nähe zuzuschreiben; einem von unglaublich vielen Feinden, die öfters und regelmäßiger gegen ihn Komplotte schmieden, als ein Humanoide Atem holt.
    Aber Dannik Jerriko wird keiner die Schuld geben. Noch nicht. Nicht, bis ich mich dazu entscheide.
    Und ich werde mich dazu entscheiden. Das muß ich tun. Damit er es weiß.
    Jabba.
    Es weiß und Angst hat.
    Wenn man die Leichen findet, wenn man darüber Bericht erstattet; wenn man sie endlich auf die Wahrheit hin untersucht und aus der Wahrheit ein Gerücht wird und sich das Gerücht in eine Geschichte verwandelt, dann bin ich schon längst im Palast. Fragen Sie nicht, wie ich dort angekommen bin oder wie ich mir den Zugang verschafft habe: Ich bin, was ich bin, und was unsere Geheimnisse angeht, sind wir selbstsüchtig.
    Dort kommt ein Körper, im Augenblick noch lebendig, aus dem Zwielicht, aus der feuchten und glorreichen Verwahrlosung, die Jabbas berüchtigter Palast darstellt. Es ist ein Weequay, bleiches ledriges Fleisch, reptilienartige Gesichtszüge, der Pferdeschwanz eines Kriegers, zu dem die Haare des ansonsten kahlgeschorenen Schädels zurückgebunden sind. Solche wie er sind mir schon früher bei den Geschäften mit Jabba begegnet. Eine bösartige, brutale Rasse; ihr Elixier prickelt nur so vor Gemeinheit. Es ist ein dünnes, saures Elixier, viel zu scharf in seinem Geschmack, aber es wird schon gehen. Jetzt. Hier. In diesem Augenblick. Es wird schon gehen, und ob.
    SchmerzlFreude...
    Freude/Schmerz...
    Ein makabrer Tanz, wenn man das Opfer ist: eine Umarmung, der man sich nicht entziehen kann, nichtmenschliche Hände umklammern den Schädel, die Augen haben einen starrenden und raubtierhaften Blick; in der Dunkelheit sind sie weit aufgerissen. Und dann schieben sich Greifrüssel aus den fleischigen Wangentaschen neben meiner Nase, verweilen träge und scheu wie ein Liebhaber vor seinen Nasenlöchern, bevor sie, nicht länger geduldig, sich in sie hineinbohren.
    Jetzt haben sie nicht mehr die geringste Ähnlichkeit mit einem Liebhaber.
    Sie bohren sich in das dahinter befindliche Gehirn, suchen nach dem Elixier, das sein Leben ausmacht.
    Es ist mein Tanz, also führe ich auch. Für mich ist es keineswegs makaber, es fehlt auch nicht an Anmut; es ist unbeschreiblich schön; das ist die Art, auf die ich überlebe.
    Der Weequay tanzt, so wie sie alle tanzen, er versucht zu entkommen, als ich ihm etwas Raum lasse, denn der Tanz muß schneller werden, damit das Elixier süßer ist. Aber selbst beim Tanzen ist er ein Gefangener, er kann sich nicht befreien. Und das weiß er auch, er hat Angst; aus seinem Hals steigt ein Wimmern und Röcheln empor. Er macht keine weiteren Geräusche mit seinem Mund oder in seinem Hals; sie sind nur noch in seinen Augen zu sehen. Schreie. Wissen. Sterben. Und alles geschieht lautlos.
    Hitze...
    In Mos Eisley ist sie weißglühend, die reinste Qual. Aber nicht so heiß, daß sie meine Haut verbrennt oder meine Knochen kocht; es ist die Hitze des Elixiers, der Essenz, des Körpers, und dabei macht es keinen Unterschied, um was für ein Wesen es sich handelt.
    Er sackt zusammen. Es ist getan. Er wird in der Nähe der Küche abgelegt, wo man ihn auch bestimmt findet.
    Die Rüssel zittern, als sie sich gesättigt und freiwillig zusammenrollen und in die Wangentaschen zurückziehen. Auf meinen Lippen ist eine Spur gezuckerter Süße. Er hat vor dem Tanz gegessen, ein lächerlicher Heißhunger, das kindische Bedürfnis nach einem stibitzten Leckerbissen. Aber nichts, das von anderen Händen geschaffen wurde, kann den so süßen Geschmack dessen übertreffen, was das Gehirn absondert.
    Ich ziehe die Manschetten unter den Ärmeln zurecht, glätte mein Jackett. In Jabbas Palast

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