Palast der Dunklen Sonnen
er geistige Schilde aufbaute. Er wußte, daß der Twi'lek etwas plante. Er hegte den Verdacht, daß Fortuna die Mönche dazu erpreßte, seine Wünsche zu erfüllen, aber da er sie respektierte, wollte er damit nichts zu tun haben.
Als der Leutnant des Hutt vorbeigegangen war, machte sich Bubo wieder auf den Weg in die Tiefe; es bereitete ihm keine große Mühe, die vielen Robotspinnen zu meiden, die die körperlosen Gehirne der Mönche trugen.
Er begab sich ohne Umwege zu der kleinen Höhle abseits der Hauptgänge und betrat die Dunkelheit, in der er sich den Weg zu der Wartezone ertastete. Als er sich setzte, glomm ein sanftes Licht auf und beleuchtete ihn. Nach ein paar Augenblicken des Wartens richtete sich ein weiterer Lichtstrahl auf ein großes Gehirn, das in einem Behälter mit Nährstoffen schwamm.
Willkommen, Buboicullar. Das Gehirn gebrauchte Bubos formellen Namen und sprach direkt in seinen Gedanken, und zwar ohne blitzende Lichter oder sprühende Funken, wie er es in einigen billigen Holos gesehen hatte. Die tiefe, fröhliche Stimme hallte durch seinen ganzen Körper, beruhigte ihn und sorgte dafür, daß er sich entspannte.
Ich grüße Euch, Evilo Nailati, erwiderte Bubo, wie immer etwas eingeschüchtert von der körperlosen Stimme.
Was darf ich Euch erzählen, mein kleiner Freund? fragte der erleuchtete B'omarr.
Bubo entschied sich für die umständliche Annäherung. Wie sollich meine Gefühle kontrollieren und meine Aufgabe erfüllen?
Ihr meint, Jabba zu töten?
Unwillkürlich entfuhr Bubo ein mentales Keuchen. Soviel zu der umständlichen Annäherung. Das Gehirn des Mönchs lachte, als Bubo fragte: Ihr wißt Bescheid?
Wir leben in einer Diebeshöhle, mein kleiner Freund... Die Stimme hielt inne. Warum wollt Ihr das tun?
Bubo quakte laut, als er selbst lachen mußte. Natürlich des Geldes wegen.
Aber was wollt Ihr wirklich, Buboicullar? Ich möchte lernen. Im Gegensatz zu den meisten anderen meiner Brüder interessiere ich mich nicht für solch abstrakte Konzepte wie »Wahrheit« oder »Erleuchtung«. Ich versuche, so viele Informationen wie möglich anzuhäufen, etwas, das ich in meinem Körper nicht tun könnte, da er nach weniger als einem Jahrhundert sterben würde. Auf diese Weise kann ich Jahrtausende leben, lernen und mich geistig weiterentwickeln und dann, wann immer ich es wünsche, in eine körperliche Existenz zurückkehren.
Bubo schnaubte mental. Aber Ihr, mein Lehrer, wart schon immer etwas. unorthodox.
Was wollt Ihr denn damit sagen, mein kleiner Freund? kam die lachende Erwiderung des Mönchsgehirns.
Da wäre einmal das dramatische Flair und die Ästhetik der Scheinwerfer. Die Tatsache, daß Ihr noch immer in Sätzen und ganzen Gedanken statt in einzelnen Worten und Bildern sprecht, erwiderte Bubo ernst.
Das ist erforderlich, wenn man sich mit dem Rest der Welt beschäftigt. Ich bin nicht der Meinung, daß man in einem Vakuum lernen sollte. Und in diesem Streben dient es meiner Erleuchtung viel mehr, wenn ich mit körperlichen Wesen wie Euch spreche.
Nun, mein Lehrer. die letzte Frage lautet also, was soll ich tun?
Mein kleiner Freund, trotz meines ganzen Wissens habe ich nicht die leiseste Idee.
Als die Nachricht von Jabbas »Unfall« bei der Großen Grube von Carkoon den Palast erreichte, war Bubo eigentlich nicht überrascht, als die Mönche plötzlich überall auftauchten. Etwas in seinem Reptiliengehirn hatte vermutet, daß sie etwas gegen die derzeitigen Bewohner des Palastes unternehmen würden. Bubo wußte, was kam, aber im Gegensatz zu Bib Fortuna, den er aus einem anderen Teil des Palasts auf mentalem Weg schreien hören konnte, war es ihm egal.
Es freute ihn, daß sich Ree-Yees an Bord des Segelgleiters befunden hatte, als er über dem Sarlaac explodiert war. Dessen ungeachtet hatte er gesehen, wie Ree-Yees den Gleiter betreten und dabei etwas gemurmelt hatte wie »herausfinden, was zu tun ist«, als er mitflog, um sich die Exekution der Rebellen anzusehen, jenseits aller Rationalität wütend über das, was Bubo getan hatte.
Bubo dachte darüber nach, als die Mönche schließlich sein Gehirn aus dem Schädel hoben, und seine letzte materielle Handlung bestand darin, ein quakendes Lachen auszustoßen.
Was ist so lustig, mein kleiner Freund? ertönte Nailatis tiefe Stimme in seinem Bewußtsein.
Er zögerte, da er wußte, daß die meisten Mönche das Konzept der Rache als nutzlosen Akt mißbilligten, besonders dann, wenn man die Ewigkeit damit verbringen
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