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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Eine Präsenz. Eine Stimme, die sich tonlos mechanisch nach meiner Anwesenheit hier erkundigt, nach meinen Absichten.
    Als sie erneut wimmert, drehe ich mich um. Ich erlaube ihm, alles zu sehen, so wie ich es ihr erlaubt habe. Ich verspüre Bedauern, daß ich nach so vielen Jahrhunderten zulassen muß, daß die Wahrheit, die Methode, der Ablauf bekannt werden, aber es ist nötig.
    Ich wollte sie am Leben lassen. Der Sinn des Ganzen war, daß sie mich sehen konnte, lautstark den Angriff der Welt verkünden konnte. Aber jetzt ist er da, ein gepanzerter Mann mit Helm, der zugleich als Atemmaske dient. Er reicht aus. Sie reicht aus. Sollen sie doch beide eine Geschichte des Schreckens verbreiten.
    Anzat, einer der Anzati... der Jabbas Palast heimsucht.
    Ich bin seit unvorstellbaren Zeiten etwas, das nicht existiert, außer in der Vorstellung. Ich bin Folklore. Ein Mythos. Eine Legende. Ein Produkt der Vorstellungskraft, ein flüchtiger Traum namens Alptraum. Ein und derselbe, den man aber unter verschiedenen Bezeichnungen kennt. aber die Wahrheit ist viel grausamer und weitaus furchteinflößender.
    Aber die schädliche Wahrheit, die verdrehte Wahrheit, die unbekannte Ehrlichkeit kann einem Zweck dienen. Sie hat den Anzati seit undenkbarer Zeit gedient, und mir auch. Sie dient mir immer noch.
    Sie dient mir jetzt.
    Ah, aber das Versprechen des Elixiers, der Sättigung...
    Warum warten? Ich hungere jetzt. Nach dem Elixier, dem Sieg. Nach dem Wissen, daß ich getan habe, was kein anderer je vollbracht hat.
    Jabbas Elixier: die abnorme Entwicklung all dessen, was er ist, was er wurde; was er aus sich gemacht hat. Ein Elixier, das niemand verschüttet hat, um von seiner Kraft zu trinken.
    Um das Leben des Hutts zu verschlingen, während die gewaltige Hülle verfault.
    Aber noch ist es nicht soweit, noch lange nicht. Jabba ist eine Herausforderung. Ein gerissener Hutt, der weiß, wie er sein Leben verteidigen muß. Furcht in seine Seele zu tragen - und das Elixier zum Kochen zu bringen - wird Zeit erfordern. Und Mühe. Und die Enthüllung der Wahrheit, die ich darstelle.
    Aber ich habe jetzt Hunger, und zwar auf mehr als auf Jabbas Elixier. Auf seine Furcht.
    Höre von mir, o Jabba, und stelle fest, daß du Angst hast.
    Ich gehöre dem Tag, aber ich gehöre gleichermaßen der Nacht. Ich ruhe, wann ich will, und nicht, weil irgendein biologischer Rhythmus darauf besteht. Und so kann ich nach Belieben durch die labyrinthischen Korridore des einstigen Klosters schweifen, das jetzt Jabbas Schlupfwinkel ist. Und als ich meine Wanderung beginne, bin ich mir sofort sicher, daß sich Wesen im Palast aufhalten, die es früher nicht gegeben hat.
    Plötzlich spüre ich es ganz deutlich: Das Elixier...
    Mir ist schon Ähnliches begegnet. Aber diese Essenz, diese Essenz.
    Das Elixier.
    Oh, es ist mächtig, überwältigend. Ich bleibe dort in den Schatten stehen, von der Empfindung, dem übernatürlichen Wissen gelähmt, daß es ein Elixier gibt, das ich allen anderen vorgezogen hätte.
    Das Elixier.
    Rüssel, denen man zu lange die Art von Elixier vorenthielt, das sie wollen, zucken ungestüm in ihren Wangentaschen. Sie wissen es. Ich weiß es.
    Han Solo. Han Solo, der lebendig ist; aber es sind noch andere in der Nähe, die über ein ähnliches Elixier verfügen.
    Wie viele? Solo, ein weiteres Wesen, und noch eines.
    Das Elixier.
    Die Korridore entlang in die Küche. Dort stoße ich auf jemanden; ein kleines, unbedeutendes Wesen mit einem dünnen und unreifen Elixier, aber es wird ausreichen, muß ausreichen; in meiner Not ist allein das Elixier wichtig, es spielt keine Rolle, wem es gehört.
    Keine Zeit, keine.
    Ich packe ihn. Drehe ihn um. Fange ihn in der Umarmung.
    Er wehrt sich kurz, viel zu kurz. Rüssel schnellen in Nasenlöcher, weiter ins Gehirn.
    Da ist so wenig Elixier, und es ist so schwach.
    Aber es wird reichen. Zumindest für den Augenblick.
    Er wird schnell zurückgestoßen, die Rüssel reißen sich los. Ich lasse ihn einfach fallen, er liegt verkrümmt dort, würdelos, an eine zerbrochene Kiste gelehnt, die fast groß genug ist, um seine Leiche aufzunehmen.
    Am Gesicht des Jungen ist Blut. Ich habe einen Beweis meiner Vorgehensweise, meiner Methode zurückgelassen.
    Die Zeit reicht nicht aus.
    Es wird genügen. Es wird funktionieren.
    Anzat, einer der Anzati... treibt in Jabbas Palast sein Unwesen.
    Das Elixier.
    Ah, das ist Ekstase oder wird es vielmehr sein.
    Wer?
    Durch die schattenerfüllten Korridore schleicht ein

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