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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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bewachsen; die Tentakel, die aus dem Boden wuchsen, waren groß und stark, eine richtige Matte aus mehreren hundert Tentakeln, die vier bis sechs Zentimeter breit und drei bis vier Meter lang waren. Die meiste Zeit lagen sie reglos da, aber wenn sie sich bewegten, dann mit einer solchen Schnelligkeit, daß ihre Spitzen die Schallmauer durchbrachen, genau wie eine Peitschenspitze. Das war die Ursache der peitschenden Geräusche, die Fett seit seinem Erwachen gehört hatte. und als ihm klar wurde, was es war, durchlief ihn ein Frösteln. Das Peitschen war ein stetiges Hintergrundgeräusch, doch die Tentakel in seiner Nähe bewegten sich nur selten. Unwillkürlich fragte sich Fett, wie groß das Interesse des Sar- lacc eigentlich war und wie weit er von der Oberfläche entfernt war - durch wie viele dieser Tentakel er sich durchkämpfen mußte, um wieder an die Oberfläche zu kommen.
    Oh, aber du wirst hier nie wieder rauskommen, Boba Fett. Das ist noch niemandem gelungen, und du wirst nicht der erste sein. Hör zu:
    Zuerst fraß der Sarlacc mein linkes Bein, Geliebte. Ich konnte weder meine Arme noch meine Beine bewegen. und das seit Monaten, glaube ich, auf jeden Fall schon lange Zeit nicht mehr. Sie schmerzten auch nicht mehr, allerdings brannte meine Haut, sie hat nicht aufgehört zu brennen, seit ich in dieser verfluchten Grube gelandet bin.
    Er hat mich in der Hauptkammer aufgehängt, während er mich verdaut. Ich glaube, das ist schon etwas Besonderes; etwas, wofür man dankbar sein sollte im Großen Plan aller Dinge. Mica und ich stürzten zusammen hier hinein, als unser Gleiter abgeschossen wurde, und Mica wurde in eine der kleinen Öffnungen entlang des Randes gebracht, unten im Magen des Sarlacc. Das hier ist eine üble Todesart, aber das andere wäre schlimmer, sogar viel schlimmer. Ein Auge ist erblindet, aber mit dem anderen kann ich noch immer das Sonnenlicht sehen, das in die Hauptgrube fällt, und ich sage dir, das hält mich aufrecht. Ich hätte nie gedacht, daß ich den Tag erleben würde, an dem ein kurzer Blick auf Tatooines hellblauen Himmel ein Grund zum Weiterleben sein würde.
    Ich versuche, nicht nach unten zu blicken. Mein linkes Bein ist unter dem Knie abgetrennt worden. Um die Wahrheit zu sagen, ich habe seinen Verlust nicht einmal bemerkt. Eines Tages blickte ich zufällig in die Richtung, und da lag es auf dem Boden der Grube, in der Säure, und löste sich langsam auf.
    Dieser lästige Susejo läßt mich schon mal in Ruhe. Ich weiß nicht, was er macht, wenn er nicht mit mir spricht, vielleicht saugt er Mica aus, so wie er mich aussaugt. Ich weiß nicht genau, was Susejo da mit uns macht... andererseits gibt es Tage, an denen ich mir nicht einmal mehr sicher bin, wer ich bin. Hier unten gibt es eine ganze Menge von uns; ich vermute, Susejo behält diejenigen, die ihm und dem Sarlacc gefallen, zumindest eine Zeitlang. So wie ich das sehe, ist das eine Art Unsterblichkeit, aber, meine Geliebte, der Tod wäre mir viel lieber gewesen. Du weißt, daß ich mir mein Ende immer genau ausgemalt habe; ich wollte im Alter von dreiundneunzig Jahren bei einer mit dem Blaster erzwungenen Hochzeit versuchen zu fliehen, eben auf eine Weise mit etwas Stil.
    (Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob du das Mädchen bist, an das ich mich erinnere. An manchen Tagen hast du schwarze Haare und dunkle Haut, und du läßt dich zur Pfarrerin ausbilden, ausgerechnet, und dann wiederum sind es blondes Haar und grüne Augen, und du steuerst ein Raumschiff, und ich will verflucht sein, wenn ich mich erinnern könnte, in welche von euch beiden ich mich verliebt habe; oder habe ich euch beide geliebt, und ihr wart verschiedene Personen... ?)
    (Ich habe dich geliebt. Daran kann ich mich erinnern.)
    Hier drin treiben eine Menge Erinnerungen durch die Luft. Der Sarlacc ist eine Suppe, und die Zutaten sind alle Leute, die er sich im Verlauf der Jahrhunderte, der Jahrtausende, einverleibt hat. Susejo hat es nie zugegeben, aber ich vermute, das ist alles, was er ist: die älteste Zutat der Suppe.
    Kess, sagte Susejo.
    Ich antworte, erwiderte ich. Warum auch nicht? Ein Name ist so gut wie der andere.
    Dein Name ist Kess, sagte er energisch. Du bist ein corellianischer Spieler... der Sarlacc hat dich etwas schneller gefressen, als mir lieb gewesen wäre, und das tut mir leid. Es war nett, dich hier zu haben, aber der Sarlacc war in letzter Zeit hungrig, und ich habe ihn nicht vollständig unter Kontrolle. Erzählst du mir eine

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