Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Gruppenbewußtsein erlangen, das auf den Überresten der Leute basiert, die sie verschlungen haben. Vor ein paar Jahrzehnten habe ich mich mal mit einem derartigen Sarlacc unterhalten. Er war eine durch und durch asoziale Kreatur, die sich recht ernsthaft fragte, ob ein Jedi besser oder schlechter als die Intelligenzwesen schmecken würde, die sie gefressen hatte. Ich erinnere mich, daß ich mich darüber amüsierte, da ich nicht so dumm war, mich in Reichweite seiner äußeren Tentakel zu begeben.
    Über diesen Baby-Sarlacc bin ich einfach drübergelaufen. Er lag direkt unter dem Sand begraben, die Tentakel in den Dünen versteckt. Er packte mich an den Knöcheln und zerrte mich in die Grube hinunter, durch einen fast einen Meter dicken Sandpfropfen.
    Der Pfropfen kam direkt hinter mir hergerutscht und landete auf mir drauf. Ich lag auf dem Boden der Grube, gehalten von überraschend starken Tentakeln, ringsum nichts als Sand, und blickte in den Nachthimmel. Die Verdauungssäfte des Sarlacc sind schwach, und der Sand, der mit mir in die Tiefe rutschte, hat sie weiter verdünnt. Trotzdem lösen sich meine Kleidungsstücke bereits auf; sollte ich hier rauskommen, werde ich einen tollen Anblick bieten, eine nackte sechzigjährige Jedi mit einem Hautausschlag, die versucht, es zurück zu ihrem Erkundungsschiff zu schaffen.
    Selbst verdünnt brennt die Säure noch.
    Ich mache dem Sarlacc keine Vorwürfe; er benimmt sich, wie seine Natur es ihm vorschreibt. Er ist nicht besonders klug und sehr jung - nur fünf Meter breit und vielleicht genauso tief.
    Schwer zu sagen, wie tief ich bin, da ich durch das Loch des Sandpfropfens in den Nachthimmel blicke.
    Ich bin vermutlich erst das zweite oder dritte Intelligenzwesen, das er je gefressen hat. Einer von ihnen hängt vollständig in einen Kokon eingesponnen in der Kammer, in der ich liege, an der Wand. Es ist ein Choi namens Susejo, der bereits fast ganz verdaut war, als ich in die Grube fiel. Ich kann seine Gedanken fühlen, er hat schwache telepathische Fähigkeiten. Er ist sehr jung für einen Choi, kaum der Kindheit entwachsen, und sehr wütend - gefressen zu werden hat ihm nicht gefallen, und auch mir tut er sehr leid.
    Als der Morgen hereinbrach und das Licht zu mir in die Tiefe drang, sah ich meine Chance, meine einzige Chance. Mein Lichtschwert war mit mir in die Tiefe gefallen. In der Dunkelheit hatte ich es nicht sehen können; es hing nicht länger an meinem Gürtel, und ich wußte nicht, ob ich es oben oder hier unten in der Grube verloren hatte. Es lag ein paar Meter entfernt von mir in der Säure, und ich drehte den Kopf, um es anzusehen.
    Es sprang durch die Grube in meine Hand. Ich zündete es und knickte die Hand am Handgelenk ab, brachte die Klinge so dicht an die Tentakel heran, die meinen Arm hielten, wie ich nur konnte. Der Sarlacc erzeugte einen Laut, ein schrilles Quieken, und die Tentakel, die meinen Arm hielten, wichen zurück. Ich riß den Arm los und zerschnitt die anderen Tentakel, die mich noch hielten, schnitt ein paar Sekunden, bis ich frei war, rollte von meinem Rücken in eine geduckte, aufrechte Stellung, und dann.
    Fünf Meter sind ein langer Weg nach oben, selbst für einen jungen Jedi. Ich griff nach der Macht und sprang.
    Der Tentakel traf meinen Knöchel mitten im Sprung. Der Sarlacc brach mir das Bein und noch zwei Rippen dazu, als er mich zurück in die Tiefe zerrte. Ich verlor das Lichtschwert ein zweites Mal, und als ich endlich die Geistesgegenwart besaß, nach ihm Ausschau zu halten, war es endgültig weg. Ich weiß nicht, was der Sarlacc damit gemacht hat, aber ich habe es nie wiedergesehen.
    Der Sarlacc blieb für den Rest des Tages sehr unruhig, die Tentakel wogten ziellos umher und zuckten unablässig. Er hielt mich so fest, daß der Blutfluß zu meinen Extremitäten behindert wurde. Die ganze Sache hatte ihn aufgeregt.
    Ich versuchte ihm mitzuteilen, daß es mir leid tat, daß ich ihn nicht verletzt hätte, wenn ich es hätte vermeiden können.
    Das veranlaßte den Choi, der mir gegenüber an der Wand hing, zu einer Reaktion - wenn du schon labern mußt, fauchte er, dann wenigstens so, daß der, der dir zuhört, auch was davon hat.
    Ein langsamer Tod hat auch seine Vorteile, auf jeden Fall hat man genug Zeit, die Gedanken zu sammeln. Ich blockierte den Schmerz, der durch meinen Körper raste, und ehrlich gesagt, nach ein paar Tagen langweilte ich mich ebenfalls.
    Susejo, sagte ich, warum vertreiben wir uns nicht die Zeit,

Weitere Kostenlose Bücher