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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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vorangekommen.«
    »Und wie weit ist es von da noch?«
    »Nur noch so ungefähr fünfhundert Klicks. Wenn wir in der Morgendämmerung aufbrechen, sind wir gegen Mittag da.«
    Ein langsames Lächeln erhellte ihre breiten Gesichtszüge, bis sie wie die tatooinische Morgendämmerung strahlten. »Dann kann ich morgen meine Kinder wiedersehen?«
    »Mit etwas Glück«, sagte er ebenfalls mit einem Lächeln, das sie nicht sehen konnte.
    »Doallyn...« Ihr Blick war sehr intensiv. Mit jäher Überraschung fiel ihm auf, daß ihre Augen von einem klaren, lieblichen Grün waren. »Danke, daß du mit mir gekommen bist. Daß du den Landgleiter steuerst. Ich glaube nicht, daß ich es ohne dich geschafft hätte.«
    »Wie wolltest du das Dünenmeer eigentlich durchqueren?« fragte er. Das hatte er sich schon gestern gefragt.
    »Ich wollte laufen«, sagte sie nüchtern. »Ich bin kräftig, und mein Durchhaltevermögen ist ausgezeichnet. Aber diese Gegend ist sehr« - sie ließ die Blicke über die endlosen Dünen schweifen und runzelte die Stirn - »unwirtlich. Es wäre schwer gewesen, genug Proviant mitzunehmen. ich hätte dafür eine lange Zeit gebraucht. Vielleicht hätte ich es auch nicht geschafft.«
    Die Sandleute hätten dich getötet, dachte Doallyn, wenn die Sonnen es nicht schon getan hätten... Aber ihr Mut beeindruckte ihn dennoch.
    Nachdem Yarna und Doallyn alles wieder in den Gleiter geladen hatten, stiegen sie ein und schwebten weiter. Die Sonnen befanden sich weit am westlichen Horizont, und bald wurde es kühl. Doallyn ließ den Gleiter mit einer ordentlichen Geschwindigkeit dahinrasen, aber er war sich unerfreulicherweise bewußt, daß sich das Problem mit der Steuerung zusehends verschlimmerte. Was war, wenn der Landgleiter liegenblieb? Sie wären im Dünenmeer gestrandet. nein, ein Blick auf den Navcomputer beruhigte den Piloten etwas. Das Dünenmeer lag bereits hinter ihnen, jetzt schwebten sie über die rauhen Schluchten und Spalten der Jundlandödnis.
    Doallyn war gezwungen, die Geschwindigkeit des Landgleiters zu reduzieren und sich ganz auf die Steuerung zu konzentrieren. Das Problem mit der Mechanik wurde zusehends schlimmer, und schon bald protestierten die Muskeln und Sehnen in seinem linken Arm und der Schulter. Mit Erleichterung sah der Jäger, daß sie sich den von ihm ausgesuchten Koordinaten näherten. Er fing an, nach einem guten Rastplatz Ausschau zu halten, wo sie die letzten Stunden der Nacht verbringen konnten.
    Yarna erwachte bei Sonnenaufgang und bemerkte, daß sie sich an Doallyns Rücken schmiegte, sie mußte bei der instinktiven Suche nach Wärme dorthingerutscht sein. Hastig rollte sie sich weg, setzte sich auf, rieb sich die Augen und sah sich die düstere Trostlosigkeit an, die man Jundlandödnis nannte. Felsen. überall waren Felsen. Vom Wind gequälte und geformte Felsen, in allen möglichen Brauntönen. Ockerbraun, gelbbraun, rotbraun, dunkelbraun. hier und da gab es traurige Büschel gelblich-grüner Vegetation.
    Und Sand. Weißer Sand, so rein und unberührt, daß er einen mit seiner Helligkeit blendete. Er erschien unschuldig und sicher, aber sie wußte, daß es in der Jundlandödnis nur so von heimtückischen Sandgruben wimmelte, die den Unachtsamen verschlingen konnten. Yarna hatte sich vorsichtshalber einen langen Stock besorgt, mit dem sie den Boden prüfte, wo auch immer sie hinging.
    Sie blickte nach Süden und sah die schmale Felssäule, die den Namen Steinnadel trug, die höchste Orientierungsmarke der Jundlandödnis. In der klaren Morgenluft konnte sie sie ganz deutlich sehen, selbst auf diese Distanz.
    Sie packte den Proviant aus, teilte ein Paket peinlich genau in zwei Hälften und gestattete sich ein paar kleine Schlucke Wasser. Sie strich sich mit den Händen über den Körper und bemerkte, daß sie fast ein Drittel weniger stämmig als noch an Jabbas Hof war. Es hatte ihm gefallen, wenn sie die maximale Flüssigkeitsmenge gespeichert hatte, er hatte behauptet, alles an ihr würde dann schöner wackeln, aber es war schwer gewesen, diese Masse aufrechtzuerhalten. Sie war erleichtert, daß sie jetzt einiges davon ablegen konnte.
    Als Doallyn erwachte, beluden die beiden Flüchtlinge schnell den Landgleiter und flogen nach Osten weiter, in Richtung Mos Eisley. Yarna lehnte sich in ihren Sitz zurück, erfreut, daß sie jetzt größere Bewegungsfreiheit hatte und sich nach Belieben strecken konnte. Ihr fiel immer häufiger auf, daß Doallyn gelegentlich mit der Steuerung zu

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