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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ungeduldig. Ich habe Glück, daß er tot ist.«
    »Also selbst wenn Sie den Drachen gefangen hätten, hätten Sie die Belohnung nicht bekommen.«
    »Genau«, bestätigte er. »Aber es gab... andere Gründe, um den Drachen zu jagen. Ich glaube, selbst wenn ich ihn getötet hätte, hätte ich davon profitiert.«
    Yarnas Neugier war geweckt. »Wieso?«
    »Kraytdrachen haben angeblich einen. speziellen Wert«, sagte er ausweichend.
    Yarna hatte einige der Kopfgeldjäger und Söldner davon sprechen hören. Einige behaupteten, daß Kraytdrachen einen Schatz in sich trügen, andere wiederum meinten, sie würden wie die Drachen der uralten Legenden einen Schatz bewachen. Aber die meisten Leute taten das als sensationslüsterne Gerüchte, wenn nicht sogar als reine Folklore ab.
    »Was stand in Ihrem Vertrag mit Jabba? Sind Sie jetzt frei?«
    »Ja«, sagte er. »Ich bin frei. Und Sie?«
    »Frei«, sagte sie und hörte die Zufriedenheit in ihrer Stimme. »Und sobald ich in Mos Eisley bin, werden meine Kinder auch frei sein.«
    »Haben Sie« - er hielt inne, als müßte er sich die Worte sorgfältig überlegen - »einen Gefährten?«
    »Ich hatte einen«, antwortete sie, öffnete die Wasserflasche und rieb sich eine knappe Handvoll der Flüssigkeit übers Gesicht. Dann gestattete sie sich einen tiefen Schluck. »Aber Jabba hat ihn zum Rancor geschickt.«
    Er nahm den Helm und sagte, ohne sie dabei anzusehen: »Das tut mir leid, Miss Gargan.«
    »Bitte«, sagte sie, »wir müssen doch nicht mehr so förmlich sein. Ich heiße Yarna.«
    »Also gut. Dann nenn du mich aber Doallyn.« Er blickte auf die Wasserflasche, die sie sorgfältig verschloß. »Warum trinkst du nicht mehr? Wir haben doch genug.«
    »Ich brauche nicht mehr«, sagte sie ehrlich. »Mein Volk besteht aus Wüstenhirten, auf einem Planeten, der genauso heiß wie dieser hier ist.«
    »Was für Tiere hütet ihr?«
    »Tomuons. Groß, wollig, mit langen Hörnern.« Ihre Hände bewegten sich mit der Anmut einer Tänzerin, als sie die Tiere beschrieb. »Sie geben uns Milch, Fleisch und Wolle. Dieser Umhang« - sie hielt ein Stück ihres weißen Wüstenumhangs hoch - »ist aus ihrer Wolle gewebt.«
    Er berührte den Stoff und staunte über die feingesponnene Weichheit und die Schönheit des Materials. »Es funkelt ja beinahe.«
    »Ja, unsere Stoffe erzielen hohe Preise. Es heißt, die zeremoniellen Gewänder des Imperators sind aus Tomuonstoff gemacht.« Sie verdrehte das Stück Stoff ruckartig, öffnete die Hand und ließ es zurück in ihren Schoß fallen; es war keine Falte zu sehen. »Unser Stoff ist widerstandsfähig, verknittert kaum oder wird fleckig. Die Webtechniken sind wohlgehütete Geheimnisse unseres Volkes. Nautag. mein Gefährte. war einer der besten Weber meiner Welt.«
    Er nahm eine frische Patrone Hydron-Drei und schob sie in seinen Helm. »Warst du schon eine Tänzerin, bevor du in Jabbas Palast kamst?«
    »Das war ich«, antwortete sie. »Mein Vater war ein Stammesführer, und ich tanzte beim größten Wettbewerb für die Ehre unseres Stammes.« Sie konnte nicht verhindern, daß sich ein gewisser Stolz in ihre Stimme einschlich, aber dann dachte sie wieder an das Jahr in Jabbas Palast, und sie seufzte. »Ich habe diesen Wettbewerb gewonnen. Und dann. kamen die Sklavenjäger. Sie verschleppten uns. Nautag, mich. unsere Kinder. Während der Gefangennahme töteten sie eines unserer Babys.« Etwas schien ihr den Hals zuzuschnüren.
    »Und brachten euch nach Tatooine?« fragte Doallyn in einem fast sanften Tonfall.
    Sie nickte. »Jabba hatte eine askajianische Tänzerin verlangt. Also fingen sie mich ein. und ich mußte für den Hutt tanzen. Jabba versprach mir, meine Kinder nicht zu verkaufen, solange ich gut für ihn tanzte. Aber du weißt ja, daß man dem Aufgedunsenen nicht vertrauen konnte. Ich hatte immer Angst, daß er mir zu arbeiten erlaubte, damit ich mir das Geld für unseren Freikauf verdienen konnte, um mich dann, wenn es soweit wäre, zu töten, weil es ihn amüsiert hätte. Und meine Kinder hätte er als Sklaven behalten.«
    Er nickte verständnisvoll. »Für Jabba zu tanzen muß schwer gewesen sein, nach all dem, was passiert war.«
    »Das war es auch«, sagte sie. »Aber Doallyn. weißt du, was das schwerste dabei war?« Unbewußt hatte sie ihm die Hand auf den Unterarm gelegt; als sie es bemerkte, zog sie sie schnell zurück und verbarg beide Hände im Innern des Kapuzenumhangs.
    »Was?«
    »Sie. lachten über mich. Sie alle. Sie behaupteten,

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