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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sie Doallyns Stimme. »Sie jagen, indem sie Bewegungen spüren. Bleib still stehen!«
    Es gab nichts anderes, das sie hätte tun können. Yarna fühlte sich, als hätte sie Wurzeln geschlagen, als wäre sie ein Teil des Felsens unter ihr geworden. Sie rollte die Augen seitwärts und sah Doallyn. Der Jäger kroch geduckt hinter einem niedrigen Felsgrat auf den Drachen zu. In der Hand hielt er den Blaster.
    Was macht er denn da? wollte sie laut hinausschreien, aber die Angst lähmte sie weiterhin. Er kann doch unmöglich versuchen, gegen dieses Ding zu kämpfen! Die Idee, daß ein Humanoide, selbst einer mit einem Blaster, einen solchen gewaltigen Berg von einem Tier angriff, war lächerlich.
    Aber genau das war es, was Doallyn offenbar vorhatte. Der Kraytdrache schnaubte, sog witternd die Luft ein, und der Stachelschwanz zuckte vor und zurück. Der Kopf schwang langsam von der einen Seite zur anderen, mit gesenkten Hörnern, als würde die Bestie sie wie Bewegungssensoren benutzen.
    Doallyn war jetzt nahe heran, kauerte nur noch wenige Meter von der Bestie entfernt. Er überprüfte die Ladung des Blasters.
    Nein! wollte Yarna kreischen. Laß uns die Klippe raufklettern! Dorthin kann er uns nicht folgen! Doallyn! NEIN!
    Aber kein Laut wollte sich aus ihrer gelähmten Kehle lösen. Sie konnte sich nicht bewegen.
    Doallyn spannte sich wie eine Feder, sprang auf die Beine, setzte über den Felsgrat hinweg und rannte direkt auf den Drachen zu.
    Seine Bewegung zerbrach Yarnas Lähmung. »Nein!« kreischte sie. Der gewaltige Kopf schwang dem Jäger entgegen, die Kiefer klafften sabbernd auf, weit genug, um einen Landgleiter in zwei Bissen zu verschlingen. »Nein, nicht!« schrie sie und bewegte sich. Sie schoß hinter dem Felsen vor, ergriff einen Sandstein-Brocken aus dem Flußbett und schleuderte ihn auf die Kreatur.
    Der gehörnte Kopf schwang auf sie zu. Yarna kam rutschend zum Stehen und versuchte verzweifelt, sich wieder rückwärts zu bewegen. Doallyn machte sich die Ablenkung zunutze und überwand mit zwei großen Sätzen die Distanz zwischen ihm und dem Drachen. Er sprang in die Höhe und klammerte sich an das Mittelhorn. Die Bestie schwang den Kopf in einem Bogen auf die Felsklippe zu, offensichtlich hatte sie vor, die lästige Kreatur an der steinernen Fläche zu zerschmettern. Aber bevor der Bogen vollendet wurde, hörte Yarna das Summen und sah den Blitz von Doallyns Blaster. Er schoß der Bestie genau unterhalb des Mittelhorns zwischen die Augen.
    Mit der Gewalt einer kleinen Explosion stieß der Kraytdrache die Luft aus den Lungen. Yarna sah reglos zu, wie die großen Beine kraftlos einknickten und der Kopf wie ein Felsbrocken in die Tiefe fiel, wo er auf dem felsigen Bett der Schlucht auf- schlug. Der Aufprall schleuderte Doallyn durch die Luft; er blieb bewegungslos am Boden liegen.
    Er hat ihn getötet, begriff Yarnas benommener Verstand eine Sekunde später. Bei der Mondgöttin, er hat ihn tatsächlich getötet!
    Aber hatte Doallyn seinen Sieg überlebt?
    Mit einem erstickten Aufschrei rannte Yarna zu dem Mann hin. Sie warf sich neben ihm auf die Knie, rief scheinbar eine Ewigkeit seinen Namen - was in Wirklichkeit kaum länger als einen Augenblick dauerte -, bis er sich schließlich bewegte. Sie hörte ihn keuchen, dann stöhnen.
    »Doallyn, bist du verletzt?«
    Der Helm dämpfte seine Stimme. »Nur... atemlos...« Er versuchte mühsam, sich aufzusetzen, und als sie sah, daß er sich frei bewegen konnte, wenn auch etwas steif, half sie ihm. Er schnappte noch ein paar Augenblicke lang nach Luft, dann fragte er in einem normaleren Tonfall: »Ist er tot?«
    »So tot wie Jabba«, erwiderte Yarna ernst. »Ich kann nicht glauben, daß du dieses Ding mit einem Schuß getötet hast!«
    »Der verletzliche Punkt. die Nasennebenhöhle führt direkt ins Gehirn. gut, daß ich diese Wesen studiert habe.« Er befreite sich sanft von Yarnas stützenden Händen und richtete sich auf, bis er stand, dann betrachtete er seine Jagdbeute. Yarna sah, wie sich seine Schultern strafften und sein ganzer Körper den Triumph verkündete, den er verspürte, als er den toten Behemoth betrachtete.
    »Ich muß eine Trophäe haben«, hörte sie ihn murmeln. »Sonst wird es mir keiner glauben.«
    »Du bist der beste Jäger der Galaxis«, sagte Yarna, und jedes Wort war ihr Ernst. »Ich glaube nicht, daß ein anderer diese Bestie hätte erlegen können.«
    Doallyn wandte ihr den behelmten Kopf zu, und er nickte. Auch ohne sein Gesicht zu

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