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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Menschen in ausgebeulte, zerrissene Kleidung. Vielleicht rochen sie alle so widerlich und hatten ein verfilztes Fell auf dem Kopf (Rudds schlimmster Gestank ging von diesem Fell aus). Wenn das zutraf, dann waren Menschen Abschaum. Damit sie ihrer welterfahrenen Rolle besser entsprach, hatte Rudd ihr einen kleinen Dolch gegeben. »Hilf Sienn«, hatte er sie verspottet, »wenn du kannst.« Sie hatte sich gesträubt, aber dann hatte sie dafür gesorgt, daß der Dolch auch scharf war, und ihn in den Gürtel gesteckt.
    »Schönen Flug gehabt, Mädchen?« Rudd rieb sich die schmutzigen Hände. »Das war eine ganz ordentliche Landung, wenn ihr mich fragt. Kein Bumms.« Er klatschte vor Sienns Gesicht in die Hände.
    Sienn duckte sich auf ihrem Sitz zusammen. Offenbar hatte Rudd während ihres Sprungs durch den Hyperraum versucht, Sienns Ausbildung abzuschätzen.
    Oola beherrschte nur ein paar Hundert Worte Basic, aber sie erkannte Pidgin, wenn sie es hörte. Es beleidigte sie. Die meisten Worte konnte sie aus dem Kontext heraus erraten und übersetzen. »Es war eine gute Landung«, sagte sie bestimmt.
    »Zeit zum Losschnallen« - er zeigte mit Gebärden, wie man die Gurte löste - »und Aussteigen. Ihr werdet Tatooine lieben.«
    Sienn drückte einen Schalter. Ihre Gurte zogen sich in den Sitz zurück. »Wie ist der Planet?«
    »Ein bißchen wie Ryloth. Ihr werdet sehen. Kommt schon.«
    Sie waren kaum in die Hitze der Andockbucht hinuntergeklettert - und der sandige Hinterhof hatte viel Ähnlichkeit mit Ryloths heißer, für alle Zeiten unbewohnbarer heller Seite -, als eine metallische Stimme befahl: »Stehenbleiben. Keiner rührt sich.«
    Die Stimme hatte keine Musik in sich. Sie knirschte in ihren Ohren wie Eisen auf Schiefer. Oola gehorchte.
    Die Stimme gehörte einem Menschen, der in weißes Metall gekleidet war. Oola starrte ihn an. Sie hatte Drei-D-Bilder imperialer Sturmtruppler gesehen. Drei von ihnen standen zwischen der verbeulten vorderen Landekufe von Rudds kleinem Transporter und dem einzigen Tor in den Sandsteinwänden der Andockbucht. Eine Weißhaut marschierte auf Rudd zu. »Lassen Sie mal die Papiere sehen.«
    Rudd, der die Blastergewehre der Sturmtruppler im Auge behielt und keine hastigen Bewegungen machte, grub in seiner mit Schweißflecken versehenen Schultertasche herum. Der Sturmtruppler entriß sie ihm. Sienn rührte sich nicht; sie zitterte am ganzen Leib.
    Schließlich gab die Weißhaut Rudds Tasche zurück. Seine Kameraden senkten die Waffen. »Das ist eine weit verbreitete Schiffsklasse«, erklärte er. »Genau die Sorte, die man unserer Meinung nach benutzen würde, wenn man sich durch die Kontrollen schmuggeln will.«
    »Ich bin eine respektable Begleitperson«, sagte Rudd. »Ich.«
    »Hören Sie auf«, sagte der Anführer der Sturmtruppler. »Wir kennen Ihren Boß. Jabba wird eine Überraschung erleben. Schon bald.« Die Weißhäute an seiner Seite lachten.
    Der dritte Sturmtruppler hielt die Waffe noch immer nach oben gerichtet. »Ich sage, wir durchsuchen das Schiff.«
    »Das ist nicht nötig«, beteuerte Rudd. »Ich bin sauber. Außerdem habe ich gleich einen Termin.«
    Offensichtlich war das nicht das, was der Sturmtruppler hören wollte. Oola, Sienn und Rudd verbrachten die nächsten Stunden unter imperialer Bewachung; sie hockten im kaum vorhandenen Schatten, während zwei Sturmtruppler jeden Quadratg/eA:Ä: des Shuttles untersuchten. Sie kamen mit übertriebenem Schulterzucken zurück. »Geht«, sagte der Anführer der Weißhäute. »Diesmal gibt's keine Anklage.«
    »Vielen herzlichen Dank«, grollte Rudd, aber er sagte es leise. Was auch immer Anklagen waren, sie machten ihm jedenfalls Angst. »Kommt schon, Mädchen.« Oola ging etwas schneller und entging so seinen Schweißtropfen. Aus den Augenwinkeln sah sie, daß Sienn nicht so schnell war.
    »Was suchen die?« fragte Oola, als sie durch eine schmale Gasse eilten.
    »Nicht was. Wen. So wie sie uns durchsucht haben, halten sie Ausschau nach einer bestimmten Person.«
    »Wer könnte das sein?«
    »Was weiß ich? Ist mir auch egal. Frag nicht. Jetzt ist mein Terminplan im Eimer«, grollte er und vergaß dabei, herablassend zu sein und Pidgin zu sprechen. Er packte sie in ein radloses Fahrzeug mit drei hinten angebrachten Motoren. Oola eroberte den Rücksitz. »Fortuna wird noch länger als eine Stunde beschäftigt sein. Wir müssen.« Der Motorenlärm übertönte die gereizten Worte.
    Oola sah sich um, als Rudd das Fahrzeug durch die

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