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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Sir.«
    »Segelgleiter?« Gartoggs Augen weiteten sich, als er aufgeregt schniefte. »Jetzt, sofort?«
    »Nein - für das nächste Mal, wenn Jabba zur Großen Grube von Carkoon fliegt, um ein paar Gefangene an den Sarlacc zu verfüttern.«
    »Nimm mich!« Gartogg sprang aufgeregt auf und ab und schüttelte die Leiche des Küchenjungen durch. Einer seiner Finger fiel ab und landete auf dem Boden. Käfer krabbelten aus seinem Mund; eine Vielzahl anderer Insekten summte aufgescheucht durch die Bewegung von der Leiche fort.
    Ortugg schnaubte angewidert. »Du suchst den Killer des Jungen?«
    »Ja!«
    Ortugg kicherte und blinzelte Rogua zu. »Wenn du es bis zu unserem nächsten Segelgleitereinsatz herausfindest, kannst du mitkommen. Und jetzt raus hier! Und wehe, du bringst dieses Ding noch einmal hier rein!«
    »Und versuche, in ganzen Sätzen zu sprechen!« rief Rogua.
    Geschnaubtes Gelächter folgte Gartogg, als er sich umdrehte und von den Quartieren wegwatschelte.
    Allerdings fühlte er sich jetzt bei weitem nicht mehr so müde wie zuvor. Dazu war er viel zu aufgeregt. Das konnte seine Chance sein.
    »Vielleicht Segelgleiter«, sagte er optimistisch zu dem Küchenjungen.
    Eine Art Made schob sich in das Ohr der Leiche. Aus ihrem offenstehenden Mund hing eine schwarz verfärbte Zunge. Käfer krabbelten emsig über ihr Gesicht.
    »Gehen Segelgleiter ansehen«, sagte Gartogg. »Du wollen?«
    Aus der Leiche tropften noch immer Flüssigkeiten von unterschiedlicher Farbe und Konsistenz, und die Insekten fraßen immer mehr von dem übriggebliebenen Gewebe. Dennoch war sie kaum leichter geworden. Gartogg stapfte auf das Gebiet mit den Andockbuchten hinter Jabbas Thronsaal zu, wo der Segelgleiter wartete, nur um ihn einen Augenblick lang zu betrachten.
    Unterwegs begegnete Gartogg einem B'omarr-Mönch, der vor ihm den dunklen Korridor entlangschritt und einen Ohrring trug.
    »Mönch«, schnaubte Gartogg dem Küchenjungen leise zu. »Mönch nach Hinweisen fragen. Okay?«
    Der Mönch bog um die Ecke. Gartogg eilte hinter ihm her, blieb aber stumm. Er hatte Angst, Leute aufzuwecken.
    Einen Augenblick lang verlor Gartogg den Mönch aus den Augen. Dann hörte er hinter einer anderen Abzweigung Stimmen und eilte darauf zu. Bevor er jemanden sehen konnte, ertönte ein dumpfer Laut.
    Als er um die Ecke bog, stieß er auf J'Quille, einen Whipiden, der über dem auf dem Rücken liegenden und in ein blutiges Gewand gehüllten Mönch gebeugt auf dem Boden kniete. Der Whipide trug eine Vibroklinge in einer Scheide am Gürtel und hielt etwas mit der Hand umklammert. Gartogg schnaubte überrascht, dann grunzte er unbehaglich.
    J'Quille sagte kein Wort.
    Gartogg rückte den Küchenjungen auf seiner Schulter zurecht und trat vorsichtig näher.
    Der Mönch rührte sich nicht.
    »Schläft er?« fragte Gartogg. Das war ein ganzer Satz. Er wünschte, Rogua hätte ihn hören können.
    J'Quille stand auf. »Er ist nicht tot, er. äh. meditiert. Hat sich in eine tiefe Trance versetzt. Grübelt über das Unergründliche nach.«
    Gartogg runzelte den Rüssel und schnaubte nachdenklich.
    »Das Blut? Er wollte sehen, ob er das letzte Stadium der Erleuchtung erreichen würde. Er entschied sich für einen kleinen Test, um zu sehen, ob er bereit dafür war, bevor er seine Freunde darum bat, sein Gehirn in einen Behälter zu packen.«
    Gartogg verzog das Gesicht. Verblüfft grunzend deutete er auf den Kopf des Mönchs und dann auf das Blut auf seiner Brust.
    Der Whipide zuckte mit den Schultern. »Da stecken ihre Gehirne nun mal. In der Brust. Das macht es leichter, sie zu entfernen.«
    Zuerst schnaubte Gartogg nervös, dann runzelte er die Stirn. Wenn sich das Gehirn des Mönchs in seiner Brust befand, wozu brauchte er dann einen Kopf? Auf jeden Fall konnte der Mönch genausowenig in einem Korridor meditieren wie der Weequay in einem schlafen; jemand könnte über ihn stolpern.
    J'Quille ließ Gartogg nicht aus den Augen; er sagte kein Wort.
    »Kann hier nicht meditieren.« Gartogg bückte sich und lud sich den Körper des Mönchs auf die Schulter. Dann richtete er sich auf. Möglicherweise gehörte dieser geheimnisvolle Mönch, der mit dem Gehirn in seiner blutigen Brust meditierte, zu der Verschwörung, der der Küchenjunge zum Opfer gefallen war.
    Der Whipide trat beiseite und wartete stumm ab.
    Gartogg watschelte schwerfällig unter der Last der beiden Körper, von denen einer meditierte und der andere verweste, davon und hoffte, daß er die Wahrheit

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