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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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resigniert zog er die Nase hoch. Vermutlich hätte es auch keinen Unterschied gemacht. Ephant Mon konnte ihn ebenfalls nicht ausstehen.
    Irgendwann hatte Gartogg den Eindruck, als wäre er tagelang (und vielleicht stimmte das sogar) den größten Teil des Palastes mehrmals abgegangen, ohne jemanden zu finden, den er befragen konnte. Ein paar Leute hatten ihn aus der Ferne gesehen, aber sie alle hatten sich die Nasen zugehalten, sofern sie eine ihr eigen nannten, und waren geflüchtet. Gartogg fand ihr Benehmen rücksichtslos.
    Als er das vierte Mal durch den Rancortunnel kam, hörte er, wie sich der Rancor hinter dem Tor im Sand bewegte.
    »Kommen mit«, sagte Gartogg zu dem leblosen Gesicht des Küchenjungen, der von seiner Schulter baumelte. »Rancor besuchen.«
    Der Junge reagierte auf die Ankündigung mit irgendeiner milchigen Flüssigkeit, die er auf den Tunnelboden tropfte.
    Vor dem Rancorkäfig traf Gartogg auf Malakili, den fetten Rancorhüter, der mühsam einen reglosen Menschen zum Tor schleppte.
    »Was ist hier los?« fragte Gartogg.
    »Häh?« Malakili machte überrascht einen Satz zur Seite und ließ seine Last fallen, die dumpf auf dem Boden aufschlug. »Ich füttere den Rancor. Was soll ich sonst machen?«
    »Oh.« Gartogg schnaubte enttäuscht. »Brauchen Hilfe?«
    »Nein, nein. Alles prima.«
    Gartogg rückte den Küchenjungen auf seiner Schulter zurecht, als Malakili das Tor öffnete und dem Rancor die andere Leiche hinwarf.
    »Willst du ihn hier auch abladen?« Malakili wies mit einem wenig begeisterten Gesichtsausdruck auf den Küchenjungen.
    »Nein! Beweismittel von Verbrechen!«
    »Nun, er verwest aber ganz schön schnell. Bist du sicher?«
    »Ja!« Gartogg drehte sich um und eilte fort.
    Gartogg betrat schwerfällig die Küche, Phlegmins Leiche noch immer auf der Schulter; Kopf und Arme baumelten bei jedem Schritt. Der tote Küchenjunge verbreitete einen wesentlich strengeren Geruch als zuvor und neigte dazu, gelegentlich Flüssigkeiten auf den Boden zu tropfen. Gartogg schniefte höflich.
    Porcellus sah von seiner Arbeit auf.
    »Eine Verschwörung«, grollte Gartogg. »Spuren. Alle hängen zusammen.« Er griff mit der freien Hand nach ein paar Stücken Plastfolie und schob sie sich gedankenverloren in den Mund. »Mädchen. Sie, äh.«
    »Was für ein Mädchen?« wollte Porcellus wissen. »Und schaff mir dieses ekelhafte Ding hier raus!«
    »Söldnermädchen. Brachte den Wookiee. Abends.« Gartogg leckte einen Krümel Plastfolie von der Lippe und schnaubte zufrieden. »Freundin von Solo. Der Schmuggler. Boß hat sie erwischt.«
    Gartogg sah, wie der Leiche ein Auge herauszutropfen drohte. Das war schlecht; möglicherweise brauchte er dieses Beweis- stück. Mit einem ärgerlichen Schnauben drückte er es mit dem dicken, stummelförmigen Zeigefinger zurück.
    »Schaff dieses Ding hier raus!« schrie Porcellus. »Ich koche hier, dieser Ort muß sauber bleiben - sauber und hygienisch.«
    Verletzt wandte sich Gartogg um und balancierte die Leiche auf der Schulter. Schließlich war der Küchenchef hier der Boß. Beim Hinausgehen nahm er sich noch ein paar Stücke Plastfolie und stopfte sie sich in den Mund, allerdings fielen hinter ihm ein paar Krümel zu Boden.
    Gartogg wanderte den ganzen Tag durch den Palast, ohne einen Gedanken an Schlaf zu verschwenden. Entdecken tat er nichts. Als die Nachtschicht wieder angebrochen war, watschelte er die ganze Nacht mit dem Küchenjungen auf der Schulter durch die dunklen Korridore. Am Ende seiner Schicht war er erschöpft, hatte aber nichts gefunden.
    Als schließlich der Morgen dämmerte, stapfte er müde und enttäuscht zurück zu den Wächterquartieren.
    »Gartogg!« Ortugg machte einen Satz, um den Eingang zu versperren. »Was tust du da mit diesem... Ding?«
    »Beweismittel«, schnaubte Gartogg defensiv.
    »Er verfault«, rief Rogua, der hinter Ortugg erschien. »Du kannst ihn hier nicht reinbringen.«
    »Nein?«
    »Wo hast du ihn die Nacht über gelassen?« wollte Rogua wissen.
    »Nachtschicht«, sagte Gartogg. »Ihn mitgenommen.«
    Einige der anderen Gamorreaner im Quartier schnaubten spöttisch.
    »Werd ihn los«, befahl Ortugg. »Verfüttere ihn an den Rancor oder so was in der Art.«
    »Beweismittel«, erwiderte Gartogg und betrachtete das nässende, verfärbte Gesicht des Küchenjungen. »Mord.«
    »Hier kommst du mit ihm jedenfalls nicht rein«, sagte Ortugg. »Wir sollen zum Segelgleiter. Rogua, such die Wächter aus, die mitkommen.«
    »Ja,

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