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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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essen?«
    »Bedient euch bei einem der Bedienungsdroiden. Ah! Da kommen eure Sachen.«
    Droiden trugen die verpackten Instrumente herein. Nacheinander setzten sie sie ab. Sy ging hinüber, um sie zu überwachen. Man konnte nie wissen, was Droiden mit einer Kiste voller in einem Stasisfeld verpackten Schnecken anstellten. genausowenig, wie man wissen konnte, ob Jabba Schnecken nicht als entfernte Verwandte betrachtete. Es war besser, kein Risiko einzugehen.
    Max stopfte sich voll, während die Droiden die Instrumente aufstellten. Jeder vorbeikommende Droide trug ein Tablett mit anderen und noch köstlicheren Speisen als zuvor. Als die Instrumente eingestöpselt waren, hatte er einen vollen Bauch, einen Pokal mit warmem, gewürztem Ale und genügend Leckerbissen hinter der Orgel versteckt, daß es für die ganze Nacht reichte. Er trank sein Ale, überprüfte die Verstärker, überprüfte die Tonresonatoren zweimal und spielte mit wenig Power eine leise Tonleiter, von kurzen, tiefen Tönen bis zu den höchsten nur vorstellbaren Ultraschallwellen.
    Der gewaltige Hutt bewegte sich auf seinem Thron. Riesige, rötlich-braune Augen musterten Max einen Augenblick lang, dann bellte Jabba einen leisen Befehl.
    »Mein Master wünscht, daß ihr spielt«, sagte ein silberner Übersetzerdroide.
    »Das ist es also«, sagte Max zu Sy und Droopy. Er fühlte sich rundum wohl. So wohl, daß es ihn nicht einmal störte, als Sy den ersten Song - »Lapti Nek« - an seiner Stelle ankündigte.
    Er spielte das Intro in Rekordzeit, ließ die ersten Noten folgen, Sy machte den richtigen Einsatz, gefolgt von Droopy, und sie legten los, als hätte für sie nichts auf der Welt Bedeutung außer ihrer Musik. Die Holzbläser vibrierten, die Orgel spielte weich, und Sy traf die hohen Triller, als würde sie für den Imperator persönlich singen. Er fühlte die dröhnenden Vibrationen der hohen Noten in seinen Ohren und die subtile, beinahe zerbrechliche Melodie, die den Kontrapunkt bildete, in den mittelohr-ähnlichen Sinnesorganen seiner Schnauze. Es war wunderbar, es war die beste Vorstellung, die sie je gegeben hatten. Es war fast so gut wie das Abendessen, und so blieb es auch, als sie den Eröffnungsrefrain durch ein Dutzend Variationen voller Riffs und Akkorde jagten.
    Als sie schließlich zum Ende kamen, herrschte einen langen Augenblick völlige Stille. Max sah sich um. War ihre Darbietung nicht gut gewesen? Warum klatschte niemand Beifall?
    Jeder schien Jabba anzusehen. Max blickte den riesigen Hutt ebenfalls an. Langsam verbeugte sich Sy, gefolgt von Droopy, und Max fiel ein, es ihnen nachzumachen.
    Plötzlich erbebte Jabbas immenser Körper vor Lachen. Der große, spitz zulaufende Schwanz des Hutt hob sich und krachte donnernd wieder zu Boden.
    »Mein Master ist erfreut«, sagte der Übersetzerdroide.
    Max strahlte. »Dann haben wir den Vertrag?«
    Jabba grollte eine Antwort.
    »Seine Gewaltige Eminenz freut sich, euch einen lebenslangen Vertrag zu gewähren«, übersetzte der Droide. »Da du ein Ortolaner bist und den Wert einer Mahlzeit kennst, wünscht er dich mit diesem Zahlungsmittel zu entlohnen - soviel, wie du und deine Band essen können, für einen Vertrag auf Lebenszeit.«
    »Einverstanden!« rief Max. In seinem ganzen Leben hatte er noch nie von einem so großzügigen Vertrag gehört. Er warf Sy einen Blick zu und bemerkte enttäuscht, daß sie ihn finster anstarrte.
    Jabba sprach erneut, und der Droide sagte: »Spielt weiter.«
    Als sich Jabba abwandte, schloß sich die Menge um ihn, und jeder versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erringen. Max' Finger huschten über die Tasten und spielten das Intro für ein altes Raumfahrerlied, das Evar Orbus für Jizz-Spieler neu orchestriert hatte. Max entging nicht, daß Jabbas riesiger Schwanz gelegentlich genau im Takt zuckte, aber davon abgesehen, schien der Hutt ihrer Musik keine Beachtung zu schenken.
    Aber das war schon in Ordnung so. Max drückte die Brust raus. Er hatte einen Vertrag abgeschlossen, auf den jeder Ortolaner stolz gewesen wäre. Alles, was er essen konnte, und das ein Leben lang - unglaublich! Zu Hause würde ihm niemand diesen Erfolg glauben.
    Nach ihrer vierten Nummer gelang es Sy Snootles, Naroon Cuthas von Jabbas Seite zu zerren. Sie konnte einfach nicht glauben, womit sich Max da einverstanden erklärt hatte. Für die Verpflegung zu spielen - was für eine Gage sollte das sein? Wie sollten sie da genug verdienen, um diesen schrecklichen Planeten verlassen zu

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