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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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auf seinen Arm. Glücklicherweise atmete sie noch.
    Einer der Biths hatte sich auf die Beine gestellt und starrte sie wie betäubt an. »Ist euch eigentlich klar, was ihr da angerichtet habt?« rief er leise. »Wir haben diesen Luftbus geliehen!«
    »Das ist nicht mein Problem«, sagte Evar. Er hielt jetzt zwei der Blaster in den Tentakeln. »Bleib, wo du bist!«
    Dann feuerte einer der auf dem Boden liegenden Biths seinen Blaster ab und traf Orbus in die Seite. Die Wucht des Treffers schleuderte ihn quer durch den Luftbus. Mit einem feuchten und dumpfen Geräusch prallte er gegen die Wand und rutschte zu Boden, dabei hinterließ er einen hellgrünen Fleck. Der Geruch von geröstetem Fleisch hing in der Luft.
    Max drehte sich um und floh, und dieses eine Mal war er überhaupt nicht hungrig.
    Sy Snootles schlug die Augen auf und sah verschwommen Durabeton. Sie hob den Kopf. Sie lag in Max' Armen, und er lief eine lange, menschenleere Straße entlang, Snit im Schlepptau.
    Sie blickte zu dem samtigen blauen Fell seines Gesichts hoch, sah Tränen und begriff, daß die Dinge schrecklich schiefgelaufen waren. Ihre letzte Erinnerung war Orbus, der im Luftbus seinen falschen Tentakel senkte und das Feuer eröffnete. Was war geschehen?
    Dann bemerkte Max, daß sie aufgewacht war, und blieb stehen. »Bist du in Ordnung?« fragte er.
    »Ich glaube schon«, sagte sie. »Laß mich runter.«
    Max gehorchte und sah sie traurig an. »Was sollen wir nur tun?«
    »Wo ist Orbus?« wollte sie wissen.
    »Tot«, erwiderte Max. »Sie haben ihn erschossen. Wir sind abgehauen.«
    »Gut. Das war die erste vernünftige Tat, die jemand getan hat, seit wir hier gelandet sind.« Sie faltete die Hände vor ihrem gerundeten Bauch und schritt langsam auf und ab, ihre lange Nase schwang dabei hin und her. Max sah aus, als stünde er unter Schock. Snit sah so verloren wie immer aus. »Mit Orbus' Tod sind seine Verträge mit uns erloschen«, sagte sie langsam. »Das ist eindeutig, selbst unter den Richtlinien der Intergalaktischen Musikervereinigung.«
    Max nickte.
    »Das bedeutet, wir sind frei, Jungs. Snit, du kannst jetzt tun, wozu auch immer du Lust hast. Orbus besitzt dich nicht länger. Max, du kannst dir jetzt dein eigenes Essen kaufen. Und ich kann singen, wo ich will.«
    Snit setzte sich hin und lehnte sich mit dem Rücken an eine Mauer. »Nenn mich nicht Snit«, sagte er.
    »Was?« rief Sy. Das war das erste Mal, daß er in ihrer Gegenwart einen ganzen, zusammenhängenden Satz gesprochen hatte. Normalerweise stand er nur da und blies mit seinen gewaltigen Lungen Luft durch Flöten.
    »Nenn mich nicht Snit«, wiederholte er.
    »Und wie sollen wir dich nennen?« fragte sie.
    Er stieß eine lange Folge gepfiffener Töne aus.
    »Das kann ich nicht aussprechen«, sagte sie ihm. »Wie wäre es, wenn ich mir für dich einen wirklich tollen Künstlernamen ausdenke? Etwas Besonderes, etwas wirklich Fantastisches, etwas, auf das du stolz sein wirst?«
    »Okay«, sagte er.
    Sy dachte kurz nach. »Droopy«, sagte sie. »Droopy McCool.« »Okay«, sagte Snit.
    »Hat jemand Geld?« fragte Sy, aber bevor jemand antworten konnte, fuhr sie schon fort: »Natürlich nicht, Orbus hatte es. Also brauchen wir Geld, und um welches zu bekommen, müssen wir arbeiten. Um zu arbeiten, brauchen wir unsere Ausrüstung, und die Ausrüstung liegt im Luftbus. Also, Freunde, laßt uns gehen.«
    »Gehen?« fragte Max.
    »Zurück zum Luftbus, was denn sonst. Du glaubst doch nicht, daß wir unsere Sachen dort zurücklassen, oder?«
    »Sie werden uns erschießen!« jammerte Max.
    »Wir haben kein Engagement«, stellte sie klar, »und wir werden kein Engagement bekommen, wenn wir uns unsere Instrumente nicht zurückholen. Welche Richtung?«
    Max hob den Arm und zeigte es ihr.
    Sie nickte. »Laßt uns gehen!«
    »Jawas!« sagte Max.
    Sie schwärmten um den Luftbus herum, als wäre er ihr Eigentum. Ein paar von ihnen drehten sich um, als die Musiker näherkamen, ihre kleinen gelben Augen leuchteten schwach unter den braunen Kapuzen.
    »Unser!« rief einer der Jawas. Er zog einen kleinen Blaster und fuchtelte eindrucksvoll damit herum. »Bleibt zurück!«
    »Unser!« erwiderte Sy Snootles. Zu Max' Erstaunen ging sie um ihn herum, als wäre er nicht vorhanden, und zeigte auf eine Kiste. »Siehst du? Da steht unser Name drauf.«
    Der Jawa senkte den Blaster. »Du Evar Orbus?«
    »Das ist er.« Sie zeigte auf Max, der einmal schluckte und sich bemühte, befehlsgewohnt auszusehen. »Wir

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