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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Abend ausgeführt haben? Ist es etwas Ernstes?“ frage Ray.
    „Gehen Sie schon lange mit ihr?“ wollte ein anderer wissen. „Haben Sie Heiratspläne?“
    „Mein Gott“, gab Derek ärgerlich von sich. Neben ihm klickte wieder eine Kamera. Er stieß den Fotografen zur Seite und wollte weitergehen. Doch Ray Daniels stellte sich ihm erneut in den Weg.
    „Nur noch eine Aufnahme für das Fotoalbum Ihres alten Herrn“, sagte er und hob seine Kamera.
    Das Blitzlicht zuckte direkt vor Dereks Augen auf und blendete ihn sekundenlang. Es war Rays Pech, dass Derek gleich darauf wieder klar sehen konnte. Mit einer heftigen Bewegung riss er dem Fotografen die Kamera vom Hals, knallte sie gegen die Hauswand und warf sie dann auf die Straße. Die Reporter wichen zurück. Derek hatte die Hände zu Fäusten geballt. Wütend blickte er Ray Daniels an.
    „Wenn Sie mich noch einmal belästigen, werde ich dafür sorgen, dass Sie Ihren Beruf an den Nagel hängen können. Haben Sie mich verstanden? Und jetzt gehen Sie mir aus dem Weg.“
    Wortlos trat Ray zur Seite und ließ Derek vorbei.
    „Ich schicke Ihnen morgen einen Scheck für die Kamera!“ rief Derek noch über die Schulter, bevor er um die Hausecke bog und in seinen offenen Sportwagen sprang, um mit Vollgas davonzubrausen.
    Bis Derek bei seinem Apartmenthaus angekommen war, den Wagen in der Tiefgarage abgestellt hatte und mit dem Aufzug nach oben in seine Wohnung fuhr, hatte sich seine Wut ein wenig gelegt. Aufatmend lehnte er sich an die Wand des Fahrstuhls.
    Warum habe ich mich bloß so aufgeregt? dachte er. Warum habe ich die Reporter nicht ihre Aufnahmen machen lassen? Dabei wusste er genau, was ihn so aufgeregt hatte. Er hatte nicht erwartet, dass die Presse über die Reise seines Vaters informiert war. Morgen stand es bestimmt in allen Zeitungen. Und Daniels würde dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit erfuhr, wie der Sohn auf den Besuch des Vaters reagierte. Er würde den Vorfall so verdrehen, dass es aussah, als hinge Dereks Wutanfall mit dem bevorstehenden Besuch seines Vaters zusammen. Verflucht! Warum war er heute Abend nicht zu Hause geblieben?
    Er schloss die Tür zu seinem Penthouse auf. Es wirkte steril und unbewohnt. Das einzige Geräusch war das Surren der Klimaanlage. Derek behielt das Penthouse nur, weil er hin und wieder in der Stadt übernachtete, gerade oft genug, um den Besitz der teuren Stadtwohnung zu rechtfertigen.
    Derek zog sich aus. Achtlos ließ er die Kleider zu Boden fallen. Wie immer würde das Dienstmädchen am Morgen die Wohnung aufräumen. Er ging ins Bad und drehte den Kaltwasserhahn der Dusche voll auf. Der Wasserstrahl traf seine Haut wie tausend Nadelstiche. Es war wie eine Strafe für sein unbeherrschtes Verhalten gegenüber seiner Freundin, gegenüber den Reportern.
    Sie konnten nichts dafür. Weder die Frau noch die Reporter. Er hatte seine schlechte Laune an ihnen ausgelassen. Mit einer heftigen Bewegung stellte er das Wasser ab.
    „Ich muss hier weg!“
    Es war ihm gar nicht aufgefallen, dass er laut gedacht hatte. Erst als die Worte von den Marmorwänden seiner Duschkabine zurückhallten, hörte er sie. Er trat aus der Dusche und ging, ohne sich abzutrocknen, ins Schlafzimmer. Nachdem er die Lampe neben seinem Bett an-geknipst hatte, holte er das Telefonbuch aus der Nachttischschublade und begann darin zu blättern.
    Er musste eine Weile aus Washington verschwinden. Während des Aufenthalts seines Vaters war ihm nicht einmal seine Farm weit genug von der Stadt entfernt. Die Presse würde ihn auf Schritt und Tritt verfolgen, würde ihm Fragen über Dinge stellen, die ihn nicht interessierten und mit denen er nichts zu tun haben wollte. Er fürchtete, dass er zu einer Kurzschlussreaktion fähig war, dass er seinen Vater verärgern, seine Mutter in Verlegenheit bringen und sich vollends mit der Presse Überwerfen würde.
    Nein, er durfte nicht in Washington bleiben. Nicht in dieser Woche. Es war zum Besten aller Beteiligten.
    Die Stimme, die auf seinen Anruf antwortete, klang freundlich.
    „Ich möchte verreisen“, erklärte er. „Und zwar morgen. Können Sie das arrangieren?“
    Die Frau lachte. Sie ahnte, dass sie es hier mit einem überaus attraktiven Mann zu tun hatte. „Aber sicher. Es gibt nur ein ganz kleines Problem.“
    „Und das wäre?“
    „Wohin wollen Sie fliegen?“
    „Oh.“ Zerstreut strich er sich durch das nasse Haar. Wo sollte er hinfahren? Wo war er lange nicht gewesen? Er wollte Sonne und

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