Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lee
Vom Netzwerk:
können, sollte es ihm eines Tages missfallen.
    „Henry, ich möchte gern allein mit Sandrine reden.“
    „Natürlich. Lasst euch Zeit, besprecht euch in Ruhe.“
    Er küsste sie auf die Stirn und verließ den Raum. Vivien wa r tete, bis er die Tür geschlossen hatte. Sie schaute Sandrine lange an. Ihre Augen schienen anders als in der realen Welt, das L ä cheln wirkte aufgesetzt. Sie war nicht sie selbst.
    „Sandrine, wir müssen hier weg.“
    „Ich bleibe.“
    „Aber deine Freunde? Deine Familie?“
    „Was immer ich will, wird Henry für mich herholen. Genau so, wie er dich für mich hergeholt hat.“
    Vivien lächelte. „Ich denke, du überschätzt seine Möglichkeiten. Nicht jeder wird dir freiwillig hierher folgen.“
    Sandrine schüttelte den Kopf. „Ach Viv, du kapierst es nicht. He n ry kann hierher bringen, wen und was er will. Er macht das schon seit Jahrhunderten. Niemand hier weiß, wie alt er wirklich ist. Aber das interessiert auch keinen. Denn Henry oder Evan, je nachdem, wie man ihn gerade will, erfüllt einem hier jeden Wunsch. Denk doch mal, du kannst von ihm haben, was immer du willst. Sobald er es ins Schloss malt, ist es da, genauso wie du jetzt, und verschwindet aus der Welt da dra u ßen.“
    „Ich bin hier, weil ich das Bild in der Galerie gefunden habe.“
    Sandrine lachte auf. „Zu diesem Zeitpunkt hatte Henry dich schon längst gefunden, und dein erstes Bild zu malen bego n nen.“
    „Mein erstes Bild?“
    „Einen Entwurf, quasi deine Eintrittskarte in das Schloss. Wen Henry malt, dem wird es möglich, hier einzutauchen. Mein Bild hat er als erstes fertiggestellt.“
    „Aber wie macht er das? Sowas wie Magie gibt es nicht im wa h ren Leben.“
    „Magie, Zauber, Realität, ist das nicht egal? Er kann es, und er tut es für mich. Für uns.“
    „Das reicht, Sandrine. Los, komm raus hier!“
    Vivien packte sie am Arm und marschierte los. Sandrine fol g te ihr widerstrebend.
    „Vivien, du machst einen Fehler.“
    „Ich bringe uns hier raus.“
    „Wir können hier nicht mehr raus.“
    „Wollen wir wetten?“
    Sandrine fügte sich endlich, und sie schritten zügig voran. V i vien suchte den schnellsten Weg aus dem Schloss. Sie wollte weg von hier, weg von Henry, fort aus diesem Albtraum. Keuchend erreic h ten sie die Wiese mit dem Brunnen.
    „Und jetzt?“
    „Wir müssen zum Brunnen.“
    „Ihr bleibt hier.“
    Wie aus dem Nichts stand Henry plötzlich vor ihnen. Sein norm a lerweise sanftmütiger Gesichtsausdruck war einer ste i nernen Miene gewichen.
    „Lass uns gehen“, forderte Vivien, „dies ist nicht unsere Welt.“
    „Es ist eure einzige Welt, die da draußen existiert für euch nicht mehr.“
    Vivien wollte loslaufen, doch Sandrine hielt sie zurück. Sie ra n gen mit den Händen. Schließlich riss Vivien sich los und ran n te auf den Brunnen zu. Henry streckte die Arme nach ihr aus, doch sie schlug einen Haken und entwischte ihm. Den Teufel auf den Fersen erreic h te sie den Brunnen, fas s te ihn an und schloss die Augen.
    „Lass es sein, es hat keinen Sinn.“
    Henrys Stimme klang ihr in den Ohren. Sie klatschte mit der Hand auf den Brunnen, tastete ihn ab. Warum funktionierte der Ausgang nicht? Musste sie eine bestimmte Stelle berühren, um ihn zu aktivi e ren?
    Sie hörte Henry näher kommen, spürte seine Hand an ihrer Schu l ter. Tränen traten ihr in die Augen, als sie am Rand des Bru n nens niedersank.
    „Dein Bild ist fertig“, vernahm sie Henrys sanfte Stimme. „D a mit bist du endgültig Teil dieser Welt, und kannst nicht mehr z u rück.“
    Darum war Sandrine ihr ohne großen Widerstand auf die Wiese g e folgt. Sie wusste genau, dass der Ausgang für sie nicht mehr funkti o nierte.
    „Komm schon, Viv.“ Sandrine hob sie hoch und stützte sie. „S u chen wir dir fürs Erste ein hübsches Zi m mer. Ruh dich erst mal aus, und morgen sehen wir weiter.“
    Vivien schluchzte. Wie in Trance folgte sie der Frau, die eigen t lich ihre beste Freundin war. Wieder und wieder sagte sie sich, dass San d rine nicht sie selbst war.
    Plötzlich verließen sie die Kräfte, sie sackte zusammen. Sa n drine hielt sie fest, versuchte sie wieder aufzurichten.
    „Verdammt, Viv, kipp mir jetzt nicht weg.“
    Vivien mühte sich, wieder auf die Beine zu kommen. Das Bild vor ihren Augen schwand. Eine schwarze Wolke flog auf sie zu und nahm sie begierig auf.
    „Henry, hilf mir“, hörte sie Sandrine noch rufen. Dann verlor sich ihre Stimme langsam.
    Vivien stand mitten

Weitere Kostenlose Bücher