Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)
w o bei ich vor allem auf deine Hilfe ho f fe.
Was du mit Evan, mit mir, erlebt hast, waren nur deine innigsten Wü n sche. Schau tief in dein Herz, du weißt, dass ich die Wahrheit sage. In dem Augenblick, in dem dein Bild fertig ist, kannst du en d gültig in die Fantasiewelt einsteigen, und verschwindest aus der re a len. Und das ist nun so weit. Du musst es nur wollen. So wie Sandr i ne.“
Seine Augen leuchteten. Er war tatsächlich völlig überzeugt von dem, was er tat. Sie kam ins Wanken, dachte an die Erfa h rungen und knisternden Momente, die sie zuvor nie gekannt hatte. Wer wusste schon, ob sie jemals wieder einen wie ihn kennen lernen würde. E i nen, der sie in den siebten Himmel hob, sie ihren Körper zu erfo r schen lehrte. Einen, der die Frau in ihr hervorzubringen vermoc h te.
Andererseits war da auch Patrick. Und der war ihr in dieser Welt zugetan, so viel stand fest. Zumindest wollte sie das denken, seit ihre Berührungen solch unerwartete Emotionen in ihr auslö s ten. Patrick. Ob sie ihm genug Zeit verschafft hatte?
Vivien verlor einen Moment den Augenkontakt mit Henry, warf e i nen flüchtigen Blick an ihm vorbei zum Eingang. Plötzlich ve r schwand sein Lächeln, seine Augen erkalteten. Er schüttelte den Kopf.
„Du bist ein kluges Mädchen, Vivien. Zu dumm, dass ich das Bild mit dem Schloss bereits im Wagen habe. Du hast dich also völlig umsonst bemüht, deinem Freund mehr Zeit zu verscha f fen. Er wird nicht finden, wonach er sucht.“
Er stieß sie zu Boden und schritt auf den Van zu. Vivien ra p pelte sich auf.
„Henry, nein, bitte. Du kannst unmöglich wirklich so eiskalt sein!“
Er öffnete die Fahrertür und blickte über die Schulter. In seinen Augen lagen Verachtung und Hass, wie sie sie noch nie bei ihm ges e hen hatte.
Sie lief auf ihn zu, packte ihn am Arm. Während sie mit ihm rang, versuchte sie einen Blick ins Wageninnere zu erh a schen. Henry stieß sie fort und stieg ein. Als er den Zündschlüssel einsteckte, riss V i vien die Fahrertür auf.
„Henry, bitte, gib mir Sandri…“
Sein Faustschlag streckte sie nieder. Vivien ging zu Boden, ihr wu r de schwarz vor Augen. Sie hörte, wie Henry den Motor startete und mit quietschenden Reifen davonbrauste. Dann verlor sie das B e wusstsein.
„Vivien. Mann, Vivien, komm zu dir.“
Patricks Stimme drang aus weiter Ferne zu ihr, kam langsam n ä her. Die Dunkelheit wich nur allmählich dem Licht. Endlich wurde es taghell. Vivien blinzelte und fand sich in Patricks A r men wieder.
„Gott sei Dank, hab mir schon Sorgen g e macht. Ist er …“
„Weg, ja.“ Sie richtete sich auf, Patrick half ihr auf die Beine.
„Hast du das Bild gefunden?“
„Leider nein. Ich bin durch alle Räume gerannt, habe jedes Stoc k werk abgegrast. Ohne Erfolg.“
„Warst du auch im Kellergewölbe?“
„Es gibt auch einen Keller?“
„Vorwärts.“
Sie ging los, so schnell ihre wackeligen Beine sie trugen. Patrick stützte sie, bis sie die Kellertreppe erreichten.
„Danke, es geht schon. Er sagte, er hätte das Bild schon im W a gen, aber ich habe darin nichts erkennen können. Er muss gelogen h a ben.“
Sie löste sich von ihm und stieg die Stufen hinab. Patrick fol g te ihr. Als das Licht anging, stellte sie fest, dass sich seit ihrem letzten B e such nichts geändert hatte. Es lag immer noch alles Mögliche herum, Kunst und Krempel bunt gemischt.
„Fangen wir an.“
Sie durchsuchten den Raum, schauten hinter jedes Bild, das an der Wand lehnte, schoben jeden Sack beiseite.
„Da ist es nicht“, stellte Patrick resigniert fest.
„Komm weiter.“
Vivien führte ihn durch den Gang in den größeren Raum. Hier hingen immer noch Bilder an der Wand. Sie suchten, begutacht e ten jedes einzelne Gemälde. Als sie wieder beim Eingang anlan g ten, ließ Vivien den Kopf hängen.
„Das war’s. Er muss es doch ins Auto geschafft haben. Oder Cla u de hat es weggebracht. Ende, aus, vorbei.“
I h re Augen wurden feucht.
Patrick war vor einem Bild stehen geblieben und begu t achtete es ausführlich. „Diese Dame hier im Evakostüm“, begann er ein wenig z ö gerlich, „das ist doch Sandrine, oder?“
Vivien wischte ihre Tränen beiseite und stellte sich neben ihn. „Ja, das ist sie. Und das daneben ist die Studentin, die habe ich auch im Schloss getroffen.“
Patrick inspizierte das Bild. Dann wandte er sich Vivien zu. In se i nen Augen lag eine Frage. Doch da war noch etwas anderes in seinem Blick. Hof f
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