Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)
nung.
„Du gehst davon aus, dass wir das Bild mit dem Schloss zerst ö ren müssen, um Sandrine zu befreien. Ric h tig?“
Vivien nickte.
„Diese Option fällt ja nun weg, da der Graf damit getürmt ist. Was, wenn wir Sandrines Portrait vernichten?“
Vivien schaute ihn mit großen Augen an. Warum war ihr di e se Idee nicht gekommen? Dennoch zögerte sie.
„Und wenn wir mit dem Zerstören ihres Portraits auch sie selbst auslöschen?“
Patrick fasste sie an den Schultern.
„Das ergäbe keinen Sinn. Denn Sandrine ist ein lebendiger Mensch, keine reine Erfindung eines Malers, die er einfach ausr a dieren kann. Ihre Existenz wäre immer noch da, nur nicht mehr in seinem Mach t bereich. Jedenfalls ist das eine naheli e gende Theorie und alles was wir haben.“
Er sprach die Worte gelassen aus, die Sandrine womöglich zum Tode verurteilten. Wenn sie nicht mehr aus Henrys Welt zurückke h ren wollte, war das letztendlich ihre Sache. Auch wenn sie ihre beste Freundin war, hatte Sandrine ihre Wahl getroffen.
„Okay, aber ich nehme mir nicht das Recht heraus, über ihr L e ben zu entscheiden.“
„Ich schon. Ich glaube, kein Mensch bei Sinnen würde so ein L e ben wollen. Sie steht unter einem Bann und jemand muss sie erl ö sen.“
Patrick nahm Sandrines Bild von der Wand und ging damit zur Tür.
„Patrick, ich bitte dich.“
Viviens Stimme zitterte. Patrick holte mit beiden Händen aus.
„Patrick!“
Er hielt inne und schaute sie an. Entschlossenheit lag in seinem Blick.
„Vertrau mir.“
Er schlug das Bild an den Türrahmen.
„Das gibt’s doch nicht! Es hat nicht einmal einen Kratzer!“
„Patrick, lass es gut sein, es ist zu …“
Er holte weit aus und donnerte das Bild mit voller Wucht an den Türrahmen. Es knackte laut. Dann begann das Bild zu glühen. Patrick ließ es fallen und wich zurück. Sandrines Bild zerbarst mit e i nem Knall. Patrick und Vivien wurden von den Beinen gerissen. Holzspli t ter flogen durch die Luft, prallten an die Wand, und rieselten zu B o den. Staub füllte den Raum und nahm ihnen jegliche Sicht.
„Vivien, bist du in Ordnung?“
Sie hustete und rang nach Luft. „Ich denke schon.“
Sie spürte eine Hand an ihrem Bein und zuckte zurück.
„Okay, ich bin’s nur.“
Patrick kroch an ihre Seite und nahm sie in den Arm. Sie rappe l ten sich auf, klopften die Splitter von ihrer Kleidung.
„Hörst du das?“ Vivien lauschte. Ein kaum wahrnehmbares Wi m mern drang an ihr Ohr. „Sandrine?“
Vivien schritt vorsichtig voran, tastete sich durch den Staub. Sie e r blickte etwas unter dem Türrahmen. Eine Silhouette schälte sich al l mählich aus dem Staub. Jemand kauerte am Boden, nackt, von Hol z splittern bedeckt. Lange rote Haare lugten unter einer Schmut z schicht hervor.
„Sandrine!“
Vivien sank neben ihrer Freundin zu Boden, streckte die Hand nach ihr. Als sie Sandrine spürte, brachen die Dämme, und sie weinte ihre Anspannung aus. Sie lagen einander schluchzend in den Armen, ungeachtet dessen, dass sie kaum Luft zum Atmen ha t ten.
„Gestatten, die Damen?“
Patrick fasste sie sanft unter den Achseln und zog sie vorsic h tig auf die Beine. Dann schob er sich in ihre Mitte und stützte sie, führte sie ins Freie. Sie setzten sich neben den Eingang und atm e ten einige Male tief durch.
Vivien war völlig erschöpft, dennoch lächelte sie. Patrick hatte recht behalten, das Risiko einzugehen. Sandrine saß neben ihr, die Arme auf den Knien, und zitterte. Vivien kroch zu ihr und zog sie eng an sich, um sie zu wärmen. Patrick stand mit dem Rücken zu ihnen.
„Es ist okay, Patrick, du darfst dich umdrehen, auch wenn Sa n drine nackt ist. Du hast sie schließlich gerettet. Würdest du ihr bitte eine Decke aus dem Keller holen?“
„Oh. Natürlich.“
Flugs war er verschwunden, um eine Minute später mit ein paar Decken zurückzukehren. Er breitete sie über beide aus und setzte sich zu ihnen.
„Besser?“
Vivien nickte. Sandrine zitterte immer noch. Ihre Augen w a ren leer, sie starrte geradeaus.
„Wie fühlst du dich?“
Vivien streichelte ihre Wange. Sandrine sagte kein Wort. Vivien wartete etwas, und sprach sie erneut an. Wieder keine R e aktion.
„Gib ihr ein wenig Zeit“, versuchte Patrick sie zu beruhigen.
Endlich öffnete Sandrine den Mund. Doch die Worte wollten ihr nicht über die Lippen kommen.
„Bitte? Ich habe nicht verstanden.“
Vivien beugte sich näher zu ihr.
„Warum hast du das getan?“
Ihr Lächeln ve r
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