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Palast der Suende - Roman

Palast der Suende - Roman

Titel: Palast der Suende - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Smith
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zeigte, die ihre Körperöffnungen spreizte, während die silberblonden Haare wie ein zarter Vorhang das Gesicht einrahmte. Sie war eine der Frauen, die sie durchs Guckloch bei Ewan Jones gesehen hatte.
    »Das ist die Frau, die ich aus dem Palazzo habe kommen sehen«, sagte Sean. »Ich habe erfahren, daß sie mit dem italienischen Verkehrsminister verheiratet ist.«
    Claire schritt die Galerie weiter ab. Und blieb wie angewurzelt stehen.
    »Oh, Himmel«, flüsterte sie.
    Cherry schaute sie an. Ein unsicheres Lächeln spielte um die stark angemalten Lippen. Sie saß auf einer antiken Steintreppe, und sie hob die Arme, um ihre Haare
auf dem Kopf zusammenzufassen. Sie trug nur Strümpfe und eine durchsichtige Bluse, durch die man die Brüste mit den aufgerichteten Nippeln deutlich sehen konnte. Die Knie waren nach außen gebeugt, so daß man freien Blick auf das Ende der Strümpfe und den pinkfarbenen Mund ihres Geschlechts hatte.
    Claire riß sich vom Anblick der Freundin los. »Das muß der Auftrag gewesen sein, von dem sie mir nichts sagen wollte«, murmelte sie mehr zu sich selbst. Sie griff hinter sich, bis sie das Bett fühlte, und ließ sich benommen fallen. Sie schlug die Hände vors Gesicht.
    »Es tut mir leid«, sagte Sean leise.
    »Wie konnte er mir dies antun? Er hat mir gesagt, das Bild sei nur für ihn.« Sie fühlte sich wie mit kochendem Wasser übergossen, so sehr brannte die Scham in ihr. Und ausgerechnet Sean war der Zeuge ihrer schlimmsten Schmach. Hatte er sie nicht schon genug erniedrigt?
    Durch tränenverhangene Wimpern schaute sie zu ihm hoch. Sie sah keinen Triumph in seinen Augen, nur Enttäuschung und Unbehagen, die ihre eigenen Gefühle widerspiegelten.
    »Bist du okay?« fragte er. »Es tut mir wirklich leid, daß ich es sein mußte, der dir das alles zeigt. Aber wenn ich es dir nur erzählt hätte, würdest du es mir nicht geglaubt haben.«
    »Ganz bestimmt nicht«, schniefte sie. »Ich glaube, ich sollte dir danken.«
    Er sagte nichts, legte nur eine Hand auf ihre Schulter und wärmte ihre kalte Haut.
    »Was tun wir jetzt?« fragte sie und wies auf die Porträts von sich und Cherry. »Wir können sie nicht einfach dort hängen lassen.«

    »Ich weiß.« Er sah entschlossen drein. »Wir müssen sie mitnehmen. Aber sie sind zu schwer, als daß wir sie allein von der Wand nehmen könnten. Weißt du, ob Harper und Quaid noch im Palazzo sind?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ich gehe sie suchen.« Er nahm ihre Hände und drückte sie. »Warte hier auf mich. Es ist weniger risikoreich, wenn einer allein durch die Flure schleicht, als wenn wir beide gingen. Wenn du hörst, daß jemand hereinkommt, mußt du dich verstecken.«
    Sie nickte. »Aber bleib nicht lange, bitte.«
    »Versprochen.«
    Er huschte hinaus, und sie blieb allein auf dem Bett zurück.
    Sie ließ sich rückwärts fallen und legte einen Arm über die Augen. Wie konnte Stuart ihr das antun? Sie hatte geglaubt, daß er etwas für sie empfände. Sie hatte ihm vertraut – körperlich mehr als je einem anderen Mann. Sie lachte verbittert auf und begann dann zu schluchzen. Er hatte ihr Vertrauen damit belohnt, daß er sie an Vittorio verkauft hatte, damit sich der geile Bock an ihr erregen konnte. Sie wischte sich mit dem Arm die Tränen weg, und dann fuhr sie entsetzt hoch.
    Stuart lehnte an einem Bettpfosten und beobachtete sie. Sein Gesicht zeigte den gleichen vorsichtigen Ausdruck wie immer, wenn er mit Vittorio zusammen war. Sie wich vor ihm zurück und rutschte übers Bett, und sie fluchte über sich, daß sie ihn vor lauter Schluchzen nicht gehört hatte.
    Er streckte einen Arm nach ihr aus. »Claire.«
    »Bleib von mir.«
    Er trat näher heran.

    »Nein, es ist mir ernst. Wie konntest du das tun?« Sie wies auf die Gemäldegalerie im Zimmer. »Hast du die alle gevögelt, um sie dann von Pietro malen zu lassen? Damit Vittorio sich an ihnen aufgeilen kann? Du bist nicht besser als eine Hure, als ein Zuhälter, ein Monster, ein...«
    »Rede ruhig weiter. Ich habe es nicht besser verdient.«
    Seine Reaktion überraschte sie. Sie spürte, wie ihr Zorn ein wenig verrauchte.
    »Du hast recht«, fuhr er fort. »Ich bin all das, was du gesagt hast. Aber ich muß dir sagen...«
    »Hör auf! Ich will keine Lügen mehr hören!« Ihr Blick blieb an einem Porträt über dem Bett hängen. Es zeigte ein schwarzhaariges Mädchen mit nackten Brüsten und sinnlichen braunen Augen, aus denen Intelligenz strahlte. Die buschigen Augenbrauen …

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