Palast der Suende - Roman
Verärgerung, den Teppich unter ihr, die Erniedrigung durch Stuart – und sogar die Tatsache, daß der Mann auf ihr und in ihr Sean war. Sie vergaß alles, nur nicht ihre eigene Lust.
Die Stöße waren wuchtig und gewaltig, und sie rutschte bei jedem Eindringen eine Handbreit weiter über den Teppich. Sie öffnete sich weiter und streckte ein Bein gegen das Bett. Sie trieb ihre Fingernägel tief in seine Haut auf dem Rücken, und dann spürte sie, wie sie in einem Wirbel der Gefühle versank, und dieser Wirbel schien sie anzusaugen, und es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er sie wieder ausspuckte, und schluchzend und hechelnd kostete sie ihren Orgasmus aus.
Sean bewegte sich noch in ihr, er hatte die Zähne aufeinander gebissen in dem Bemühen, seine eigene Befriedigung so lange wie möglich zurückzuhalten. Dann – und es war unglaublich – fühlte sie die Lust, die sie schon auf dem Höhepunkt gewähnt hatte, noch einmal anschwellen. Sie schlug über ihr ein zweites Mal zusammen, und diesmal war Sean dabei. Sie hörte, wie er ihren Namen schrie, und es hörte sich so an, als wäre er weit weg.
Es dauerte eine ganze Weile, ehe sie wieder die Augen aufschlug. Sean war auf ihr zusammengebrochen. Sie streichelte ihm über die Haare.
»Können wir es noch einmal versuchen? Kannst du mir verzeihen?« murmelte er, ohne sie anzusehen.
Sie fühlte, wie sich die Tränen sammelten und wie sich ihre Kehle zuschnürte. Sie sollte ihn um Verzeihung bitten, auch dafür, daß sie von ihrer Arbeit besessen gewesen war. Und dafür, daß sie nicht bereit gewesen war, mehr von sich zu geben, im Bett und außerhalb.
Er interpretierte ihr Schweigen falsch und hob den Kopf, um sie anzuschauen. »Ich liebe dich, weißt du. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Nicht einen Tag.«
Ihr wurde bewußt, daß sie ihm glaubte. Langsam nickte sie. »Ich liebe dich auch.«
»Claire!« Als sie ihn küßte, spürte sie Salz auf seinen Lippen. Ob vom Schweiß oder von Tränen, konnte sie nicht sagen.
ENDE
Taschenbuchausgabe 04/2008
Copyright © 1997 Jan Smith
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