Palazzo der Liebe
aus, wie entspannend Rudern sein kann.“ Er rutschte auf der flachen Sitzfläche zurück, damit sie zwischen seinen gespreizten Beinen sitzen konnte. Das Boot geriet ins Schwanken.
Mit einem misstrauischen Blick kletterte sie schließlich zu seinem Platz hin, drehte sich um und glitt zwischen seine Beine. „Aber keine dummen Spielchen!“
„Würde mir im Traum nicht einfallen.“ Er hielt den Atem an, als sie mit dem Po seine Schenkel streifte und der Erdbeerduft ihres Shampoos ihm in die Nase stieg. „Greif die Ruder über meinen Händen.“
Sie tat, wie er ihr geheißen, aber ihr Rücken blieb so kerzengerade, als trüge sie ein Korsett. „Und jetzt?“
„Folge meinen Bewegungen. Übernimm die Ruder, wenn du meinst, dass du bereit dafür bist, und lass auf gar keinen Fall los, sonst rutschen sie aus der Halterung und fallen in den See. Dann sitzen wir hier fest.“ Während Tate sie beide am Uferrand entlangruderte, saß Faith zwischen seinen gegrätschten Beinen, und bei jedem Ruderschlag berührte seine Brust ihren Rücken. Sein Blut geriet immer stärker in Wallung. Als sie die Ruder übernahm, umfasste er ihre Taille. Sie erstarrte. „Weiterrudern, Faith.“
Während er ihren Rücken massierte, beugte er sich zu ihr hinunter und drückte einen sanften Kuss auf ihren Nacken. Faith entzog sich ihm nicht.
„Tate.“ Ihre Stimme bebte.
„Pst.“ Er ignorierte ihre Warnung, schob sanft ihr Haar beiseite und knabberte zärtlich an ihrem Ohrläppchen. Sie hielt den Atem an. „Immer schön gleichmäßig auf und ab, sonst drehen wir uns im Kreis. Und lass die Ruder ja nicht los.“
„Das ist nicht fair“, hauchte sie atemlos. Sie schmiegte sich eng an seine Brust, während sie die Ruder so fest umklammerte, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. „Warum tust du das?“
„Weil du jedes Mal zu Wachs in meinen Händen wirst, wenn ich dich berühre, Faith, und du hast dieselbe Wirkung auf mich.“
Als sie sich umdrehte, sah er die Unsicherheit in ihren Augen. Wie konnte sie nur den unwiderstehlichen Reiz bezweifeln, den sie auf ihn ausübte, oder die magische Anziehungskraft zwischen ihnen? Er rückte so dicht an sie heran, dass sie seine Erregung spüren konnte. Faith keuchte, und ihre Pupillen waren geweitet, als ihre Lippen in einem hungrigen Kuss verschmolzen. Da man sie vom Ufer aus sehen konnte, achtete Tate darauf, die Hände an ihrer Taille zu lassen, auch wenn ihn danach verlangte, die Haut an ihren schlanken Beinen zu liebkosen, weiter bis unter den Saum ihrer Shorts zu wandern oder ihre Brüste zu streicheln. Das leidenschaftliche Spiel ihrer Zungen erregte ihn ebenso sehr wie Faiths zarte Bisse in die Unterlippe.
Mit einem dumpfen Aufprall lief das Boot auf Grund. Ruckartig hob Tate den Kopf. Ein Baum schützte sie zwar vor neugierigen Blicken, aber nicht genug für das, was er vorhatte. Er küsste sie noch tiefer und verlangender, während seine Hände höher glitten, bis sie die Unterseite ihrer Brüste berührten. Sie bog sich ihm entgegen. „Lass uns zu mir nach Hause gehen.“
Sie zögerte, und er rechnete mit einer Abfuhr. „In Ordnung.“
„Bist du dir sicher, Faith? Wenn du mit mir kommst, will ich dich ganz spüren.“
Die Lippen halb geöffnet, blickte Faith ihn an; ihr Atem ging unregelmäßig. Als Tate die Leidenschaft in ihren blauen Augen sah, wollte er augenblicklich mit ihr verschmelzen. Hier und auf der Stelle.
Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Ich bin mir sicher.“
Tate kämpfte gegen den Drang, sie an sich zu ziehen. „Dann los. Aber tu mir erst einen Gefallen: Geh auf deinen Sitz zurück. Sonst kann ich mich nicht beherrschen, und es könnte gut sein, dass wir im Knast landen“ Er grinste. „Und ich würde viel lieber die Zeit mit dir im Bett verbringen.“
6. KAPITEL
Als Tate die kleine Anna so sanft in seinen Armen wiegte, hatte das in Faith einen heftigen Kinderwunsch wachgerufen. Außerdem verspürte sie ein nahezu übermächtiges Verlangen, das noch stärker war als bei ihrer ersten Begegnung.
Wer war Tate Sumner wirklich? War er der Mann, von dem sie glaubte, er wäre der Richtige, und für den sie von Anfang an Feuer und Flamme gewesen war? Er hatte dafür gesorgt, dass sie sich unter all den Fremden auf der Hochzeit wie zu Hause fühlte. Er hatte ihr außerdem das Gefühl gegeben, dass sie die schönste und begehrenswerteste Frau auf der ganzen Welt war, und er hatte sie geliebt, bis sie wohlig erschöpft auf die Kissen sank.
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